387,194,000 Rupien, einen jeden zu 2 Schil- linge und 6 Pfennige engelländisch gerechnet, ma- chen 48,399,250 Pfund Sterlings aus. Man kann übrigens von den ganzen Einkünften des Großmogels keine genaue Rechnung vorlegen.)
Außer diesen festgesetzten Einkünften, die nur aus den Feldfrüchten kommen, sind die zu- fälligen eine andere Quelle des Reichthums, die der vorigen gleich ist, wo sie dieselbe nicht gar übertrift. Diese entstehen nun, erstlich aus der jährlichen Kopfsteuer, die die Hindistaner entrichten müßen. Zweytens aus dem Zoll des fünften von hundert von allen Waaren, die hindistanischen Kaufleuten gehören, davon aber Aurengzeb die Mohammedaner ausgenommen hat. Drittens aus dem Zoll, der von der Lein- wandsbleiche abgetragen werden muß. Vier- tens, aus den Diamantsgrüften, davon die schönsten und größesten Steine dem Kayser ge- hören Fünftens, die Zölle aus den Häfen des indianischen Meers, und des bengalischen Meerbusens. Sechstens, aus dem Vermögen und Effecten seiner mohammedanischen Unter- thanen, die in seinem Solde gestanden, wovon er Erbe ist. Siebtens, aus den Tributen, die er von den Rajahs einhebt. Indessen geht von diesen zufälligen Einkünften ein großer Theil in den Schatz des Kaysers blos darum, um unter seine Unterthanen ausgetheilt zu wer- den, wovon die Hälfte von seiner Gütigkeit lebt, oder wenigstens besoldet wird. Ueberdieß
wer-
387,194,000 Rupien, einen jeden zu 2 Schil- linge und 6 Pfennige engellaͤndiſch gerechnet, ma- chen 48,399,250 Pfund Sterlings aus. Man kann uͤbrigens von den ganzen Einkuͤnften des Großmogels keine genaue Rechnung vorlegen.)
Außer dieſen feſtgeſetzten Einkuͤnften, die nur aus den Feldfruͤchten kommen, ſind die zu- faͤlligen eine andere Quelle des Reichthums, die der vorigen gleich iſt, wo ſie dieſelbe nicht gar uͤbertrift. Dieſe entſtehen nun, erſtlich aus der jaͤhrlichen Kopfſteuer, die die Hindiſtaner entrichten muͤßen. Zweytens aus dem Zoll des fuͤnften von hundert von allen Waaren, die hindiſtaniſchen Kaufleuten gehoͤren, davon aber Aurengzeb die Mohammedaner ausgenommen hat. Drittens aus dem Zoll, der von der Lein- wandsbleiche abgetragen werden muß. Vier- tens, aus den Diamantsgruͤften, davon die ſchoͤnſten und groͤßeſten Steine dem Kayſer ge- hoͤren Fuͤnftens, die Zoͤlle aus den Haͤfen des indianiſchen Meers, und des bengaliſchen Meerbuſens. Sechſtens, aus dem Vermoͤgen und Effecten ſeiner mohammedaniſchen Unter- thanen, die in ſeinem Solde geſtanden, wovon er Erbe iſt. Siebtens, aus den Tributen, die er von den Rajahs einhebt. Indeſſen geht von dieſen zufaͤlligen Einkuͤnften ein großer Theil in den Schatz des Kayſers blos darum, um unter ſeine Unterthanen ausgetheilt zu wer- den, wovon die Haͤlfte von ſeiner Guͤtigkeit lebt, oder wenigſtens beſoldet wird. Ueberdieß
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387,194,000 Rupien, einen jeden zu 2 Schil-
linge und 6 Pfennige engellaͤndiſch gerechnet, ma-
chen 48,399,250 Pfund Sterlings aus. Man
kann uͤbrigens von den ganzen Einkuͤnften des
Großmogels keine genaue Rechnung vorlegen.)
Außer dieſen feſtgeſetzten Einkuͤnften, die
nur aus den Feldfruͤchten kommen, ſind die zu-
faͤlligen eine andere Quelle des Reichthums, die
der vorigen gleich iſt, wo ſie dieſelbe nicht gar
uͤbertrift. Dieſe entſtehen nun, erſtlich aus
der jaͤhrlichen Kopfſteuer, die die Hindiſtaner
entrichten muͤßen. Zweytens aus dem Zoll des
fuͤnften von hundert von allen Waaren, die
hindiſtaniſchen Kaufleuten gehoͤren, davon aber
Aurengzeb die Mohammedaner ausgenommen
hat. Drittens aus dem Zoll, der von der Lein-
wandsbleiche abgetragen werden muß. Vier-
tens, aus den Diamantsgruͤften, davon die
ſchoͤnſten und groͤßeſten Steine dem Kayſer ge-
hoͤren Fuͤnftens, die Zoͤlle aus den Haͤfen
des indianiſchen Meers, und des bengaliſchen
Meerbuſens. Sechſtens, aus dem Vermoͤgen
und Effecten ſeiner mohammedaniſchen Unter-
thanen, die in ſeinem Solde geſtanden, wovon
er Erbe iſt. Siebtens, aus den Tributen, die
er von den Rajahs einhebt. Indeſſen geht
von dieſen zufaͤlligen Einkuͤnften ein großer
Theil in den Schatz des Kayſers blos darum,
um unter ſeine Unterthanen ausgetheilt zu wer-
den, wovon die Haͤlfte von ſeiner Guͤtigkeit
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/455>, abgerufen am 22.11.2024.
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