Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. II. Cap. "durch seine Feuchtigkeit und Unbeweglichkeit ei-"ne Fäulniß, wie man es aus dem Athem mer- "cket. Denn alle vermischte Feuchtigkeiten ver- "faulen, wenn sie still liegen. "Die Fäulniß ist eine Auflösung einiger zu- "Diese Feuchtigkeiten werden von Zeit zu Zeit "Jch habe gesehen, daß ein solcher Mensch einen "Wenn dieser scharffe Magen-Safft zu über- von
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. II. Cap. „durch ſeine Feuchtigkeit und Unbeweglichkeit ei-„ne Faͤulniß, wie man es aus dem Athem mer- „cket. Denn alle vermiſchte Feuchtigkeiten ver- „faulen, wenn ſie ſtill liegen. „Die Faͤulniß iſt eine Aufloͤſung einiger zu- „Dieſe Feuchtigkeiten werden von Zeit zu Zeit „Jch habe geſehen, daß ein ſolcher Menſch einen „Wenn dieſer ſcharffe Magen-Safft zu uͤber- von
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. II. Cap.
„durch ſeine Feuchtigkeit und Unbeweglichkeit ei-
„ne Faͤulniß, wie man es aus dem Athem mer-
„cket. Denn alle vermiſchte Feuchtigkeiten ver-
„faulen, wenn ſie ſtill liegen.
„Die Faͤulniß iſt eine Aufloͤſung einiger zu-
„ſammen geſetzter Theilgen, und werden ſolche in
„ihre erſte und einerley Maſſe gebracht. Oder
„ſie iſt eine allgemeine Aufloͤſung des erſten We-
„ſens der Vermiſchung, und der Verbindung
„der Theilgen.
„Dieſe Feuchtigkeiten werden von Zeit zu Zeit
„ſchaͤrffer, und greiffen die Druͤſen des Magens
„mit einem kitzelnden Beiſſen noch ſchaͤrffer an,
„und beſchaͤdigen alſo die Orificia der Druͤſen.
„Hierauff laſſen dieſe Druͤßgen ihren Safft her-
„aus gehen, wodurch der dicke Schleim loß-
„weicht, und gehet alſo Stuͤckweiß nach den Ge-
„daͤrmen los. Nun iſt und wird das inwendige
„Magen-Fleiſch an vielen Orten ſehr entbloͤſſet.
„Solches beiſſet der ſcharffe Magen-Safft ſtarck
„an, welches einen groſſen Hunger verurſacht.
„Weil nemlich der Magen ſehr entbloͤſt, auch der
„Magen-Safft ſchaͤrffer iſt, hieraus entſtehet der
„beynahe unerſaͤttliche Hunger, weil kein Chylus
„in dem Leibe iſt. Und nachdem die Vaſa des Chyli
„ſehr oder wenig verſtopfft ſeyn.
„Jch habe geſehen, daß ein ſolcher Menſch einen
„gantzen Schincken und noch allerhand andere
„Speiſe hinein fraß.
„Wenn dieſer ſcharffe Magen-Safft zu uͤber-
„fluͤßig wird, ſo fuͤllt er auch die Gedaͤrme an, und
„verurſacht allerhand Durchlauff, als Zufaͤlle
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