Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung zweyter Theil. [Spaltenumbruch]
Baumöl und Eßig in kleine Fäßlein ein-gelegt, und an unterschiedene Oerter versendet, woselbst er wegen dieser Zu- richtung Thon oder Thonine marine ge- heissen wird. Wir zu Paris verkauffen zweyerley Beyderley Thunnfisch soll man er- Der Thunnfisch ist in Europa sehr Mit dem Thunnfisch wird noch ein Das neun und dreyßigste Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Siehe Fig. 382.Von den Anchovies und Sardellen. und 383. WJr verkauffen desgleichen, ohne Die Anchovis werden an unter- Wenn sie auf den Anchoviesfang Als ich zu Royan/ welches ein klei- dellen
Hauptbeſchreibung zweyter Theil. [Spaltenumbruch]
Baumoͤl und Eßig in kleine Faͤßlein ein-gelegt, und an unterſchiedene Oerter verſendet, woſelbſt er wegen dieſer Zu- richtung Thon oder Thonine marine ge- heiſſen wird. Wir zu Paris verkauffen zweyerley Beyderley Thunnfiſch ſoll man er- Der Thunnfiſch iſt in Europa ſehr Mit dem Thunnfiſch wird noch ein Das neun und dreyßigſte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Siehe Fig. 382.Von den Anchovies und Sardellen. und 383. WJr verkauffen desgleichen, ohne Die Anchovis werden an unter- Wenn ſie auf den Anchoviesfang Als ich zu Royan/ welches ein klei- dellen
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Hauptbeſchreibung zweyter Theil.
Baumoͤl und Eßig in kleine Faͤßlein ein-
gelegt, und an unterſchiedene Oerter
verſendet, woſelbſt er wegen dieſer Zu-
richtung Thon oder Thonine marine ge-
heiſſen wird.
Wir zu Paris verkauffen zweyerley
Thunnfiſch, welcher doch nur darinne
unterſchieden iſt, daß aus dem einen die
Graͤten ſamt dem Ruͤckgrate genom̃en
worden, und deshalben ausgegraͤte-
ter Thunnfiſch, oder Thunnfiſch ohne
Graͤten genennet wird, und iſt insge-
mein in kleine weiſſe hoͤltzerne Faͤßlein
geleget, die oben weit und unten enge
ſind: der andere, aus dem die Graͤten
nicht genommen ſind, liegt in runden
Faͤßlein.
Beyderley Thunnfiſch ſoll man er-
wehlen, der da friſch ſey und harte, mit
gutem Baumoͤl eingeleget, und an dem
das Fleiſch ſo weiß, wie Kalbfleiſch ſey.
Der Thunnfiſch iſt in Europa ſehr
gebraͤuchlich, wie auch an andern Or-
ten, weil er nicht nur zum Eſſen bereit
und fertig iſt, ſondern auch, weil er als
wie Kalbfleiſch ſchmecket.
Mit dem Thunnfiſch wird noch ein
andrer Fiſch zugleich gefangen, welchen
die Leute in Provence Jmperador,
den Kaͤyſer nennen. So ſiehet man
auch Delphinen dabey, deren allezeit
zwey und zwey beyſammen ſchwim-
men: weil nun dieſe gewohnet ſind, al-
le beyde zugleich in die Hoͤhe zu ſprin-
gen, ſo entgehen ſie aus dem Netze, und
laſſen ſich nicht fangen, und muß man
ſich verwundern, daß ſie ſogleich, einer
nach dem andern aus dem Waſſer ſprin-
gen, und in einem Augenblicke in die
See fallen, gleich als ob ſie zuſammen
gebunden waͤren.
Jmperador
und Delphi-
nen.
Das neun und dreyßigſte Capitel.
Von den Anchovies und Sardellen.
WJr verkauffen desgleichen, ohne
den Thunnfiſch, Anchois/ die wir
eben von denſelben Orten, daher der
Thunnfiſch kommt, bringen laſſen.
Weil wir denn einen groſſen Handel
damit treiben, derowegen ſoll man die
erwehlen, welche fein klein ſind, friſch,
auſſenher weiß, inwendig roͤthlicht, und
fein derb, die auch einen runden Ruͤ-
cken haben: denn man ſagt, die dicken
und platten waͤren die Sardellen. Die
Bruͤhe muß auch, wenn man die Faͤß-
lein eroͤffnet gut ſchmecken, und nicht
uͤbel riechen.
Die Anchovis werden an unter-
ſchiedlichen Orten gefangen, in der
Genueſiſchen Rivier/ in Catalonien/
zu Nizza, Cannes/ bey Antibes/
Saint Tropez und andern Orten in
Provence. Solches aber geſchicht al-
leine bey der Nacht, und allezeit im
May, Junius und Julius, denn in
dieſen Monaten kommen ſie aus der
groſſen Weltſee, und ziehen in die Mit-
telſee, und gegen den Morgen.
Wenn ſie auf den Anchoviesfang
ausgehen, und eine rechte Menge der-
ſelben fangen wollen, ſo machen ſie vor-
ne auf das Schiff ein Feuer, auf einen
eiſernen Roſt, und fahen alſo die Fiſche,
welche dem Scheine folgen. Diß aber
iſt betrachtens werth, daß die Anchois/
welche vermittelſt des Feuers gefangen
werden, nicht ſo gut ſind, noch ſo derb,
laſſen ſich auch nicht ſo wohl aufbehal-
ten, als wie diejenigen, welche man oh-
ne Feuer faͤhet. Nach verrichtetem
Zuge werden ihnen die Koͤpfe abgeriſ-
ſen, damit man ſie vor den Sardellen
erkennen moͤge, denn an dieſen werden
ſie gelaſſen: auch werden zugleich die
Gedaͤrme heraus gezogen, damit ſie
nicht verderben, nicht aber deswegen,
wie Furetiere meinet, weil ſie die Gal-
le im Kopfe haben. Was die Art und
Weiſe ihrer Zurichtung betrifft, da
thut man weiter nichts an, als daß man
ſie fein ordentlich in kleine Faͤßlein le-
get, von denen die groͤſten zum hoͤchſten
fuͤnff oder ſechs und zwantzig Pfund
waͤgen, und eine ſattſame Menge Saltz
dazu thut. Wir laſſen wohl auch trock-
ne Sardellen kommen, iedoch gar ſel-
ten; denn weil ihrer gar wenig verthan
werden, auch ein ſehr ſchlechter Ge-
ſchmack an dieſem kleinen Fiſche befun-
den wird, deshalben laſſen diejenigen,
welche ſie einmahl verſchrieben, keine
mehr zum andern mahle kommen.
Trockne Sar-
dellen.
Als ich zu Royan/ welches ein klei-
nes Staͤdtlein in Xaintonge iſt, mich
aufhielte, woſelbſt es die meiſten Sar-
dellen
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