[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.wande und Verschwendung hat bey ihnen kei- Es ist überhaupt gewiß, daß es den Per- Sie raisonniren über die Güter und das Ue- Nach diesen Begriffen ist es sehr natürlich, und
wande und Verſchwendung hat bey ihnen kei- Es iſt uͤberhaupt gewiß, daß es den Per- Sie raiſonniren uͤber die Guͤter und das Ue- Nach dieſen Begriffen iſt es ſehr natuͤrlich, und
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wande und Verſchwendung hat bey ihnen kei-
ne Graͤnzen, daraus ſichs denn auch leicht er-
klaͤren laͤßt warum ſie ſo ſchlechte Wirthe ſind,
und ſich auf den Handel gar nicht verſtehen.
Es iſt uͤberhaupt gewiß, daß es den Per-
ſern an Talenten in allen Stuͤcken gar nicht feh-
le, und wenn ſie dieſe gehoͤrig anwenden woll-
ten; ſo wuͤrden ſie vielleicht die poliſirteſte und
gluͤcklichſte Nation des Erdbodens ſeyn.
Sie raiſonniren uͤber die Guͤter und das Ue-
bel dieſes Lebens, uͤber die Hofnung und Furcht
des zukuͤnftigen ſehr philoſophiſch: ſie ſind dem
Geitze wenig ergeben, und denken bloß daran,
wie ſie ſich bald große Reichthuͤmer erwerben
koͤnnen, um zu gewaltigen Verſchwenden Ge-
legenheit zu haben. Ihre Hauptmaxime hier-
inn iſt dieſe: Alle Guͤter der Welt ſo viel
als moglich, in ihrer ganzen Staͤrke zu
genießen. Auf die Zukunft pflegen ſie keine
Ruͤckſicht zu nehmen, ſondern ſie berufen ſich
immer auf die Fuͤrſehung und auf das Schick-
ſal. Dieſes halten ſie fuͤr unveraͤnderlich und
gewiß. Deßwegen uͤberlaſſen ſie ſich demſelben
blindlings. Auch ſieht man ſie nicht traurig,
wenn ihnen Ungluͤcksfaͤlle und dergleichen zu-
ſtoßen; ſondern ſie troͤſten ſich mit den Wor-
ten: mek toub eſt, das heißt, es hat ſo ſeyn
muͤſſen.
Nach dieſen Begriffen iſt es ſehr natuͤrlich,
daß die Perſer ſo wenig in die Zukunft ſehen,
und
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