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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.

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Andere halten dafür, Mohammed habe es
deswegen in dem Monathe Ramazan festgesetzt,
weil Gott das Fasten zu einer Zeit, da die Hitze
am größesten wäre, am angenehmsten und
wohlgefälligsten sey.

Wir wollen einiges von der Feyer der Fa-
sten erzählen. -- Der Anfang der Fastenzeit
wird durch die Moazen oder heiligen Ausru-
fer von den Thürmen der Moskeen als die
wichtigste Neuigkeit angekündiget. Das Volk
antwortet hierauf mit einem Freudengeschrey,
zünden überall Lichter an, (das Fest nimmt des
Abends, nach Sonnenuntergang seinen An-
fang.) In der Beobachtung der Fasten findet
man eben nichts Unangenehmes, besonders kom-
men sie solchen gar nicht strenge vor, welche
sich jederzeit bemühet haben, den Gesetzen ge-
mäß zu leben. Ihre vornehmsten Beschäfti-
gungen zu solchen Zeiten, bestehen größesten
Theils im Beten, in Lesung des Korans und
andrer geistlichen Bücher. Sie halten sich
so viel als möglich zu Hause, und man sieht
in der Fastenzeit nicht die Hälfte von Menschen
auf den Straßen, als außer der Fastenzeit.
Des Nachts aber sind dagegen die Straßen
sehr volkrcich, die Butiken sehr besetzt und
erleuchtet.

VIII. Der einzige und zugleich der vor-
nehmste Ort, nach welchem die Mohammedaner,
ihren Gesetzen gemäß, wallfarthen müssen, ist
Mekka. Von Mekka reisen sie gewöhnlich

nach

Andere halten dafuͤr, Mohammed habe es
deswegen in dem Monathe Ramazan feſtgeſetzt,
weil Gott das Faſten zu einer Zeit, da die Hitze
am groͤßeſten waͤre, am angenehmſten und
wohlgefaͤlligſten ſey.

Wir wollen einiges von der Feyer der Fa-
ſten erzaͤhlen. — Der Anfang der Faſtenzeit
wird durch die Moazen oder heiligen Ausru-
fer von den Thuͤrmen der Moſkeen als die
wichtigſte Neuigkeit angekuͤndiget. Das Volk
antwortet hierauf mit einem Freudengeſchrey,
zuͤnden uͤberall Lichter an, (das Feſt nimmt des
Abends, nach Sonnenuntergang ſeinen An-
fang.) In der Beobachtung der Faſten findet
man eben nichts Unangenehmes, beſonders kom-
men ſie ſolchen gar nicht ſtrenge vor, welche
ſich jederzeit bemuͤhet haben, den Geſetzen ge-
maͤß zu leben. Ihre vornehmſten Beſchaͤfti-
gungen zu ſolchen Zeiten, beſtehen groͤßeſten
Theils im Beten, in Leſung des Korans und
andrer geiſtlichen Buͤcher. Sie halten ſich
ſo viel als moͤglich zu Hauſe, und man ſieht
in der Faſtenzeit nicht die Haͤlfte von Menſchen
auf den Straßen, als außer der Faſtenzeit.
Des Nachts aber ſind dagegen die Straßen
ſehr volkrcich, die Butiken ſehr beſetzt und
erleuchtet.

VIII. Der einzige und zugleich der vor-
nehmſte Ort, nach welchem die Mohammedaner,
ihren Geſetzen gemaͤß, wallfarthen muͤſſen, iſt
Mekka. Von Mekka reiſen ſie gewoͤhnlich

nach
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[189/0209] Andere halten dafuͤr, Mohammed habe es deswegen in dem Monathe Ramazan feſtgeſetzt, weil Gott das Faſten zu einer Zeit, da die Hitze am groͤßeſten waͤre, am angenehmſten und wohlgefaͤlligſten ſey. Wir wollen einiges von der Feyer der Fa- ſten erzaͤhlen. — Der Anfang der Faſtenzeit wird durch die Moazen oder heiligen Ausru- fer von den Thuͤrmen der Moſkeen als die wichtigſte Neuigkeit angekuͤndiget. Das Volk antwortet hierauf mit einem Freudengeſchrey, zuͤnden uͤberall Lichter an, (das Feſt nimmt des Abends, nach Sonnenuntergang ſeinen An- fang.) In der Beobachtung der Faſten findet man eben nichts Unangenehmes, beſonders kom- men ſie ſolchen gar nicht ſtrenge vor, welche ſich jederzeit bemuͤhet haben, den Geſetzen ge- maͤß zu leben. Ihre vornehmſten Beſchaͤfti- gungen zu ſolchen Zeiten, beſtehen groͤßeſten Theils im Beten, in Leſung des Korans und andrer geiſtlichen Buͤcher. Sie halten ſich ſo viel als moͤglich zu Hauſe, und man ſieht in der Faſtenzeit nicht die Haͤlfte von Menſchen auf den Straßen, als außer der Faſtenzeit. Des Nachts aber ſind dagegen die Straßen ſehr volkrcich, die Butiken ſehr beſetzt und erleuchtet. VIII. Der einzige und zugleich der vor- nehmſte Ort, nach welchem die Mohammedaner, ihren Geſetzen gemaͤß, wallfarthen muͤſſen, iſt Mekka. Von Mekka reiſen ſie gewoͤhnlich nach

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/209>, abgerufen am 22.11.2024.