Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VIII. Cap. Stunden aus. Hernach reiseten wir bis 2. Uhrnach den Mittag zu weiter, und fanden allda ein groß Haus bey einer Brücke, die über einen Fluß gieng; hier ruheten wir wieder 2. Stunden, und erfrischten uns von den Fatiquen. Als wir weiter eilten, kamen wir um 10. Uhr in ein Dorff, welches ich, weil es finster war, nicht wohl erkennen konte. Nachdem wir hier unsre Erfrischung gehabt, schlieffen wir, bis daß alles um 8. Uhr wieder parat war, und wir die Reise wieder fortsetzten. Wir reiseten allezeit sehr langsam, und kamen Das Boot und Chalouppe war zum Fischen Die
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap. Stunden aus. Hernach reiſeten wir bis 2. Uhrnach den Mittag zu weiter, und fanden allda ein groß Haus bey einer Bruͤcke, die uͤber einen Fluß gieng; hier ruheten wir wieder 2. Stunden, und erfriſchten uns von den Fatiquen. Als wir weiter eilten, kamen wir um 10. Uhr in ein Dorff, welches ich, weil es finſter war, nicht wohl erkennen konte. Nachdem wir hier unſre Erfriſchung gehabt, ſchlieffen wir, bis daß alles um 8. Uhr wieder parat war, und wir die Reiſe wieder fortſetzten. Wir reiſeten allezeit ſehr langſam, und kamen Das Boot und Chalouppe war zum Fiſchen Die
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap.
Stunden aus. Hernach reiſeten wir bis 2. Uhr
nach den Mittag zu weiter, und fanden allda ein
groß Haus bey einer Bruͤcke, die uͤber einen Fluß
gieng; hier ruheten wir wieder 2. Stunden,
und erfriſchten uns von den Fatiquen. Als wir
weiter eilten, kamen wir um 10. Uhr in ein
Dorff, welches ich, weil es finſter war, nicht
wohl erkennen konte. Nachdem wir hier unſre
Erfriſchung gehabt, ſchlieffen wir, bis daß alles
um 8. Uhr wieder parat war, und wir die Reiſe
wieder fortſetzten.
Wir reiſeten allezeit ſehr langſam, und kamen
ohngefehr um 2. Uhr an unſer Schiff, daruͤber
ich mich ſo wol als meine Cameraden und das
Schiffs-Volck ſehr erfreueten.
Das Boot und Chalouppe war zum Fiſchen
aus, und da ſie in kurtzen viele gefangen, und
ihr Netz an Land brachten, fuhren wir mit dem
Garbon an Bord, allda wir durch den Capitain
und andre Officierer ſehr freudig empfangen wur-
den. Nachdem die beyderſeitige Begruͤſſung,
ſo auf Spaniſch und mit groſſer Gravitaͤt ge-
ſchehen, voruͤber, ſo traten wir in die Cajute.
Nach vielen von hier und da gefuͤhrten Diſcourſen
wurden Fiſche aufgetragen. Als man ſich wohl
geſaͤttiget, und ein Glas Wein darauf getrun-
cken, beſah Garbon das Schiff mit der groͤſten
Verwunderung, weil er noch kein ſolch Schiff
geſehen; denn es war in 440. Jahren an das
Reich Krinke Keſmes kein Schiff geſtrandet, bey
ſeinem Leben waͤre zwar eines auf der Jnſul Won-
vure an Strand gerathen, ſo er aber nichtgeſehen.
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