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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. IV. Cap.
möchten, kehrten wir wieder nach dem Wald zu,
da wir ein gut Feuer machten, und setzten uns
ringsum dabey nieder, setzten auch gute Schild-
wachten aus. Unser Sclave trug ein Beil mit
sich, welches uns nebst meinem Hand-Beil und
Hauer wohl zu statten kam.

Nun konte ich meine kleine Reise-Tasche wohl
brauchen, denn ich konte nun gleich Feuer anschla-
gen, und durch meinen Compas konten wir durch
den Busch wieder kommen, durch das Perspectiv
aber hofften wir noch gute Dienste zu gewarten.

Diese Nacht ruhten wir auf guten Betten von
grünen Zacken eine gantze Stunde, wir vermerck-
ten keinen Unrath, und waren bey 6. Stunden
weit von unserm Schiffe. Des Morgens gab
ich Ordre, daß niemand schiessen solte ohne mei-
nen Befehl, damit wir nicht entdeckt würden.
Wir sahen den stumpffen Thurm, den man des
Tags vorher gesehen, nun wieder nicht, wir zogen
von dem Berge herunter, allwo ein schöner Busch
stund, nach drey Stunden kamen wir durch den-
selben an eine grosse mit Gras bewachsene Flä-
che, dadurch Flüsse durchlieffen. Dieses Thal
hatte rundum hohe Berge, die alle mit Wäldern
besetzt waren, welches sehr schön anzusehen war.
Wir setzten uns an einen Fluß, um auszuruhen,
und was zu essen. Als wir hier eine Stunde ge-
blieben, beschlossen wir, einen von den höchsten
Bergen zu besteigen, der Nord-West von uns
lag. Wir kamen von dem Fuß des Berges wie-
der in einen Busch, nachdem wir 4. Stunden ge-
gangen. Es war nun schon Mittag, wir hat-

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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. IV. Cap.
moͤchten, kehrten wir wieder nach dem Wald zu,
da wir ein gut Feuer machten, und ſetzten uns
ringsum dabey nieder, ſetzten auch gute Schild-
wachten aus. Unſer Sclave trug ein Beil mit
ſich, welches uns nebſt meinem Hand-Beil und
Hauer wohl zu ſtatten kam.

Nun konte ich meine kleine Reiſe-Taſche wohl
brauchen, denn ich konte nun gleich Feuer anſchla-
gen, und durch meinen Compas konten wir durch
den Buſch wieder kommen, durch das Perſpectiv
aber hofften wir noch gute Dienſte zu gewarten.

Dieſe Nacht ruhten wir auf guten Betten von
gruͤnen Zacken eine gantze Stunde, wir vermerck-
ten keinen Unrath, und waren bey 6. Stunden
weit von unſerm Schiffe. Des Morgens gab
ich Ordre, daß niemand ſchieſſen ſolte ohne mei-
nen Befehl, damit wir nicht entdeckt wuͤrden.
Wir ſahen den ſtumpffen Thurm, den man des
Tags vorher geſehen, nun wieder nicht, wir zogen
von dem Berge herunter, allwo ein ſchoͤner Buſch
ſtund, nach drey Stunden kamen wir durch den-
ſelben an eine groſſe mit Gras bewachſene Flaͤ-
che, dadurch Fluͤſſe durchlieffen. Dieſes Thal
hatte rundum hohe Berge, die alle mit Waͤldern
beſetzt waren, welches ſehr ſchoͤn anzuſehen war.
Wir ſetzten uns an einen Fluß, um auszuruhen,
und was zu eſſen. Als wir hier eine Stunde ge-
blieben, beſchloſſen wir, einen von den hoͤchſten
Bergen zu beſteigen, der Nord-Weſt von uns
lag. Wir kamen von dem Fuß des Berges wie-
der in einen Buſch, nachdem wir 4. Stunden ge-
gangen. Es war nun ſchon Mittag, wir hat-

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[51/0071] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. IV. Cap. moͤchten, kehrten wir wieder nach dem Wald zu, da wir ein gut Feuer machten, und ſetzten uns ringsum dabey nieder, ſetzten auch gute Schild- wachten aus. Unſer Sclave trug ein Beil mit ſich, welches uns nebſt meinem Hand-Beil und Hauer wohl zu ſtatten kam. Nun konte ich meine kleine Reiſe-Taſche wohl brauchen, denn ich konte nun gleich Feuer anſchla- gen, und durch meinen Compas konten wir durch den Buſch wieder kommen, durch das Perſpectiv aber hofften wir noch gute Dienſte zu gewarten. Dieſe Nacht ruhten wir auf guten Betten von gruͤnen Zacken eine gantze Stunde, wir vermerck- ten keinen Unrath, und waren bey 6. Stunden weit von unſerm Schiffe. Des Morgens gab ich Ordre, daß niemand ſchieſſen ſolte ohne mei- nen Befehl, damit wir nicht entdeckt wuͤrden. Wir ſahen den ſtumpffen Thurm, den man des Tags vorher geſehen, nun wieder nicht, wir zogen von dem Berge herunter, allwo ein ſchoͤner Buſch ſtund, nach drey Stunden kamen wir durch den- ſelben an eine groſſe mit Gras bewachſene Flaͤ- che, dadurch Fluͤſſe durchlieffen. Dieſes Thal hatte rundum hohe Berge, die alle mit Waͤldern beſetzt waren, welches ſehr ſchoͤn anzuſehen war. Wir ſetzten uns an einen Fluß, um auszuruhen, und was zu eſſen. Als wir hier eine Stunde ge- blieben, beſchloſſen wir, einen von den hoͤchſten Bergen zu beſteigen, der Nord-Weſt von uns lag. Wir kamen von dem Fuß des Berges wie- der in einen Buſch, nachdem wir 4. Stunden ge- gangen. Es war nun ſchon Mittag, wir hat- ten D 2

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/71>, abgerufen am 29.11.2024.