Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Welschl. rer und Hexen gefunden/ geführet worden.Daselbst hette sie dann ihrem Fürsten seine ge- bührliche Pflicht und Ehrerbietung geleistet/ und darnach angefangen zu tantzen; Nach ge- haltenem Tantz hetten sie sich zu Tisch gesetzet/ und Mahlzeit gehalten/ entlich und zuletzt hette sich ein jeder Teuffel mit den Zauberern oder Hexen auff welche er zu warten oder Achtung zu geben verordnet und bestellet gewesen/ zum Beyschlaff gesellet und gefunden. Wann nun solches alles geschehen/ und vollendet/ hette sich ein jeder wieder auff seinen Bock oder Teuffel auffgesetzet/ und were in einem Huy wiederumb davon gewischet/ und nach Hauß gewandert: Daheim aber pflegeten sie den Teuffel inter pa- rietes domesticos im Hauß ein jedes privatim und insonderheit anzubeten. Auff solch ihr Bekantnüß ist sie neben ihren beyden Mitge- Ein Weib führet ih- ren Mann in die Ver- samlung der Zaube- rer. sellen/ und etlichen andern/ welche auch in der Zauberey und Hexerey bezüchtiget/ auch be- kant und gestanden/ sambt ihren Salben und Pulvern lebendig zur Asche verbrand worden. Eben dieser Grillandus ein vornehmer Ju- und
2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Welſchl. rer und Hexen gefunden/ gefuͤhret worden.Daſelbſt hette ſie dann ihrem Fuͤrſten ſeine ge- buͤhrliche Pflicht und Ehrerbietung geleiſtet/ und darnach angefangen zu tantzen; Nach ge- haltenem Tantz hetten ſie ſich zu Tiſch geſetzet/ und Mahlzeit gehalten/ entlich und zuletzt hette ſich ein jeder Teuffel mit den Zauberern oder Hexen auff welche er zu warten oder Achtung zu geben verordnet und beſtellet geweſen/ zum Beyſchlaff geſellet und gefunden. Wann nun ſolches alles geſchehen/ und vollendet/ hette ſich ein jeder wieder auff ſeinen Bock oder Teuffel auffgeſetzet/ uñ were in einem Huy wiederumb davon gewiſchet/ und nach Hauß gewandert: Daheim aber pflegeten ſie den Teuffel inter pa- rietes domeſticos im Hauß ein jedes privatim und inſonderheit anzubeten. Auff ſolch ihr Bekantnuͤß iſt ſie neben ihren beyden Mitge- Ein Weib fuͤhret ih- ren Mann in die Ver- ſamlung der Zaube- rer. ſellen/ und etlichen andern/ welche auch in der Zauberey und Hexerey bezuͤchtiget/ auch be- kant und geſtanden/ ſambt ihren Salben und Pulvern lebendig zur Aſche verbrand worden. Eben dieſer Grillandus ein vornehmer Ju- und
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2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Welſchl.
rer und Hexen gefunden/ gefuͤhret worden.
Daſelbſt hette ſie dann ihrem Fuͤrſten ſeine ge-
buͤhrliche Pflicht und Ehrerbietung geleiſtet/
und darnach angefangen zu tantzen; Nach ge-
haltenem Tantz hetten ſie ſich zu Tiſch geſetzet/
und Mahlzeit gehalten/ entlich und zuletzt hette
ſich ein jeder Teuffel mit den Zauberern oder
Hexen auff welche er zu warten oder Achtung
zu geben verordnet und beſtellet geweſen/ zum
Beyſchlaff geſellet und gefunden. Wann nun
ſolches alles geſchehen/ und vollendet/ hette ſich
ein jeder wieder auff ſeinen Bock oder Teuffel
auffgeſetzet/ uñ were in einem Huy wiederumb
davon gewiſchet/ und nach Hauß gewandert:
Daheim aber pflegeten ſie den Teuffel inter pa-
rietes domeſticos im Hauß ein jedes privatim
und inſonderheit anzubeten. Auff ſolch ihr
Bekantnuͤß iſt ſie neben ihren beyden Mitge-
ſellen/ und etlichen andern/ welche auch in der
Zauberey und Hexerey bezuͤchtiget/ auch be-
kant und geſtanden/ ſambt ihren Salben und
Pulvern lebendig zur Aſche verbrand worden.
Ein Weib
fuͤhret ih-
ren Mann
in die Ver-
ſamlung
der Zaube-
rer.
Eben dieſer Grillandus ein vornehmer Ju-
riſt in Welſchland/ welcher in vielen Sachen/
die Zauberer und Hexen erkand/ Urtheil ge-
ſprochen/ ſchreibet ferner am angehoͤrigen Ort/
daß im Jahr nach Chriſti Geburt 1526. nicht
weit von Rom/ ein armer Sabiniſcher
Bauersmann geweſen/ derſelbe iſt inne wor-
den/ daß ſich ſein Weib bey der Nacht nackent
und
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Der wun-
der l. Hi-
ſtorien p.
148.
Bodin. Dę-
mon l. 2.
c. 2. & 4.
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