Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.der Zauberey sich befleissigen. nigen Bücher/ die von Zauberern geschriebendie Män-ner. haben/ da werden sich allezeit funfftzig Weiber die Zauberinnen oder Besessene sind/ an stat eines Mannes/ der damit behafftet were/ fin- den. Welches zwar meines bedünckens/ nit auß Blödigkeit weibliches Geschlechts geschicht; sintemal bey ihnen mehrentheils eine unerhaltsame Widerspenstigkeit und Halsstar- rigkeit gespüret wird/ und daß sie in Außstehung der Folter offt standhafftiger/ denn die Männer seyn. Jnmassen solchs in der zusammengeschwor- nen Verbündniß wider den Tyrannen Nero-Tacit. l. 14. Annal. nem ist bewehret worden. Desgleichen nach dem Tode Hyppiae des Tyrannen zu Athen/ alda die Weiber ihnen selber die Zungen abbissen und abschnitten/ damit sie nur ihren Peinigern alle Hoffnung benehmen/ die Warheit von ihnen auß zupressen: des gleichen auch vieler Weiber außge- standene Marter. Sondern es gewint vielmehr das Ansehen/ als geschehe es auß Krafft und Macht einer viehischen Begierligkeit/ wel- che das Weib dahin antreibt/ damit es seinen Be- gierden gnug thu/ od sich räche/ welcher Ursachen halben vieleicht Plato das Weib zwischen dem Men-Plato ma- chet auß Weibern halb Men- schen und halb Vieh. schen und das Vieh setzet. Denn man sihet auch/ dz der Weiber viscerialisch Theil od innerlich Glieder und Jngeweide in den Weibern grösser seyn denn bey den Männern/ welche derhalben so hefftige Begierden haben. Hingegen aber seyn deren Manns- J ij
der Zauberey ſich befleiſſigen. nigen Buͤcher/ die von Zauberern geſchriebendie Maͤn-ner. haben/ da werden ſich allezeit funfftzig Weiber die Zauberinnen oder Beſeſſene ſind/ an ſtat eines Mannes/ der damit behafftet were/ fin- den. Welches zwar meines beduͤnckens/ nit auß Bloͤdigkeit weibliches Geſchlechts geſchicht; ſintemal bey ihnen mehrentheils eine unerhaltſame Widerſpenſtigkeit und Halsſtar- rigkeit geſpuͤret wird/ uñ daß ſie in Außſtehung der Folter offt ſtandhafftiger/ denn die Maͤnner ſeyn. Jnmaſſẽ ſolchs in der zuſam̃engeſchwor- nen Verbuͤndniß wider den Tyrannen Nero-Tacit. l. 14. Annal. nem iſt bewehret worden. Desgleichen nach dem Tode Hyppiæ des Tyrannen zu Athen/ alda die Weiber ihnen ſelber die Zungẽ abbiſſen uñ abſchnitten/ damit ſie nur ihren Peinigern alle Hoffnung benehmẽ/ die Warheit von ihnẽ auß zupreſſẽ: des gleichẽ auch vieler Weiber außge- ſtandene Marter. Sondern es gewint vielmehr das Anſehen/ als geſchehe es auß Krafft und Macht einer viehiſchen Begierligkeit/ wel- che das Weib dahin antreibt/ damit es ſeinẽ Be- gierdẽ gnug thu/ oď ſich raͤche/ welcher Urſachẽ halbẽ vieleicht Plato das Weib zwiſchẽ dem Mẽ-Plato ma- chet auß Weibern halb Men- ſchen und halb Vieh. ſchẽ uñ das Vieh ſetzet. Deñ man ſihet auch/ dz der Weiber viſcerialiſch Theil oď iñerlich Gliedeꝛ uñ Jngeweide in den Weibern groͤſſer ſeyn deñ bey den Maͤnnern/ welche derhalben ſo hefftige Begierden haben. Hingegen aber ſeyn deren Manns- J ij
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haben/ da werden ſich allezeit funfftzig Weiber
die Zauberinnen oder Beſeſſene ſind/ an ſtat
eines Mannes/ der damit behafftet were/ fin-
den. Welches zwar meines beduͤnckens/
nit auß Bloͤdigkeit weibliches Geſchlechts
geſchicht; ſintemal bey ihnen mehrentheils eine
unerhaltſame Widerſpenſtigkeit und Halsſtar-
rigkeit geſpuͤret wird/ uñ daß ſie in Außſtehung
der Folter offt ſtandhafftiger/ denn die Maͤnner
ſeyn. Jnmaſſẽ ſolchs in der zuſam̃engeſchwor-
nen Verbuͤndniß wider den Tyrannen Nero-
nem iſt bewehret worden. Desgleichen nach
dem Tode Hyppiæ des Tyrannen zu Athen/ alda
die Weiber ihnen ſelber die Zungẽ abbiſſen uñ
abſchnitten/ damit ſie nur ihren Peinigern alle
Hoffnung benehmẽ/ die Warheit von ihnẽ auß
zupreſſẽ: des gleichẽ auch vieler Weiber außge-
ſtandene Marter. Sondern es gewint vielmehr
das Anſehen/ als geſchehe es auß Krafft und
Macht einer viehiſchen Begierligkeit/ wel-
che das Weib dahin antreibt/ damit es ſeinẽ Be-
gierdẽ gnug thu/ oď ſich raͤche/ welcher Urſachẽ
halbẽ vieleicht Plato das Weib zwiſchẽ dem Mẽ-
ſchẽ uñ das Vieh ſetzet. Deñ man ſihet auch/ dz
der Weiber viſcerialiſch Theil oď iñerlich Gliedeꝛ
uñ Jngeweide in den Weibern groͤſſer ſeyn deñ
bey den Maͤnnern/ welche derhalben ſo hefftige
Begierden haben. Hingegen aber ſeyn deren
Manns-
die Maͤn-
ner.
Tacit. l. 14.
Annal.
Plato ma-
chet auß
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halb Men-
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