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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap.
Taschen, und 6. geleimte Kisten voll gefüllte Pa-
tronen. Jn 16. Bündeln hatte ich Pappier zu
Patronen. Jn den Binsen hatte ich viel Büsche
getrockete Binsen. Jn der Holtz-Hütte hatte ich
trocken Reiß-Holtz, und gespaltene Scheite, wie
auch einen grossen Hauffen daneben liegen. Jn
der Saltz-Hütte hatte ich 6. beleimte Kisten mit
Saltz, danebst 6. Büschel Stockfisch, die ich wie-
der getrocknet. Ferner eine Hütte voll Betten
und Wäsche, und in meiner Festung eine schöne
Kammer mit allen was dazu gehöret, 2. Fäßgen
Brandtewein, ein Fäßgen Rheinischen und 1.
Fäßgen Frantz-Wein, 1. Fäßgen Mumme, und
1. Fäßgen Wein-Eßig; Noch einen Ancker
Frantz-Wein, und ein Fäßgen mit weissen Zwie-
back, eine Kiste mit Schiff-Zwieback, eine Kiste
mit Kertzen, einen Thee-Kessel mit einem Dutzend
Thee-Köpffgen und Schälgen, Thee, Coffee-
Bohnen, und einen Rest Zucker, dis alles hatte
ich aus dem Brod-Keller heraus geholet, nebst 3.
neuen Kesseln, Wäsche und Wollenzeug genug,
Toback, Pfeiffen und was sonst noch mehr.

Nun führte ich ein recht Königl. Leben, und
hatte auch Gesellschafft an meinem Hund.

Jch nahm einmal eine brave Flinte, (denn ich
hatte 6. dergl.) gieng aus Lust in Wald, und
wolte sehen, ob ich auch einen Stier bekommen
könte. Nachdem ich ohngefehr eine halbe Stun-
de gegangen, sahe ich von ferne einen erschreckli-
chen grossen Vogel, der auf einen hohen Baum
saß. Jch belaurete ihn so nahe, als es möglich
war. Jch schlug hinter einen dicken Baum an,

und
K

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
Taſchen, und 6. geleimte Kiſten voll gefuͤllte Pa-
tronen. Jn 16. Buͤndeln hatte ich Pappier zu
Patronen. Jn den Binſen hatte ich viel Buͤſche
getrockete Binſen. Jn der Holtz-Huͤtte hatte ich
trocken Reiß-Holtz, und geſpaltene Scheite, wie
auch einen groſſen Hauffen daneben liegen. Jn
der Saltz-Huͤtte hatte ich 6. beleimte Kiſten mit
Saltz, danebſt 6. Buͤſchel Stockfiſch, die ich wie-
der getrocknet. Ferner eine Huͤtte voll Betten
und Waͤſche, und in meiner Feſtung eine ſchoͤne
Kammer mit allen was dazu gehoͤret, 2. Faͤßgen
Brandtewein, ein Faͤßgen Rheiniſchen und 1.
Faͤßgen Frantz-Wein, 1. Faͤßgen Mumme, und
1. Faͤßgen Wein-Eßig; Noch einen Ancker
Frantz-Wein, und ein Faͤßgen mit weiſſen Zwie-
back, eine Kiſte mit Schiff-Zwieback, eine Kiſte
mit Kertzen, einen Thee-Keſſel mit einem Dutzend
Thee-Koͤpffgen und Schaͤlgen, Thee, Coffee-
Bohnen, und einen Reſt Zucker, dis alles hatte
ich aus dem Brod-Keller heraus geholet, nebſt 3.
neuen Keſſeln, Waͤſche und Wollenzeug genug,
Toback, Pfeiffen und was ſonſt noch mehr.

Nun fuͤhrte ich ein recht Koͤnigl. Leben, und
hatte auch Geſellſchafft an meinem Hund.

Jch nahm einmal eine brave Flinte, (denn ich
hatte 6. dergl.) gieng aus Luſt in Wald, und
wolte ſehen, ob ich auch einen Stier bekommen
koͤnte. Nachdem ich ohngefehr eine halbe Stun-
de gegangen, ſahe ich von ferne einen erſchreckli-
chen groſſen Vogel, der auf einen hohen Baum
ſaß. Jch belaurete ihn ſo nahe, als es moͤglich
war. Jch ſchlug hinter einen dicken Baum an,

und
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[145/0175] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. Taſchen, und 6. geleimte Kiſten voll gefuͤllte Pa- tronen. Jn 16. Buͤndeln hatte ich Pappier zu Patronen. Jn den Binſen hatte ich viel Buͤſche getrockete Binſen. Jn der Holtz-Huͤtte hatte ich trocken Reiß-Holtz, und geſpaltene Scheite, wie auch einen groſſen Hauffen daneben liegen. Jn der Saltz-Huͤtte hatte ich 6. beleimte Kiſten mit Saltz, danebſt 6. Buͤſchel Stockfiſch, die ich wie- der getrocknet. Ferner eine Huͤtte voll Betten und Waͤſche, und in meiner Feſtung eine ſchoͤne Kammer mit allen was dazu gehoͤret, 2. Faͤßgen Brandtewein, ein Faͤßgen Rheiniſchen und 1. Faͤßgen Frantz-Wein, 1. Faͤßgen Mumme, und 1. Faͤßgen Wein-Eßig; Noch einen Ancker Frantz-Wein, und ein Faͤßgen mit weiſſen Zwie- back, eine Kiſte mit Schiff-Zwieback, eine Kiſte mit Kertzen, einen Thee-Keſſel mit einem Dutzend Thee-Koͤpffgen und Schaͤlgen, Thee, Coffee- Bohnen, und einen Reſt Zucker, dis alles hatte ich aus dem Brod-Keller heraus geholet, nebſt 3. neuen Keſſeln, Waͤſche und Wollenzeug genug, Toback, Pfeiffen und was ſonſt noch mehr. Nun fuͤhrte ich ein recht Koͤnigl. Leben, und hatte auch Geſellſchafft an meinem Hund. Jch nahm einmal eine brave Flinte, (denn ich hatte 6. dergl.) gieng aus Luſt in Wald, und wolte ſehen, ob ich auch einen Stier bekommen koͤnte. Nachdem ich ohngefehr eine halbe Stun- de gegangen, ſahe ich von ferne einen erſchreckli- chen groſſen Vogel, der auf einen hohen Baum ſaß. Jch belaurete ihn ſo nahe, als es moͤglich war. Jch ſchlug hinter einen dicken Baum an, und K

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/175>, abgerufen am 29.11.2024.