Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 2. Von der Hexen Reisefahrt. hat man auch alsobald warhafftig befunden.Diese deß Teuffels Kunden/ nachdem sie vieler Vbelthaten verklaget und überwiesen worden/ hat man mitein ander verbrent. le verzuckt wird. Man möchte vielleicht hier einwenden und fung. Man kan zwar die Leute wol mit Mandrago- die
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. hat man auch alſobald warhafftig befunden.Dieſe deß Teuffels Kunden/ nachdem ſie vieler Vbelthaten verklaget und uͤberwieſen wordẽ/ hat man mitein ander verbrent. le verzuckt wird. Man moͤchte vielleicht hier einwenden und fung. Man kan zwar die Leute wol mit Mandrago- die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0264" n="240"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.</fw><lb/> hat man auch alſobald warhafftig befunden.<lb/> Dieſe deß Teuffels Kunden/ nachdem ſie vieler<lb/> Vbelthaten verklaget und uͤberwieſen wordẽ/<lb/> hat man mitein ander verbrent.</p><lb/> <note place="left">Ob die Se-<lb/> le verzuckt<lb/> wird.<lb/></note> <p>Man moͤchte vielleicht hier einwenden und<lb/> ſagen/ die Seele werde nicht verzuͤckt/ ſondern<lb/> es ſey alleine ein Geſicht/ Geſpenſt und Ver-<lb/> blendung/ die der Teuffel verurſachet. Aber der<lb/> Außgang und die Wirckungen/ ſo darauß ent-<lb/> ſtehen/ uͤberzeugen das Widerſpiel.</p><lb/> <note place="left">Einſchlaͤf-<lb/> fung.<lb/></note> <p>Man kan zwar die Leute wol mit <hi rendition="#aq">Mandrago-<lb/> ra</hi> oder Alraunen und andern <hi rendition="#aq">Narcoti</hi>ſchen<lb/> Bruͤhlein dermaſſen einſchlaͤffern/ daß ſie recht<lb/> todt ſchienen. Aber gleichwol werden etliche<lb/> dergeſtalt eingeſchlafft/ daß ſie nicht mehr auff-<lb/> zuwachen wiſſen: Etliche wenn ſie ſolche Bruͤh-<lb/><note place="left">Von Tuͤr-<lb/> ckiſchen<lb/> Einſchlaͤf-<lb/> fen der Eu-<lb/> nuchen.<lb/></note>lein eingenommen/ ſchlaffen bißweilen drey o-<lb/> der vier Tag unauffgewacht: Jnmaſſen wir<lb/> dann von der Tuͤrckey erfahren/ daß man da-<lb/> ſelbſt die jenigen/ denen man außwerffen wil/<lb/> auff ſolche weiſe einſchlaͤffet: Vnd iſt diß an<lb/> einem geloͤſten oder wieder erkaufften Gaſco-<lb/> nier auß dem Niedern Langedoc/ als er daſelbſt<lb/> ein Leibeigener geweſen/ <hi rendition="#aq">practici</hi>rt worden.<lb/> Aber die Zauberer gebrauchen keines Trancks<lb/> noch Bruͤhlein. Zudem iſt kundbar/ daß die<lb/> ſo durch Narcotiſche Traͤncklein eingeſchlaͤfft<lb/> werden/ gar keiner Haͤndel eingedenck ſeyn. So<lb/> hingegen die Zauberer und Hexen gar eigent-<lb/> liche Einbildungen haben von ihren Daͤntzen/<lb/> Opffern/ Anruffungen und andern Sachen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0264]
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
hat man auch alſobald warhafftig befunden.
Dieſe deß Teuffels Kunden/ nachdem ſie vieler
Vbelthaten verklaget und uͤberwieſen wordẽ/
hat man mitein ander verbrent.
Man moͤchte vielleicht hier einwenden und
ſagen/ die Seele werde nicht verzuͤckt/ ſondern
es ſey alleine ein Geſicht/ Geſpenſt und Ver-
blendung/ die der Teuffel verurſachet. Aber der
Außgang und die Wirckungen/ ſo darauß ent-
ſtehen/ uͤberzeugen das Widerſpiel.
Man kan zwar die Leute wol mit Mandrago-
ra oder Alraunen und andern Narcotiſchen
Bruͤhlein dermaſſen einſchlaͤffern/ daß ſie recht
todt ſchienen. Aber gleichwol werden etliche
dergeſtalt eingeſchlafft/ daß ſie nicht mehr auff-
zuwachen wiſſen: Etliche wenn ſie ſolche Bruͤh-
lein eingenommen/ ſchlaffen bißweilen drey o-
der vier Tag unauffgewacht: Jnmaſſen wir
dann von der Tuͤrckey erfahren/ daß man da-
ſelbſt die jenigen/ denen man außwerffen wil/
auff ſolche weiſe einſchlaͤffet: Vnd iſt diß an
einem geloͤſten oder wieder erkaufften Gaſco-
nier auß dem Niedern Langedoc/ als er daſelbſt
ein Leibeigener geweſen/ practicirt worden.
Aber die Zauberer gebrauchen keines Trancks
noch Bruͤhlein. Zudem iſt kundbar/ daß die
ſo durch Narcotiſche Traͤncklein eingeſchlaͤfft
werden/ gar keiner Haͤndel eingedenck ſeyn. So
hingegen die Zauberer und Hexen gar eigent-
liche Einbildungen haben von ihren Daͤntzen/
Opffern/ Anruffungen und andern Sachen/
die
Von Tuͤr-
ckiſchen
Einſchlaͤf-
fen der Eu-
nuchen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |