und gilt zwölf mal so schwer Silber, im Falle beyde Metalle von gleicher Güte sind. Die sia- mische Scheidemünze besteht in kleinen Muscheln, welche die Europäer Coris und die Siamer bia nennen. Ein Fuan, das ist der achte Theil eines Ticals, gilt acht hundert Coris, das ist sieben bis acht Coris gelten ohngefähr einen Pfennig (Wer hiervon mehr zu wissen ver- langt, kann den La Loubere selbst nachlesen.)
Viertes Kapitel.
Von den verschiedenen Ständen -- Re- gierungsart -- und dem Soldatenwe- sen der Siamer.
Die ungewisseste Eintheilung der Siamer, ist in Freye und Leibeigene. Das letz- tere wird man entweder durch die Geburt oder durch Zufall. Zufälligerweise wird man es durch Schulden, oder wenn man im Kriege ge- fangen wird, oder durch den Ausspruch des Richters. Wer nur Schuldenhalber ein Leibei- gener wird, der bekommt seine Freyheit wieder, so bald er bezahlt: allein die Kinder, die wäh- render Leibeigenschaft ihrer Eltern geboren wer- den, bleiben in dem Stande, darinn sie zur Welt kamen. -- Ein Herr hat über die Leibei-
genen
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und gilt zwoͤlf mal ſo ſchwer Silber, im Falle beyde Metalle von gleicher Guͤte ſind. Die ſia- miſche Scheidemuͤnze beſteht in kleinen Muſcheln, welche die Europaͤer Coris und die Siamer bia nennen. Ein Fuan, das iſt der achte Theil eines Ticals, gilt acht hundert Coris, das iſt ſieben bis acht Coris gelten ohngefaͤhr einen Pfennig (Wer hiervon mehr zu wiſſen ver- langt, kann den La Loubere ſelbſt nachleſen.)
Viertes Kapitel.
Von den verſchiedenen Staͤnden — Re- gierungsart — und dem Soldatenwe- ſen der Siamer.
Die ungewiſſeſte Eintheilung der Siamer, iſt in Freye und Leibeigene. Das letz- tere wird man entweder durch die Geburt oder durch Zufall. Zufaͤlligerweiſe wird man es durch Schulden, oder wenn man im Kriege ge- fangen wird, oder durch den Ausſpruch des Richters. Wer nur Schuldenhalber ein Leibei- gener wird, der bekommt ſeine Freyheit wieder, ſo bald er bezahlt: allein die Kinder, die waͤh- render Leibeigenſchaft ihrer Eltern geboren wer- den, bleiben in dem Stande, darinn ſie zur Welt kamen. — Ein Herr hat uͤber die Leibei-
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und gilt zwoͤlf mal ſo ſchwer Silber, im Falle
beyde Metalle von gleicher Guͤte ſind. Die ſia-
miſche Scheidemuͤnze beſteht in kleinen Muſcheln,
welche die Europaͤer Coris und die Siamer bia
nennen. Ein Fuan, das iſt der achte Theil
eines Ticals, gilt acht hundert Coris, das iſt
ſieben bis acht Coris gelten ohngefaͤhr einen
Pfennig (Wer hiervon mehr zu wiſſen ver-
langt, kann den La Loubere ſelbſt nachleſen.)
Viertes Kapitel.
Von den verſchiedenen Staͤnden — Re-
gierungsart — und dem Soldatenwe-
ſen der Siamer.
Die ungewiſſeſte Eintheilung der Siamer,
iſt in Freye und Leibeigene. Das letz-
tere wird man entweder durch die Geburt oder
durch Zufall. Zufaͤlligerweiſe wird man es
durch Schulden, oder wenn man im Kriege ge-
fangen wird, oder durch den Ausſpruch des
Richters. Wer nur Schuldenhalber ein Leibei-
gener wird, der bekommt ſeine Freyheit wieder,
ſo bald er bezahlt: allein die Kinder, die waͤh-
render Leibeigenſchaft ihrer Eltern geboren wer-
den, bleiben in dem Stande, darinn ſie zur
Welt kamen. — Ein Herr hat uͤber die Leibei-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/347>, abgerufen am 22.11.2024.
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