Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. I. Cap. des Gietermachers, dieses letztere verstund ichsehr leicht, weil ich die wahre Fundamente schon gelegt. Jch legte zu Rotterdam mein Steur- manns-Examen ab, so daß so wol der Examinirer, als auch die Zuhörer ein Gnügen dran hatten. Mein Capitain gab mir auf das freundlichste, Als ich nach Cadix kam, machte ich mich mit Als diesem meine Aufführung gefiel, bat er Jch konte so gleich auf die allererste Bitte mit lionen
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. I. Cap. des Gietermachers, dieſes letztere verſtund ichſehr leicht, weil ich die wahre Fundamente ſchon gelegt. Jch legte zu Rotterdam mein Steur- manns-Examen ab, ſo daß ſo wol der Examinirer, als auch die Zuhoͤrer ein Gnuͤgen dran hatten. Mein Capitain gab mir auf das freundlichſte, Als ich nach Cadix kam, machte ich mich mit Als dieſem meine Auffuͤhrung gefiel, bat er Jch konte ſo gleich auf die allererſte Bitte mit lionen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0028" n="8"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Curieuſe</hi> Reiſe-Beſchreibung. <hi rendition="#aq">I. Cap.</hi></hi></fw><lb/> des <hi rendition="#fr">Gietermachers,</hi> dieſes letztere verſtund ich<lb/> ſehr leicht, weil ich die wahre <hi rendition="#aq">Fundament</hi>e ſchon<lb/> gelegt. Jch legte zu Rotterdam mein Steur-<lb/> manns-<hi rendition="#aq">Examen</hi> ab, ſo daß ſo wol der <hi rendition="#aq">Examinir</hi>er,<lb/> als auch die Zuhoͤrer ein Gnuͤgen dran hatten.</p><lb/> <p>Mein <hi rendition="#aq">Capitain</hi> gab mir auf das freundlichſte,<lb/> (wiewol ungerne) wie auch der Prieſter meinen<lb/> Abſchied, und halffen zu meiner Befoͤrderung ſo<lb/> wol ſelbſt, als durch ihre Freunde, daß ich bey ei-<lb/> nem Schiffer von Rotterdam als Unter-Steur-<lb/> mann nach <hi rendition="#fr">Spanien</hi> in Dienſte genommen<lb/> wurde.</p><lb/> <p>Als ich nach <hi rendition="#aq">Cadix</hi> kam, machte ich mich mit<lb/> einem reichen Kauffmann bekannt, vor dem wir<lb/> Waare mitgebracht, derſelbe handelte ſtaꝛck nach<lb/><hi rendition="#aq">America.</hi></p><lb/> <p>Als dieſem meine Auffuͤhrung gefiel, bat er<lb/> mich, daß ich bey ihm wohnen moͤchte, ſo wol bey<lb/> ſeinem <hi rendition="#aq">Contoir</hi> zu ſchreiben, als auch Aufſicht<lb/> auf ſeinen Handel zu haben.</p><lb/> <p>Jch konte ſo gleich auf die allererſte Bitte mit<lb/> der groͤſten Freundlichkeit von meinem Schiffer<lb/> loß kommen, weil ſein alter Steuermann, der<lb/> vor dieſem mit ihm gefahren, daſelbſt dienſtlos<lb/> war, weil ſein Schiff vor einigen Tagen durch<lb/> Sturm auf <hi rendition="#aq">Laspuercas</hi> geblieben. Dieſer trat<lb/> an meine Stelle, und ich in meine Dienſte bey<lb/> dem Kauffmann, da ich nach <hi rendition="#fr">ſeinem Gefallen</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">meinem Vermoͤgen</hi> lebte. Nach andert-<lb/> halb Jahren konte ich vollkommen <hi rendition="#fr">Spaniſch re-<lb/> den, leſen</hi> und <hi rendition="#fr">ſchreiben.</hi> Mein <hi rendition="#aq">Patron</hi> bat<lb/> mich unterſchiedene male, daß ich mit den <hi rendition="#aq">Ga-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">lionen</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0028]
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. I. Cap.
des Gietermachers, dieſes letztere verſtund ich
ſehr leicht, weil ich die wahre Fundamente ſchon
gelegt. Jch legte zu Rotterdam mein Steur-
manns-Examen ab, ſo daß ſo wol der Examinirer,
als auch die Zuhoͤrer ein Gnuͤgen dran hatten.
Mein Capitain gab mir auf das freundlichſte,
(wiewol ungerne) wie auch der Prieſter meinen
Abſchied, und halffen zu meiner Befoͤrderung ſo
wol ſelbſt, als durch ihre Freunde, daß ich bey ei-
nem Schiffer von Rotterdam als Unter-Steur-
mann nach Spanien in Dienſte genommen
wurde.
Als ich nach Cadix kam, machte ich mich mit
einem reichen Kauffmann bekannt, vor dem wir
Waare mitgebracht, derſelbe handelte ſtaꝛck nach
America.
Als dieſem meine Auffuͤhrung gefiel, bat er
mich, daß ich bey ihm wohnen moͤchte, ſo wol bey
ſeinem Contoir zu ſchreiben, als auch Aufſicht
auf ſeinen Handel zu haben.
Jch konte ſo gleich auf die allererſte Bitte mit
der groͤſten Freundlichkeit von meinem Schiffer
loß kommen, weil ſein alter Steuermann, der
vor dieſem mit ihm gefahren, daſelbſt dienſtlos
war, weil ſein Schiff vor einigen Tagen durch
Sturm auf Laspuercas geblieben. Dieſer trat
an meine Stelle, und ich in meine Dienſte bey
dem Kauffmann, da ich nach ſeinem Gefallen
und meinem Vermoͤgen lebte. Nach andert-
halb Jahren konte ich vollkommen Spaniſch re-
den, leſen und ſchreiben. Mein Patron bat
mich unterſchiedene male, daß ich mit den Ga-
lionen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |