Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. III. Cap. Amsterdam, worauf mein Freund wieder nachHause verreisen muste. Jch versprach ihm ein Journal von dieser Reise zu schreiben, und wolte mich insonderheit von den Philippinen-Jnsuln ihm etwas zu schicken bemühen, wenn ich dahin noch gienge. Wir schieden also als Hertzens- Freunde von einander, und wünschten uns alles ersinnlichste Wohlergehen. Jch gieng nach 2. Tagen nach dem Texel, Jm Texel lagen wir noch 23. Tage, ehe der Jch redete manchmal mit einigen Boots-Leu- aus
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. III. Cap. Amſterdam, worauf mein Freund wieder nachHauſe verreiſen muſte. Jch verſprach ihm ein Journal von dieſer Reiſe zu ſchreiben, und wolte mich inſonderheit von den Philippinen-Jnſuln ihm etwas zu ſchicken bemuͤhen, wenn ich dahin noch gienge. Wir ſchieden alſo als Hertzens- Freunde von einander, und wuͤnſchten uns alles erſinnlichſte Wohlergehen. Jch gieng nach 2. Tagen nach dem Texel, Jm Texel lagen wir noch 23. Tage, ehe der Jch redete manchmal mit einigen Boots-Leu- aus
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0060" n="40"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Curieuſe</hi> Reiſe-Beſchreibung. <hi rendition="#aq">III. Cap.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Amſterdam,</hi> worauf mein Freund wieder nach<lb/> Hauſe verreiſen muſte. Jch verſprach ihm ein<lb/><hi rendition="#aq">Journal</hi> von <hi rendition="#fr">dieſer Reiſe</hi> zu ſchreiben, und wolte<lb/> mich inſonderheit von den <hi rendition="#aq">Philippin</hi>en-Jnſuln<lb/> ihm etwas zu ſchicken bemuͤhen, wenn ich dahin<lb/> noch gienge. Wir ſchieden alſo als Hertzens-<lb/> Freunde von einander, und wuͤnſchten uns alles<lb/> erſinnlichſte Wohlergehen.</p><lb/> <p>Jch gieng nach 2. Tagen nach dem <hi rendition="#aq">Texel,</hi><lb/> und am Bord eines Spanien-Fahrers, an wel-<lb/> chem meine <hi rendition="#aq">Patron</hi>en Theil hatten, ſo wol was<lb/> das Schiff als die Ladung betraff.</p><lb/> <p>Jm <hi rendition="#fr">Texel</hi> lagen wir noch 23. Tage, ehe der<lb/> Wind gut wurde, und wir in die See kamen.<lb/> Jch nahm waͤhrender Zeit Gelegenheit den <hi rendition="#fr">Te-<lb/> xel-Strohm, deſſelben Ufer,</hi> und deſſen<lb/><hi rendition="#fr">Waſſer-Bau</hi> (Haͤupter) anzuſehen, zumal da<lb/> man mir ſagte, daß der Texel-Strohm immer<lb/> groͤſſer oder weiter wuͤrde, welches nach meiner<lb/> Meinung ſehr <hi rendition="#fr">ſchaͤdlich</hi> vor <hi rendition="#fr">Nord-</hi> und <hi rendition="#fr">Suͤd-<lb/> Holland,</hi> vor <hi rendition="#fr">Utrecht, Gelderland,</hi> als auch <hi rendition="#fr">O-<lb/> ber-Jſſel</hi> uñ <hi rendition="#fr">Frießland</hi> ſeyn konte. Und daß man<lb/> in dieſer Sache nach Moͤglichkeit Gegen-Anſtalt<lb/> machen ſolte, und beſorgt ſeyn moͤchte, daß die<lb/> See-Loͤcher nicht groͤſſer, und die in der Suͤder-<lb/> See gelegene Eylande <hi rendition="#fr">Urck</hi> und <hi rendition="#fr">Enſt</hi> nicht klei-<lb/> ner werden muͤſten.</p><lb/> <p>Jch redete manchmal mit einigen Boots-Leu-<lb/> Leuten wegen dieſer Sache, welche dieſes insge-<lb/> mein vor nicht moͤglich halten, und meinen, daß<lb/> es viel ſchwerer ſey, wenn der Texel-Strohm wei-<lb/> ter wuͤrde. Jch ſchrieb dieſes alles noch von Texel<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0060]
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. III. Cap.
Amſterdam, worauf mein Freund wieder nach
Hauſe verreiſen muſte. Jch verſprach ihm ein
Journal von dieſer Reiſe zu ſchreiben, und wolte
mich inſonderheit von den Philippinen-Jnſuln
ihm etwas zu ſchicken bemuͤhen, wenn ich dahin
noch gienge. Wir ſchieden alſo als Hertzens-
Freunde von einander, und wuͤnſchten uns alles
erſinnlichſte Wohlergehen.
Jch gieng nach 2. Tagen nach dem Texel,
und am Bord eines Spanien-Fahrers, an wel-
chem meine Patronen Theil hatten, ſo wol was
das Schiff als die Ladung betraff.
Jm Texel lagen wir noch 23. Tage, ehe der
Wind gut wurde, und wir in die See kamen.
Jch nahm waͤhrender Zeit Gelegenheit den Te-
xel-Strohm, deſſelben Ufer, und deſſen
Waſſer-Bau (Haͤupter) anzuſehen, zumal da
man mir ſagte, daß der Texel-Strohm immer
groͤſſer oder weiter wuͤrde, welches nach meiner
Meinung ſehr ſchaͤdlich vor Nord- und Suͤd-
Holland, vor Utrecht, Gelderland, als auch O-
ber-Jſſel uñ Frießland ſeyn konte. Und daß man
in dieſer Sache nach Moͤglichkeit Gegen-Anſtalt
machen ſolte, und beſorgt ſeyn moͤchte, daß die
See-Loͤcher nicht groͤſſer, und die in der Suͤder-
See gelegene Eylande Urck und Enſt nicht klei-
ner werden muͤſten.
Jch redete manchmal mit einigen Boots-Leu-
Leuten wegen dieſer Sache, welche dieſes insge-
mein vor nicht moͤglich halten, und meinen, daß
es viel ſchwerer ſey, wenn der Texel-Strohm wei-
ter wuͤrde. Jch ſchrieb dieſes alles noch von Texel
aus
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |