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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. Th. C. 1. §. 4. Von denen Personen/ welche
Reich vermehren. Alle die/ so vor der Zeit sag-
ten/ es ginge durch Melancholey zu/ die glän-
beten nicht/ daß Geister oder Engel/ oder auch
ein GOtt were. Aber D. Weier bekennet/ es sey
Iacob. 2.
ein Gott (gleich wie die Teuffel es auch beken-
nen/ und unter seiner Macht erzittern/ inmas-
sen die Heil. Schrifft zeuget) bekennet auch
durch alle seine Schrifften/ es seyn beydes gu-
te und böse Geister/ welche mit den Menschen
bißweilen einen Pact und Verbündnüß
auffrichten/ und Gemeinschafft haben. War-
umb darff er denn das Gabel-Besen- oder
Bock-fahren der Hexen und Zauberer/ deßglei-
chen auchihre Verherungen und Verzauberungen
und sonsten ungeheure fremde Händel der Me-
lancholey zuschreiben? ja noch dazu unglaubiger
weiß die Weiber überauß melancholisch zu ma-
chen? so doch diß die Alten für ein Wunder war-
Kein Weib
stirbet
von Me-
lancholey/
und kein
Mann vor
Freuden
Plinius im
7. Buch.
Valerius
Max.
und
Solinus.
genommen/ und in Verzeugnissen hinterlassen/
daß nie kein Weib von Melancholey und Vn-
muth/ und nie kein Mann vor Freuden gestorben
sey/ sondern ein Widerspiel/ viel Weiber vor
unmässiger Freude offt sterben. Und demnach
Weier ein Medicus ist/ so soll ihm ja bewust
seyn/ daß die Feuchtigkeiten und humores der
Weiber gar der verbranten Melancholey wid-
streben/ darauß doch die Vnsinnigkeit entste-
het/ sie begebe sich nunentweder a bile flava adu-
sta, auta succo Melancholico,
inmassen die Ar-
tzeney Gelehrten hierin überein stimmen. Sinte-

mal

2. Th. C. 1. §. 4. Von denen Perſonen/ welche
Reich vermehren. Alle die/ ſo vor der Zeit ſag-
ten/ es ginge durch Melancholey zu/ die glaͤn-
beten nicht/ daß Geiſter oder Engel/ oder auch
ein GOtt were. Aber D. Weier bekennet/ es ſey
Iacob. 2.
ein Gott (gleich wie die Teuffel es auch beken-
nen/ und unter ſeiner Macht erzittern/ inmaſ-
ſen die Heil. Schrifft zeuget) bekennet auch
durch alle ſeine Schrifften/ es ſeyn beydes gu-
te und boͤſe Geiſter/ welche mit den Menſchen
bißweilen einen Pact und Verbuͤndnuͤß
auffrichten/ und Gemeinſchafft haben. War-
umb darff er denn das Gabel-Beſen- oder
Bock-fahren der Hexen und Zauberer/ deßglei-
chen auchihre Verherungẽ uñ Verzauberungẽ
und ſonſtẽ ungeheure fremde Haͤndel der Me-
lancholey zuſchreibẽ? ja noch dazu unglaubiger
weiß die Weiber uͤberauß melancholiſch zu ma-
chẽ? ſo doch diß die Alten fuͤr ein Wunder war-
Kein Weib
ſtirbet
von Me-
lancholey/
und kein
Mann vor
Freuden
Plinius im
7. Buch.
Valerius
Max.
und
Solinus.
genommẽ/ und in Verzeugniſſen hinterlaſſen/
daß nie kein Weib von Melancholey und Vn-
muth/ und nie kein Mann vor Freudẽ geſtorbẽ
ſey/ ſondern ein Widerſpiel/ viel Weiber vor
unmaͤſſiger Freude offt ſterben. Und demnach
Weier ein Medicus iſt/ ſo ſoll ihm ja bewuſt
ſeyn/ daß die Feuchtigkeiten und humores der
Weiber gar der verbranten Melancholey wiď-
ſtreben/ darauß doch die Vnſinnigkeit entſte-
het/ ſie begebe ſich nũentweder à bile flava adu-
ſta, autà ſucco Melancholico,
inmaſſen die Ar-
tzeney Gelehrten hierin uͤberein ſtimmen. Sinte-

mal
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[134/0158] 2. Th. C. 1. §. 4. Von denen Perſonen/ welche Reich vermehren. Alle die/ ſo vor der Zeit ſag- ten/ es ginge durch Melancholey zu/ die glaͤn- beten nicht/ daß Geiſter oder Engel/ oder auch ein GOtt were. Aber D. Weier bekennet/ es ſey ein Gott (gleich wie die Teuffel es auch beken- nen/ und unter ſeiner Macht erzittern/ inmaſ- ſen die Heil. Schrifft zeuget) bekennet auch durch alle ſeine Schrifften/ es ſeyn beydes gu- te und boͤſe Geiſter/ welche mit den Menſchen bißweilen einen Pact und Verbuͤndnuͤß auffrichten/ und Gemeinſchafft haben. War- umb darff er denn das Gabel-Beſen- oder Bock-fahren der Hexen und Zauberer/ deßglei- chen auchihre Verherungẽ uñ Verzauberungẽ und ſonſtẽ ungeheure fremde Haͤndel der Me- lancholey zuſchreibẽ? ja noch dazu unglaubiger weiß die Weiber uͤberauß melancholiſch zu ma- chẽ? ſo doch diß die Alten fuͤr ein Wunder war- genommẽ/ und in Verzeugniſſen hinterlaſſen/ daß nie kein Weib von Melancholey und Vn- muth/ und nie kein Mann vor Freudẽ geſtorbẽ ſey/ ſondern ein Widerſpiel/ viel Weiber vor unmaͤſſiger Freude offt ſterben. Und demnach Weier ein Medicus iſt/ ſo ſoll ihm ja bewuſt ſeyn/ daß die Feuchtigkeiten und humores der Weiber gar der verbranten Melancholey wiď- ſtreben/ darauß doch die Vnſinnigkeit entſte- het/ ſie begebe ſich nũentweder à bile flava adu- ſta, autà ſucco Melancholico, inmaſſen die Ar- tzeney Gelehrten hierin uͤberein ſtimmen. Sinte- mal Iacob. 2. Kein Weib ſtirbet von Me- lancholey/ und kein Mann vor Freuden Plinius im 7. Buch. Valerius Max. und Solinus.

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/158>, abgerufen am 24.11.2024.