[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.ley Farben zu tragen, ohne auf Stand, Alter Die Perser lassen gemeiniglich den Bart So viel von der Art, wie sich die Manns- Die Art, wie sich die Weiber in Persien zu dicker, *) Abbas der Große nannte die Stutzbärte Zier-
rathen des Gesichts, und gab einem Soldaten Sold, je nach dem sein Stutzbart groß oder klein war. -- ley Farben zu tragen, ohne auf Stand, Alter Die Perſer laſſen gemeiniglich den Bart So viel von der Art, wie ſich die Manns- Die Art, wie ſich die Weiber in Perſien zu dicker, *) Abbas der Große nannte die Stutzbaͤrte Zier-
rathen des Geſichts, und gab einem Soldaten Sold, je nach dem ſein Stutzbart groß oder klein war. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="36"/> ley Farben zu tragen, ohne auf Stand, Alter<lb/> u. ſ. w. Ruͤckſicht zu nehmen. Es ſieht uͤber-<lb/> aus artig aus, wenn man auf oͤffentlichen Plaͤ-<lb/> tzen eine Menge Leute auf ſo vielfache Art ge-<lb/> kleidet ſieht.</p><lb/> <p>Die Perſer laſſen gemeiniglich den Bart<lb/> am Kinne und im ganzen Geſichte wachſen,<lb/> aber nur kurz und ſo, daß er die Haut bedeckt.<lb/> Man muß aber hiervon die Geiſtlichen und<lb/> uͤberall ſolche Leute ausnehmen, die ein heiliges<lb/> Leben affectiren: denn dieſe laſſen ihn lang<lb/> wachſen. — Die Kriegsleute und Cavaliere<lb/> tragen nur Stutzbaͤrte und zwar laſſen ſie ihn<lb/> ſo groß werden, daß ſie ihn fuͤglich hinter die<lb/> Ohren legen koͤnnen. <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#fr">Abbas der Große</hi> nannte die Stutzbaͤrte Zier-<lb/> rathen des Geſichts, und gab einem Soldaten<lb/> Sold, je nach dem ſein Stutzbart groß oder<lb/> klein war. —</note> Die langen tuͤrkiſchen<lb/> Baͤrte ſind den Perſern unausſtehlich, denen<lb/> ſie daher einen haͤßlichen Namen beylegen, (ſie<lb/> nennen nemlich einen tuͤrkiſchen Bart <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">un balais<lb/> de privé.</hi></hi>)</p><lb/> <p>So viel von der Art, wie ſich die Manns-<lb/> perſonen kleiden. Itzt will ich zu den Kleider-<lb/> trachten des Frauenzimmers uͤbergehen.</p><lb/> <p>Die Art, wie ſich die Weiber in Perſien zu<lb/> kleiden pflegen, hat mit der der Mannsper-<lb/> ſonen viele Aehnlichkeit.. Ihre Cale<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ç</hi></hi>ons haͤn-<lb/> gen ihnen weiter herunter — ſind enger und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dicker,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0056]
ley Farben zu tragen, ohne auf Stand, Alter
u. ſ. w. Ruͤckſicht zu nehmen. Es ſieht uͤber-
aus artig aus, wenn man auf oͤffentlichen Plaͤ-
tzen eine Menge Leute auf ſo vielfache Art ge-
kleidet ſieht.
Die Perſer laſſen gemeiniglich den Bart
am Kinne und im ganzen Geſichte wachſen,
aber nur kurz und ſo, daß er die Haut bedeckt.
Man muß aber hiervon die Geiſtlichen und
uͤberall ſolche Leute ausnehmen, die ein heiliges
Leben affectiren: denn dieſe laſſen ihn lang
wachſen. — Die Kriegsleute und Cavaliere
tragen nur Stutzbaͤrte und zwar laſſen ſie ihn
ſo groß werden, daß ſie ihn fuͤglich hinter die
Ohren legen koͤnnen. *) Die langen tuͤrkiſchen
Baͤrte ſind den Perſern unausſtehlich, denen
ſie daher einen haͤßlichen Namen beylegen, (ſie
nennen nemlich einen tuͤrkiſchen Bart un balais
de privé.)
So viel von der Art, wie ſich die Manns-
perſonen kleiden. Itzt will ich zu den Kleider-
trachten des Frauenzimmers uͤbergehen.
Die Art, wie ſich die Weiber in Perſien zu
kleiden pflegen, hat mit der der Mannsper-
ſonen viele Aehnlichkeit.. Ihre Caleçons haͤn-
gen ihnen weiter herunter — ſind enger und
dicker,
*) Abbas der Große nannte die Stutzbaͤrte Zier-
rathen des Geſichts, und gab einem Soldaten
Sold, je nach dem ſein Stutzbart groß oder
klein war. —
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