Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_046.001 Jn Zahl und Ziffer zwingen, ppo_046.002 ppo_046.006Welch uns der Sommer mit Gewalt ppo_046.003 Ans Licht wird stündlich bringen? ppo_046.004 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_046.005 Gelobet muß der Schöpfer seyn. Mein! saget an ihr Blümlein zart, ppo_046.007 ppo_046.016Und laßt michs je doch wissen, ppo_046.008 Weil ihr an euch kein Farb gespart, ppo_046.009 Wer hat euch vorgerissen? ppo_046.010 Wo nahmet ihr das Muster her, ppo_046.011 Davon ihr euch copeiet? ppo_046.012 Das Vorbild wollt ich schauen ger', ppo_046.013 Welchs ihr habt conterfeiet. ppo_046.014 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_046.015 Gelobet muß der Schöpfer seyn. Wo nur das Aug man wendet hin, ppo_046.017 ppo_046.026Mit Lüsten wirds ergetzet; ppo_046.018 Ergetzet wird fast jeder Sinn, ppo_046.019 Und alles Wunder schätzet: ppo_046.020 Ohn Maas ist alle Welt geschmückt, ppo_046.021 Wer Künstler möchts erdenken? ppo_046.022 Wers recht bedenkt, wird gar verzückt, ppo_046.023 Das Haupt thut niedersenken. ppo_046.024 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_046.025 Gelobet muß der Schöpfer seyn. Drum lobet ihn ihr Menschenkind, ppo_046.027
Bei nun so schönen Zeiten; ppo_046.028 All Traurigkeit nun schütt't in Wind, ppo_046.029 Spannt auf die besten Saiten. ppo_046.030 Auf Harf und Lauten tastet frei, ppo_046.031 Schneid't an die süßen Geigen, ppo_046.032 Mit reiner Stimm' und Orgelschrei ppo_046.033 Thut ihm all Ehr' erzeigen. ppo_046.001 Jn Zahl und Ziffer zwingen, ppo_046.002 ppo_046.006Welch uns der Sommer mit Gewalt ppo_046.003 Ans Licht wird stündlich bringen? ppo_046.004 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_046.005 Gelobet muß der Schöpfer seyn. Mein! saget an ihr Blümlein zart, ppo_046.007 ppo_046.016Und laßt michs je doch wissen, ppo_046.008 Weil ihr an euch kein Farb gespart, ppo_046.009 Wer hat euch vorgerissen? ppo_046.010 Wo nahmet ihr das Muster her, ppo_046.011 Davon ihr euch copeiet? ppo_046.012 Das Vorbild wollt ich schauen ger', ppo_046.013 Welchs ihr habt conterfeiet. ppo_046.014 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_046.015 Gelobet muß der Schöpfer seyn. Wo nur das Aug man wendet hin, ppo_046.017 ppo_046.026Mit Lüsten wirds ergetzet; ppo_046.018 Ergetzet wird fast jeder Sinn, ppo_046.019 Und alles Wunder schätzet: ppo_046.020 Ohn Maas ist alle Welt geschmückt, ppo_046.021 Wer Künstler möchts erdenken? ppo_046.022 Wers recht bedenkt, wird gar verzückt, ppo_046.023 Das Haupt thut niedersenken. ppo_046.024 O Gott, ich sing von Herzen mein, ppo_046.025 Gelobet muß der Schöpfer seyn. Drum lobet ihn ihr Menschenkind, ppo_046.027
Bei nun so schönen Zeiten; ppo_046.028 All Traurigkeit nun schütt't in Wind, ppo_046.029 Spannt auf die besten Saiten. ppo_046.030 Auf Harf und Lauten tastet frei, ppo_046.031 Schneid't an die süßen Geigen, ppo_046.032 Mit reiner Stimm' und Orgelschrei ppo_046.033 Thut ihm all Ehr' erzeigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0058" n="46"/> <lb n="ppo_046.001"/> <lg> <l>Jn Zahl und Ziffer zwingen,</l> <lb n="ppo_046.002"/> <l>Welch uns der Sommer mit Gewalt</l> <lb n="ppo_046.003"/> <l>Ans Licht wird stündlich bringen?</l> <lb n="ppo_046.004"/> <l> O Gott, ich sing von Herzen mein,</l> <lb n="ppo_046.005"/> <l> Gelobet muß der Schöpfer seyn. </l> </lg> <lb n="ppo_046.006"/> <lg> <l> Mein! saget an ihr Blümlein zart,</l> <lb n="ppo_046.007"/> <l>Und laßt michs je doch wissen,</l> <lb n="ppo_046.008"/> <l>Weil ihr an euch kein Farb gespart,</l> <lb n="ppo_046.009"/> <l>Wer hat euch vorgerissen?</l> <lb n="ppo_046.010"/> <l>Wo nahmet ihr das Muster her,</l> <lb n="ppo_046.011"/> <l>Davon ihr euch copeiet?</l> <lb n="ppo_046.012"/> <l>Das Vorbild wollt ich schauen ger',</l> <lb n="ppo_046.013"/> <l>Welchs ihr habt conterfeiet.</l> <lb n="ppo_046.014"/> <l> O Gott, ich sing von Herzen mein,</l> <lb n="ppo_046.015"/> <l> Gelobet muß der Schöpfer seyn. </l> </lg> <lb n="ppo_046.016"/> <lg> <l> Wo nur das Aug man wendet hin,</l> <lb n="ppo_046.017"/> <l>Mit Lüsten wirds ergetzet;</l> <lb n="ppo_046.018"/> <l>Ergetzet wird fast jeder Sinn,</l> <lb n="ppo_046.019"/> <l>Und alles Wunder schätzet:</l> <lb n="ppo_046.020"/> <l>Ohn Maas ist alle Welt geschmückt,</l> <lb n="ppo_046.021"/> <l>Wer Künstler möchts erdenken?</l> <lb n="ppo_046.022"/> <l>Wers recht bedenkt, wird gar verzückt,</l> <lb n="ppo_046.023"/> <l>Das Haupt thut niedersenken.</l> <lb n="ppo_046.024"/> <l> O Gott, ich sing von Herzen mein,</l> <lb n="ppo_046.025"/> <l> Gelobet muß der Schöpfer seyn. </l> </lg> <lb n="ppo_046.026"/> <lg> <l> Drum lobet ihn ihr Menschenkind,</l> <lb n="ppo_046.027"/> <l>Bei nun so schönen Zeiten;</l> <lb n="ppo_046.028"/> <l>All Traurigkeit nun schütt't in Wind,</l> <lb n="ppo_046.029"/> <l>Spannt auf die besten Saiten.</l> <lb n="ppo_046.030"/> <l>Auf Harf und Lauten tastet frei,</l> <lb n="ppo_046.031"/> <l>Schneid't an die süßen Geigen,</l> <lb n="ppo_046.032"/> <l>Mit reiner Stimm' und Orgelschrei</l> <lb n="ppo_046.033"/> <l>Thut ihm all Ehr' erzeigen.</l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0058]
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Thut ihm all Ehr' erzeigen.
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