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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VIII. Cap.
anderthalbe Stunde von hier wäre. Wir vitten
so gleich nach selbiger hin, und nahmen 2. Bau-
ren zu Wegweisern mit uns. Als wir in Raima
kamen, wurden wir daselbst wohl empfangen;
man gab uns Akalou, und des Abends wurden
wir herrlich tractirt; ich muste bey dem Garbon
schlaffen. Des Morgens stunden wir früh auf,
und besahen die Stadt; sie war aber nicht son-
derlich besehens-würdig; denn sie bestund nur
aus 600. Häusern, 3. Thoren, 5. Thürmen,
10. Tempeln, 2. Bad-Stuben und dem Rath-
Hause.

Hier waren sehr wenig Statuen, aber schöne
Spring-Brunnen und Höfe.

Garbon gab Ordre, daß man auch von da Le-
bens-Mittel nach dem Strand bringen möchte.

Von Raima ritten wir nach dem Dorff Poca,
darinn 150. Häuser waren. Hier wurden wir
mit grossem Pomp eingeholet.

Nachdem der Garbon hier auch die nöthige Or-
dre
gestellet, besahen wir das Dorff, da uns
ohngefehr ein alter Mann entgegen kam. Als
Garbon ihn sahe, stieg er von seinem Pferde, und
fielen einander um den Hals mit der grösten
Freundlichkeit, sie redeten sehr lange mit einan-
der, doch konte ich sie nicht verstehen. Garbon
ließ mich auch absteigen, und wir giengen zu Fusse
nach seinem Hause. Wie wir ins Haus kamen,
war der Akalou fertig. Unter dem Trincken frag-
te der Garbon, ob er nicht eine Land-Charte von
Poele Krinke Kesmes ihm leihen könte, denn er keine
von Taloujael mitgebracht. O ja, sagte der Alte,

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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap.
anderthalbe Stunde von hier waͤre. Wir vitten
ſo gleich nach ſelbiger hin, und nahmen 2. Bau-
ren zu Wegweiſern mit uns. Als wir in Raima
kamen, wurden wir daſelbſt wohl empfangen;
man gab uns Akalou, und des Abends wurden
wir herrlich tractirt; ich muſte bey dem Garbon
ſchlaffen. Des Morgens ſtunden wir fruͤh auf,
und beſahen die Stadt; ſie war aber nicht ſon-
derlich beſehens-wuͤrdig; denn ſie beſtund nur
aus 600. Haͤuſern, 3. Thoren, 5. Thuͤrmen,
10. Tempeln, 2. Bad-Stuben und dem Rath-
Hauſe.

Hier waren ſehr wenig Statuen, aber ſchoͤne
Spring-Brunnen und Hoͤfe.

Garbon gab Ordre, daß man auch von da Le-
bens-Mittel nach dem Strand bringen moͤchte.

Von Raima ritten wir nach dem Dorff Poca,
darinn 150. Haͤuſer waren. Hier wurden wir
mit groſſem Pomp eingeholet.

Nachdem der Garbon hier auch die noͤthige Or-
dre
geſtellet, beſahen wir das Dorff, da uns
ohngefehr ein alter Mann entgegen kam. Als
Garbon ihn ſahe, ſtieg er von ſeinem Pferde, und
fielen einander um den Hals mit der groͤſten
Freundlichkeit, ſie redeten ſehr lange mit einan-
der, doch konte ich ſie nicht verſtehen. Garbon
ließ mich auch abſteigen, und wir giengen zu Fuſſe
nach ſeinem Hauſe. Wie wir ins Haus kamen,
war der Akalou fertig. Unter dem Trincken frag-
te der Garbon, ob er nicht eine Land-Charte von
Poele Krinke Kesmes ihm leihen koͤnte, denn er keine
von Taloujael mitgebracht. O ja, ſagte der Alte,

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[229/0265] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap. anderthalbe Stunde von hier waͤre. Wir vitten ſo gleich nach ſelbiger hin, und nahmen 2. Bau- ren zu Wegweiſern mit uns. Als wir in Raima kamen, wurden wir daſelbſt wohl empfangen; man gab uns Akalou, und des Abends wurden wir herrlich tractirt; ich muſte bey dem Garbon ſchlaffen. Des Morgens ſtunden wir fruͤh auf, und beſahen die Stadt; ſie war aber nicht ſon- derlich beſehens-wuͤrdig; denn ſie beſtund nur aus 600. Haͤuſern, 3. Thoren, 5. Thuͤrmen, 10. Tempeln, 2. Bad-Stuben und dem Rath- Hauſe. Hier waren ſehr wenig Statuen, aber ſchoͤne Spring-Brunnen und Hoͤfe. Garbon gab Ordre, daß man auch von da Le- bens-Mittel nach dem Strand bringen moͤchte. Von Raima ritten wir nach dem Dorff Poca, darinn 150. Haͤuſer waren. Hier wurden wir mit groſſem Pomp eingeholet. Nachdem der Garbon hier auch die noͤthige Or- dre geſtellet, beſahen wir das Dorff, da uns ohngefehr ein alter Mann entgegen kam. Als Garbon ihn ſahe, ſtieg er von ſeinem Pferde, und fielen einander um den Hals mit der groͤſten Freundlichkeit, ſie redeten ſehr lange mit einan- der, doch konte ich ſie nicht verſtehen. Garbon ließ mich auch abſteigen, und wir giengen zu Fuſſe nach ſeinem Hauſe. Wie wir ins Haus kamen, war der Akalou fertig. Unter dem Trincken frag- te der Garbon, ob er nicht eine Land-Charte von Poele Krinke Kesmes ihm leihen koͤnte, denn er keine von Taloujael mitgebracht. O ja, ſagte der Alte, ſtund P 3

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/265>, abgerufen am 23.11.2024.