[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.daß es des Handels mit fremden Völkern nicht Die Japaner rühmen sich unter dem glück- aber *) Kämpfer berichtet in seiner Hist. of Iapan lib. I. cap. 8. daß das Meer, welches Japan umgiebt, wegen der vielen Strudel sehr gefähr- lich sey, und die größesten Schiffe, wenn sie dem Wirbel zu nahe kämen, mit der äußersten Ge- schwindigkeit an sich zögen, verschlängen und in Trümmern zerschmetterten. -- Das Brausen dieser Strudel, sagt Kämpfer weiter, sey über- aus fürchterlich zu hören, ob man sich gleich für diese leicht hüten und ihnen ausweichen könne. A 3
daß es des Handels mit fremden Voͤlkern nicht Die Japaner ruͤhmen ſich unter dem gluͤck- aber *) Kaͤmpfer berichtet in ſeiner Hiſt. of Iapan lib. I. cap. 8. daß das Meer, welches Japan umgiebt, wegen der vielen Strudel ſehr gefaͤhr- lich ſey, und die groͤßeſten Schiffe, wenn ſie dem Wirbel zu nahe kaͤmen, mit der aͤußerſten Ge- ſchwindigkeit an ſich zoͤgen, verſchlaͤngen und in Truͤmmern zerſchmetterten. — Das Brauſen dieſer Strudel, ſagt Kaͤmpfer weiter, ſey uͤber- aus fuͤrchterlich zu hoͤren, ob man ſich gleich fuͤr dieſe leicht huͤten und ihnen ausweichen koͤnne. A 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="5"/> daß es des Handels mit fremden Voͤlkern nicht<lb/> benoͤthigt iſt <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#fr">Kaͤmpfer</hi> berichtet in ſeiner <hi rendition="#aq">Hiſt. of Iapan<lb/> lib. I. cap.</hi> 8. daß das Meer, welches Japan<lb/> umgiebt, wegen der vielen Strudel ſehr gefaͤhr-<lb/> lich ſey, und die groͤßeſten Schiffe, wenn ſie dem<lb/> Wirbel zu nahe kaͤmen, mit der aͤußerſten Ge-<lb/> ſchwindigkeit an ſich zoͤgen, verſchlaͤngen und in<lb/> Truͤmmern zerſchmetterten. — Das Brauſen<lb/> dieſer Strudel, ſagt Kaͤmpfer weiter, ſey uͤber-<lb/> aus fuͤrchterlich zu hoͤren, ob man ſich gleich<lb/> fuͤr dieſe leicht huͤten und ihnen ausweichen<lb/> koͤnne.</note>.</p><lb/> <p>Die Japaner ruͤhmen ſich unter dem gluͤck-<lb/> lichſten und angenehmſten Himmelsſtriche zu<lb/> wohnen. Indeſſen iſt die Witterung bey ihnen<lb/> ſehr unbeſtaͤndig und mancherley Abwechſelun-<lb/> gen unterworfen. Der Winter iſt gemeiniglich<lb/> auſſerordentlich kalt: es faͤllt haͤufig Schnee,<lb/> worauf ein harter Froſt folgt. Der Sommer<lb/> hingegen iſt von unertraͤglicher Hitze, und wenn<lb/> es in den beyden Monathen <hi rendition="#fr">Junius</hi> und <hi rendition="#fr">Julius</hi><lb/> nicht ſo haͤufig regnete; ſo wuͤrden die Einwoh-<lb/> ner die Hitze ſicher nicht aushalten koͤnnen.<lb/> In der Sommerszeit iſt dieſes Land ſchrecklichen<lb/> Donnerwettern und Blitzen, Stuͤrmen und<lb/> Orcanen unterworfen, welche oͤfters großen<lb/> Schaden anrichten. — Der Erdboden iſt von<lb/> Natur felſigt, bergigt, und wie einige Reiſebe-<lb/> ſchreiber verſichern, unfruchtbar. Die Geſchick-<lb/> lichkeit und der Fleis der Einwohner hat ihn<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 3</fw><fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0031]
daß es des Handels mit fremden Voͤlkern nicht
benoͤthigt iſt *).
Die Japaner ruͤhmen ſich unter dem gluͤck-
lichſten und angenehmſten Himmelsſtriche zu
wohnen. Indeſſen iſt die Witterung bey ihnen
ſehr unbeſtaͤndig und mancherley Abwechſelun-
gen unterworfen. Der Winter iſt gemeiniglich
auſſerordentlich kalt: es faͤllt haͤufig Schnee,
worauf ein harter Froſt folgt. Der Sommer
hingegen iſt von unertraͤglicher Hitze, und wenn
es in den beyden Monathen Junius und Julius
nicht ſo haͤufig regnete; ſo wuͤrden die Einwoh-
ner die Hitze ſicher nicht aushalten koͤnnen.
In der Sommerszeit iſt dieſes Land ſchrecklichen
Donnerwettern und Blitzen, Stuͤrmen und
Orcanen unterworfen, welche oͤfters großen
Schaden anrichten. — Der Erdboden iſt von
Natur felſigt, bergigt, und wie einige Reiſebe-
ſchreiber verſichern, unfruchtbar. Die Geſchick-
lichkeit und der Fleis der Einwohner hat ihn
aber
*) Kaͤmpfer berichtet in ſeiner Hiſt. of Iapan
lib. I. cap. 8. daß das Meer, welches Japan
umgiebt, wegen der vielen Strudel ſehr gefaͤhr-
lich ſey, und die groͤßeſten Schiffe, wenn ſie dem
Wirbel zu nahe kaͤmen, mit der aͤußerſten Ge-
ſchwindigkeit an ſich zoͤgen, verſchlaͤngen und in
Truͤmmern zerſchmetterten. — Das Brauſen
dieſer Strudel, ſagt Kaͤmpfer weiter, ſey uͤber-
aus fuͤrchterlich zu hoͤren, ob man ſich gleich
fuͤr dieſe leicht huͤten und ihnen ausweichen
koͤnne.
A 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |