Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. Cap. 2. Von der Hexen Reisefahrt. umbgebracht habe/ und an dem gewesen/ daßer auch das Neunte umbringen wollen/ und dasselbe dem Teuffel auffopffern: Welches Neunte/ selbst sein leiblicher Sohn war/ den er in Mutter-Leibe gesinnet war zu tödten: Auff daß er nur damit dem Teuffel wol hofierte: Dieser Freyherr sag ich/ bekant darneben auch diß/ so vorgedacht/ nemlich daß er den Teuffel in seiner Kammer pflege anzubeten/ und vor ihm jedesmal/ wann er ihm in Menschlicher Ge- stalt erscheine/ auff die Knie zu fallen/ ja ihm auch Weirauch zu brennen: Welches eineDem Teu- fel auff Ca- naneisch Weirauch brennen Weise und Form von den abscheulichsten und verfluchtesten Opffern der Amoreer und Ca- naneer ist gewesen. Der Teuffel hat ihm wun- dergroß Ding verheissen/ wie er ihn so hoch an- bringen wolle. Aber zu letzt als er sich gefangen/ und im höchsten Jammer und Elend verstrickt gesehen/ da hat er alles bekant/ und ist darauff vom Leben zum Todt gerichtet worden: Und der Process seiner Confiscation halben bleibet noch zur Zeit rechthängig. Jch habe auch bey offt gedachtem Bruder Sprenger gelesen/ daß er eine zum Feuer habe verurtheilet/ welche be- kant/ daß sie als eine Hebamm offtmals die Kin-Ein Heb- amm so eine Hexin war tödt und aß die Kindlein. der auß ihrer Mutter-Leib habe empfangen/ und dieselbigen durch Auffhebung in die Höhe dem Teuffel praesentiret und übergeben/ und nach- gehendes eine grosse Nadel ihnen an einen Ort/ da es kein Blut gegeben/ in das Häuptlein ge- steckt Q ij
2. Th. Cap. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. umbgebracht habe/ und an dem geweſen/ daßer auch das Neunte umbringen wollen/ und daſſelbe dem Teuffel auffopffern: Welches Neunte/ ſelbſt ſein leiblicher Sohn war/ den er in Mutter-Leibe geſinnet war zu toͤdten: Auff daß er nur damit dem Teuffel wol hofierte: Dieſer Freyherꝛ ſag ich/ bekant darneben auch diß/ ſo vorgedacht/ nemlich daß er den Teuffel in ſeiner Kammer pflege anzubeten/ und vor ihm jedesmal/ wañ er ihm in Menſchlicher Ge- ſtalt erſcheine/ auff die Knie zu fallen/ ja ihm auch Weirauch zu brennen: Welches eineDem Teu- fel auff Ca- naneiſch Weirauch brennen Weiſe und Form von den abſcheulichſten und verfluchteſten Opffern der Amoreer und Ca- naneer iſt geweſen. Der Teuffel hat ihm wun- dergroß Ding verheiſſen/ wie er ihn ſo hoch an- bringen wolle. Aber zu letzt als er ſich gefangen/ und im hoͤchſten Jammer und Elend verſtrickt geſehen/ da hat er alles bekant/ und iſt darauff vom Leben zum Todt gerichtet worden: Und der Proceſs ſeiner Confiſcation halben bleibet noch zur Zeit rechthaͤngig. Jch habe auch bey offt gedachtem Bruder Sprenger geleſen/ daß er eine zum Feuer habe verurtheilet/ welche be- kant/ daß ſie als eine Hebam̃ offtmals die Kin-Ein Heb- am̃ ſo eine Hexin war toͤdt und aß die Kindlein. der auß ihrer Mutter-Leib habe empfangen/ uñ dieſelbigen durch Auffhebung in die Hoͤhe dem Teuffel præſentiret und uͤbergeben/ und nach- gehendes eine groſſe Nadel ihnẽ an einen Ort/ da es kein Blut gegeben/ in das Haͤuptlein ge- ſteckt Q ij
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2. Th. Cap. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
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er auch das Neunte umbringen wollen/ und
daſſelbe dem Teuffel auffopffern: Welches
Neunte/ ſelbſt ſein leiblicher Sohn war/ den er
in Mutter-Leibe geſinnet war zu toͤdten: Auff
daß er nur damit dem Teuffel wol hofierte:
Dieſer Freyherꝛ ſag ich/ bekant darneben auch
diß/ ſo vorgedacht/ nemlich daß er den Teuffel
in ſeiner Kammer pflege anzubeten/ und vor
ihm jedesmal/ wañ er ihm in Menſchlicher Ge-
ſtalt erſcheine/ auff die Knie zu fallen/ ja ihm
auch Weirauch zu brennen: Welches eine
Weiſe und Form von den abſcheulichſten und
verfluchteſten Opffern der Amoreer und Ca-
naneer iſt geweſen. Der Teuffel hat ihm wun-
dergroß Ding verheiſſen/ wie er ihn ſo hoch an-
bringen wolle. Aber zu letzt als er ſich gefangen/
und im hoͤchſten Jammer und Elend verſtrickt
geſehen/ da hat er alles bekant/ und iſt darauff
vom Leben zum Todt gerichtet worden: Und der
Proceſs ſeiner Confiſcation halben bleibet noch
zur Zeit rechthaͤngig. Jch habe auch bey offt
gedachtem Bruder Sprenger geleſen/ daß er
eine zum Feuer habe verurtheilet/ welche be-
kant/ daß ſie als eine Hebam̃ offtmals die Kin-
der auß ihrer Mutter-Leib habe empfangen/ uñ
dieſelbigen durch Auffhebung in die Hoͤhe dem
Teuffel præſentiret und uͤbergeben/ und nach-
gehendes eine groſſe Nadel ihnẽ an einen Ort/
da es kein Blut gegeben/ in das Haͤuptlein ge-
ſteckt
Dem Teu-
fel auff Ca-
naneiſch
Weirauch
brennen
Ein Heb-
am̃ ſo eine
Hexin war
toͤdt und
aß die
Kindlein.
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