Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite


Zweytes Kapitel.

Von einigen besondern Umständen, den
Mohammed betreffend. -- Von den Ge-
setzen Mohammeds, und insbesondre
vom Koran (Alkoran.)

Der berüchtigte arabische Prophet Moham-
med
, wurde um das Jahr 570. nach
christlicher Zeitrechnung zu Mecca, in der Pro-
vinz Hejiaz, von armen, aber vornehmen El-
tern, aus dem Geschlecht der Haschemiten und
dem Stamme der Koreischiten gebohren. Er
verlohr seinen Vater Abdallah bereits im
zweyten Monathe, und seine Mutter Amena,
im sechsten Jahre seines Alters. Abutalleb,
seines Vaters Bruder, besorgte seine Erzie-
hung und gewöhnte ihn hart. Er bekam zeitig
epileptische Zufälle, die von einigen für hypo-
chondrische gehalten werden. Sein Oheim wid-
mete ihn der Handlung, und unter seiner Auf-
sicht that er die erste Reise, auf welcher er in
die Bekanntschaft des Boheira, eines nesto-
rianischen und monophysitischen Mönchs, den
einige für den Sergius halten, gerathen, und
mit ihm den ersten Entwurf seiner Religion ge-
macht haben soll. Nach seiner Zurückkunft trat

er
J 5


Zweytes Kapitel.

Von einigen beſondern Umſtaͤnden, den
Mohammed betreffend. — Von den Ge-
ſetzen Mohammeds, und insbeſondre
vom Koran (Alkoran.)

Der beruͤchtigte arabiſche Prophet Moham-
med
, wurde um das Jahr 570. nach
chriſtlicher Zeitrechnung zu Mecca, in der Pro-
vinz Hejiaz, von armen, aber vornehmen El-
tern, aus dem Geſchlecht der Haſchemiten und
dem Stamme der Koreiſchiten gebohren. Er
verlohr ſeinen Vater Abdallah bereits im
zweyten Monathe, und ſeine Mutter Amena,
im ſechſten Jahre ſeines Alters. Abutalleb,
ſeines Vaters Bruder, beſorgte ſeine Erzie-
hung und gewoͤhnte ihn hart. Er bekam zeitig
epileptiſche Zufaͤlle, die von einigen fuͤr hypo-
chondriſche gehalten werden. Sein Oheim wid-
mete ihn der Handlung, und unter ſeiner Auf-
ſicht that er die erſte Reiſe, auf welcher er in
die Bekanntſchaft des Boheira, eines neſto-
rianiſchen und monophyſitiſchen Moͤnchs, den
einige fuͤr den Sergius halten, gerathen, und
mit ihm den erſten Entwurf ſeiner Religion ge-
macht haben ſoll. Nach ſeiner Zuruͤckkunft trat

er
J 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0163" n="137"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zweytes Kapitel.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p> <hi rendition="#c">Von einigen be&#x017F;ondern Um&#x017F;ta&#x0364;nden, den<lb/>
Mohammed betreffend. &#x2014; Von den Ge-<lb/>
&#x017F;etzen Mohammeds, und insbe&#x017F;ondre<lb/>
vom Koran (Alkoran.)</hi> </p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>er beru&#x0364;chtigte arabi&#x017F;che Prophet <hi rendition="#fr">Moham-<lb/>
med</hi>, wurde um das Jahr 570. nach<lb/>
chri&#x017F;tlicher Zeitrechnung zu Mecca, in der Pro-<lb/>
vinz Hejiaz, von armen, aber vornehmen El-<lb/>
tern, aus dem Ge&#x017F;chlecht der <hi rendition="#fr">Ha&#x017F;chemiten</hi> und<lb/>
dem Stamme der <hi rendition="#fr">Korei&#x017F;chiten</hi> gebohren. Er<lb/>
verlohr &#x017F;einen Vater <hi rendition="#fr">Abdallah</hi> bereits im<lb/>
zweyten Monathe, und &#x017F;eine Mutter <hi rendition="#fr">Amena</hi>,<lb/>
im &#x017F;ech&#x017F;ten Jahre &#x017F;eines Alters. <hi rendition="#fr">Abutalleb</hi>,<lb/>
&#x017F;eines Vaters Bruder, be&#x017F;orgte &#x017F;eine Erzie-<lb/>
hung und gewo&#x0364;hnte ihn hart. Er bekam zeitig<lb/>
epilepti&#x017F;che Zufa&#x0364;lle, die von einigen fu&#x0364;r hypo-<lb/>
chondri&#x017F;che gehalten werden. Sein Oheim wid-<lb/>
mete ihn der Handlung, und unter &#x017F;einer Auf-<lb/>
&#x017F;icht that er die er&#x017F;te Rei&#x017F;e, auf welcher er in<lb/>
die Bekannt&#x017F;chaft des <hi rendition="#fr">Boheira</hi>, eines ne&#x017F;to-<lb/>
riani&#x017F;chen und monophy&#x017F;iti&#x017F;chen Mo&#x0364;nchs, den<lb/>
einige fu&#x0364;r den Sergius halten, gerathen, und<lb/>
mit ihm den er&#x017F;ten Entwurf &#x017F;einer Religion ge-<lb/>
macht haben &#x017F;oll. Nach &#x017F;einer Zuru&#x0364;ckkunft trat<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0163] Zweytes Kapitel. Von einigen beſondern Umſtaͤnden, den Mohammed betreffend. — Von den Ge- ſetzen Mohammeds, und insbeſondre vom Koran (Alkoran.) Der beruͤchtigte arabiſche Prophet Moham- med, wurde um das Jahr 570. nach chriſtlicher Zeitrechnung zu Mecca, in der Pro- vinz Hejiaz, von armen, aber vornehmen El- tern, aus dem Geſchlecht der Haſchemiten und dem Stamme der Koreiſchiten gebohren. Er verlohr ſeinen Vater Abdallah bereits im zweyten Monathe, und ſeine Mutter Amena, im ſechſten Jahre ſeines Alters. Abutalleb, ſeines Vaters Bruder, beſorgte ſeine Erzie- hung und gewoͤhnte ihn hart. Er bekam zeitig epileptiſche Zufaͤlle, die von einigen fuͤr hypo- chondriſche gehalten werden. Sein Oheim wid- mete ihn der Handlung, und unter ſeiner Auf- ſicht that er die erſte Reiſe, auf welcher er in die Bekanntſchaft des Boheira, eines neſto- rianiſchen und monophyſitiſchen Moͤnchs, den einige fuͤr den Sergius halten, gerathen, und mit ihm den erſten Entwurf ſeiner Religion ge- macht haben ſoll. Nach ſeiner Zuruͤckkunft trat er J 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/163
Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/163>, abgerufen am 27.11.2024.