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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. I. Cap.
böttchern, daß ich nicht allein einen Reiff wohl
anlegen, sondern auch die Tauben wohl zuberei-
ten, und Eimer, Gefässe und andere Sachen
machen konte. Jch hatte noch mehr Lust dazu
bekommen, weil ich in Spanien erfahren, daß
die Spanier sehr jaloux seyn, fremde Nationen
mit nach America zu nehmen, ja daß es ihnen
bey hoher Straffe verboten; Jedoch nähmen sie
bey entstehendem Mangel wol einen Böttcher o-
der Trompeter von einer fremden Nation mit,
und dacht ich, es würde mir auch noch einmal
zu paß kommen.

Als mein Priester dis hörte, und mich um mei-
ne Meinung fragte, befahl er mir, daß ich ins
künfftige 2. Tage in der Woche mit den Bött-
chern fortfahren, die übrige Zeit aber in der Ma-
thesi
aufwenden solte. Dis nannte er die See-
le der Wissenschafften:
Doch sagte er mir,
daß ich dieses nicht ohne Willen meines Capitains
thun solte. Diesem wartete ich alle Abend auf,
und fragte, ob er was zu befehlen. Der gute
Capitain that mir nebst dem Priester alles Guts,
was ihm nur möglich war.

Mein Priester war mir so gewogen, daß er
mich allzeit, wenn wir allein waren, seine Pa-
the
nannte, weil ich meine Eltern so lieb hatte,
u. ihnen Gutes that. Er recommendirte mir einen
guten Mathematicum, welcher sein Beicht-Kind
war, der mich mit solchem Eyfer und Lust unter-
richtete, daß ich die 6. ersten Bücher des Euclidis
wohl verstehen konte. Darnach lernte er mir die
Algebra, und zuletzt die gantze Steurmannschafft

des
A 4

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. I. Cap.
boͤttchern, daß ich nicht allein einen Reiff wohl
anlegen, ſondern auch die Tauben wohl zuberei-
ten, und Eimer, Gefaͤſſe und andere Sachen
machen konte. Jch hatte noch mehr Luſt dazu
bekommen, weil ich in Spanien erfahren, daß
die Spanier ſehr jaloux ſeyn, fremde Nationen
mit nach America zu nehmen, ja daß es ihnen
bey hoher Straffe verboten; Jedoch naͤhmen ſie
bey entſtehendem Mangel wol einen Boͤttcher o-
der Trompeter von einer fremden Nation mit,
und dacht ich, es wuͤrde mir auch noch einmal
zu paß kommen.

Als mein Prieſter dis hoͤrte, und mich um mei-
ne Meinung fragte, befahl er mir, daß ich ins
kuͤnfftige 2. Tage in der Woche mit den Boͤtt-
chern fortfahren, die uͤbrige Zeit aber in der Ma-
theſi
aufwenden ſolte. Dis nannte er die See-
le der Wiſſenſchafften:
Doch ſagte er mir,
daß ich dieſes nicht ohne Willen meines Capitains
thun ſolte. Dieſem wartete ich alle Abend auf,
und fragte, ob er was zu befehlen. Der gute
Capitain that mir nebſt dem Prieſter alles Guts,
was ihm nur moͤglich war.

Mein Prieſter war mir ſo gewogen, daß er
mich allzeit, wenn wir allein waren, ſeine Pa-
the
nannte, weil ich meine Eltern ſo lieb hatte,
u. ihnen Gutes that. Er recommendirte mir einen
guten Mathematicum, welcher ſein Beicht-Kind
war, der mich mit ſolchem Eyfer und Luſt unter-
richtete, daß ich die 6. erſten Buͤcher des Euclidis
wohl verſtehen konte. Darnach lernte er mir die
Algebra, und zuletzt die gantze Steurmannſchafft

des
A 4
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[7/0027] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. I. Cap. boͤttchern, daß ich nicht allein einen Reiff wohl anlegen, ſondern auch die Tauben wohl zuberei- ten, und Eimer, Gefaͤſſe und andere Sachen machen konte. Jch hatte noch mehr Luſt dazu bekommen, weil ich in Spanien erfahren, daß die Spanier ſehr jaloux ſeyn, fremde Nationen mit nach America zu nehmen, ja daß es ihnen bey hoher Straffe verboten; Jedoch naͤhmen ſie bey entſtehendem Mangel wol einen Boͤttcher o- der Trompeter von einer fremden Nation mit, und dacht ich, es wuͤrde mir auch noch einmal zu paß kommen. Als mein Prieſter dis hoͤrte, und mich um mei- ne Meinung fragte, befahl er mir, daß ich ins kuͤnfftige 2. Tage in der Woche mit den Boͤtt- chern fortfahren, die uͤbrige Zeit aber in der Ma- theſi aufwenden ſolte. Dis nannte er die See- le der Wiſſenſchafften: Doch ſagte er mir, daß ich dieſes nicht ohne Willen meines Capitains thun ſolte. Dieſem wartete ich alle Abend auf, und fragte, ob er was zu befehlen. Der gute Capitain that mir nebſt dem Prieſter alles Guts, was ihm nur moͤglich war. Mein Prieſter war mir ſo gewogen, daß er mich allzeit, wenn wir allein waren, ſeine Pa- the nannte, weil ich meine Eltern ſo lieb hatte, u. ihnen Gutes that. Er recommendirte mir einen guten Mathematicum, welcher ſein Beicht-Kind war, der mich mit ſolchem Eyfer und Luſt unter- richtete, daß ich die 6. erſten Buͤcher des Euclidis wohl verſtehen konte. Darnach lernte er mir die Algebra, und zuletzt die gantze Steurmannſchafft des A 4

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/27>, abgerufen am 21.11.2024.