[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.machte das Buch zu, und fieng seine Pre- So viel von der Religion der Budsoisten. Wir wollen dieses Kapitel schließen, wenn Diese *) Froez ist indessen ein Mann, der doch mit unter
gute Nachrichten giebt. Nur muß man ihm nicht zu viel trauen. Wir pflegen ihm nur da zu folgen, wo seine Erzählungen mit den Er- zählungen der übrigen Reisebeschreiber, sonderlich des Kämpfers, übereinstimmen. Aber im Gan- zen genommen, ist Froez derjenige, der seine Leser mit einer Menge von Mährlein heimzusuchen, frech genug ist. machte das Buch zu, und fieng ſeine Pre- So viel von der Religion der Budſoiſten. Wir wollen dieſes Kapitel ſchließen, wenn Dieſe *) Froez iſt indeſſen ein Mann, der doch mit unter
gute Nachrichten giebt. Nur muß man ihm nicht zu viel trauen. Wir pflegen ihm nur da zu folgen, wo ſeine Erzaͤhlungen mit den Er- zaͤhlungen der uͤbrigen Reiſebeſchreiber, ſonderlich des Kaͤmpfers, uͤbereinſtimmen. Aber im Gan- zen genommen, iſt Froez derjenige, der ſeine Leſer mit einer Menge von Maͤhrlein heimzuſuchen, frech genug iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" n="32"/><hi rendition="#fr">machte das Buch zu, und fieng ſeine Pre-<lb/> digt an</hi><note xml:id="note-0058" place="foot" n="*)"><hi rendition="#fr">Froez</hi> iſt indeſſen ein Mann, der doch mit unter<lb/> gute Nachrichten giebt. Nur muß man ihm<lb/> nicht zu viel trauen. Wir pflegen ihm nur da<lb/> zu folgen, wo ſeine Erzaͤhlungen mit den Er-<lb/> zaͤhlungen der uͤbrigen Reiſebeſchreiber, ſonderlich<lb/> des Kaͤmpfers, uͤbereinſtimmen. Aber im Gan-<lb/> zen genommen, iſt Froez derjenige, der ſeine Leſer<lb/> mit einer Menge von Maͤhrlein heimzuſuchen,<lb/> frech genug iſt.</note>. Wir finden gegen dieſe letzte Er-<lb/> zaͤhlung nichts einzuwenden. Wenn aber der<lb/> Pater die Anmuth und Beredſamkeit, ja die<lb/> ruͤhrende und uͤberzeugende Beredſamkeit der<lb/> Bonzen uͤberhaupt, (in der Folge ſeiner Erzaͤh-<lb/> lung) ſo ſehr herausſtreicht; ſo iſt er entweder<lb/> ſelbſt ein Budſoiſt, oder er muß nicht gewußt<lb/> haben, was Anmuth, uͤberzeugende und ruͤhrende<lb/> Beredſamkeit ſey <note sameAs="note-0058" xml:id="note-0058a" place="foot" n="*)"/>.</p><lb/> <p>So viel von der Religion der Budſoiſten.<lb/> Dieſe Erzaͤhlung iſt aus glaubwuͤrdigen Schrift-<lb/> ſtellern entlehnt. Freylich waͤre es beſſer, wenn<lb/> man den Werth dieſer Erzaͤhlung aus den Buͤ-<lb/> chern der orientaliſchen Philoſophie ſelbſt beſtim-<lb/> men koͤnnte. Indeſſen koͤnnen wir doch das auf<lb/> Treu und Glauben annehmen, was uns von<lb/> bewaͤhrten Schriftſtellern erzaͤhlt iſt.</p><lb/> <p>Wir wollen dieſes Kapitel ſchließen, wenn<lb/> wir noch von der dritten Religionsſecte und dem<lb/> Zuſtande des Chriſtenthums in Japan das wich-<lb/> tigſte werden erzaͤhlt haben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dieſe</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0058]
machte das Buch zu, und fieng ſeine Pre-
digt an *). Wir finden gegen dieſe letzte Er-
zaͤhlung nichts einzuwenden. Wenn aber der
Pater die Anmuth und Beredſamkeit, ja die
ruͤhrende und uͤberzeugende Beredſamkeit der
Bonzen uͤberhaupt, (in der Folge ſeiner Erzaͤh-
lung) ſo ſehr herausſtreicht; ſo iſt er entweder
ſelbſt ein Budſoiſt, oder er muß nicht gewußt
haben, was Anmuth, uͤberzeugende und ruͤhrende
Beredſamkeit ſey *).
So viel von der Religion der Budſoiſten.
Dieſe Erzaͤhlung iſt aus glaubwuͤrdigen Schrift-
ſtellern entlehnt. Freylich waͤre es beſſer, wenn
man den Werth dieſer Erzaͤhlung aus den Buͤ-
chern der orientaliſchen Philoſophie ſelbſt beſtim-
men koͤnnte. Indeſſen koͤnnen wir doch das auf
Treu und Glauben annehmen, was uns von
bewaͤhrten Schriftſtellern erzaͤhlt iſt.
Wir wollen dieſes Kapitel ſchließen, wenn
wir noch von der dritten Religionsſecte und dem
Zuſtande des Chriſtenthums in Japan das wich-
tigſte werden erzaͤhlt haben.
Dieſe
*) Froez iſt indeſſen ein Mann, der doch mit unter
gute Nachrichten giebt. Nur muß man ihm
nicht zu viel trauen. Wir pflegen ihm nur da
zu folgen, wo ſeine Erzaͤhlungen mit den Er-
zaͤhlungen der uͤbrigen Reiſebeſchreiber, ſonderlich
des Kaͤmpfers, uͤbereinſtimmen. Aber im Gan-
zen genommen, iſt Froez derjenige, der ſeine Leſer
mit einer Menge von Maͤhrlein heimzuſuchen,
frech genug iſt.
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