Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VIII. Cap. den gerne Pocken-Löcher draus, da dann nach"einiger Zeit sich die Frantzösischen Pocken schen" lassen." Dis trägt sich hier offt zu, und darff man die-" Dis lase ich dem Garbon in Spanischer Spra- Als wir gegessen, las ich dem Garbon meinen Car-
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap. den gerne Pocken-Loͤcher draus, da dann nach„einiger Zeit ſich die Frantzoͤſiſchen Pocken ſchen„ laſſen.„ Dis traͤgt ſich hier offt zu, und darff man die-„ Dis laſe ich dem Garbon in Spaniſcher Spra- Als wir gegeſſen, las ich dem Garbon meinen Car-
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap.
den gerne Pocken-Loͤcher draus, da dann nach„
einiger Zeit ſich die Frantzoͤſiſchen Pocken ſchen„
laſſen.„
Dis traͤgt ſich hier offt zu, und darff man die-„
ſe Frantzoͤſiſchen Sachen nicht erſt vom Frauen-„
zimmer holen. So weit van Berkel.“
Dis laſe ich dem Garbon in Spaniſcher Spra-
che vor, der ſagte, daß dieſes das Knepko ſey. Dis
gieng bey einer Pfeiffe Toback vor.
Als wir gegeſſen, las ich dem Garbon meinen
Catalogum vor, worauf er ſagte: Mein Herr,
wie ich ſehe, habt ihr keine ſchlechten Buͤ-
cher, ich wuͤnſche, daß ihr daraus viel Ver-
gnuͤgen haben moͤget, auch ſolche zum Zeit-
Vertreib und eurem Studiren brauchen.
Worauf er mich mit einer laͤchelnden Mine anſa-
he. Jch ſahe ihn wieder an, und ſagte: Herr
Garbon, auf dem Lande habt ihr mir zu be-
fehlen, aber hier zu Schiffe laſſe ichs nicht zu,
und befehle euch mit mir nach meinen Buͤ-
cher-Kaſten in die Conſtabel-Kammer zu ge-
hen. Jch nahm ihn hierauf mit Manier bey
der Hand, und gieng nach der Conſtabel Kam-
mer, der Capitain folgte, und der Aufwaͤrter in
der Cajute machte mit einer Bouteille den Schluß.
Wie wir drunten waren, und ich meine Kiſte
aufſchloß, die inwendig voll Faͤcher war, zog ich
das Spaniſche Fach aus, ich kriegte ſo gleich den
Spaniſchen Gracian, deſſen Kunſt zur Weis-
heit, nebſt deſſen Criticon, oder den nicht be-
trogenen Menſchen, in die Hand. Die Opera
Car-
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