Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Welschl. und bloß mit einer Salben gesalbet/ und dar-auff alsbald für seinen Augen auffgehoben und davon geführet worden. Als er sie aber allenthalben gesucht und im gantzen Hauß nit gefunden/ hat er auff den folgenden Tag einen Prügel oder Knüttel ergriffen und nicht ehe auffgehöret/ auff die Frau zuzuschlagen/ biß sie ihm den gantzen Handel bekänt/ und die rechte Warheit sagte. Demnach sie dann es auch gethan/ und alles bekänt/ auch umb Verzei- hung gebeten; hat ihr der Mann zugesaget/ er wolle ihr verzeihen/ doch mit dem Bescheid/ daß sie ihn mit sich an den Ort/ da sie ihren Con- vent und Versamlung hielten/ führete/ dann er vermeinte nit/ daß es vom Teuffel geschehe/ son- dern es stecke die Krafft deß Fahrens in der Salbe/ und in etlichen Worten. Deß folgen- den Tages gibt ihm das Weib das Büchslein mit der Salben/ so sie zu brauchen pfleget/ und sprach zu ihm/ er solle sich auch damit salben/ inmassen sie dann auch gethan hatte/ da seind sie alle beyde auf Böcken gar geschwind an den Ort kommen/ da die Zauberer und Hexen ver- samlet waren. Es hatte aber das Weib dem Mann zuvor untersaget und vermahnet/ er solte sich deß Namens GOttes zuerwehnen oder denselben zu nennen gäntzlich enthalten/ es we- re dann/ daß solches auß schimpfflicher und spöttischer Verachtung/ oder auß Gotts-Läste- rung geschehe; Demnach sie nun beyde zu sol- cher S iij
2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Welſchl. und bloß mit einer Salben geſalbet/ und dar-auff alsbald fuͤr ſeinen Augen auffgehoben und davon gefuͤhret worden. Als er ſie aber allenthalben geſucht und im gantzen Hauß nit gefunden/ hat er auff den folgenden Tag einen Pruͤgel oder Knuͤttel ergriffen und nicht ehe auffgehoͤret/ auff die Frau zuzuſchlagen/ biß ſie ihm den gantzen Handel bekaͤnt/ und die rechte Warheit ſagte. Demnach ſie dann es auch gethan/ und alles bekaͤnt/ auch umb Verzei- hung gebeten; hat ihr der Mann zugeſaget/ er wolle ihr verzeihen/ doch mit dem Beſcheid/ daß ſie ihn mit ſich an den Ort/ da ſie ihren Con- vent uñ Verſamlung hielten/ fuͤhrete/ dann er vermeinte nit/ daß es vom Teuffel geſchehe/ ſon- dern es ſtecke die Krafft deß Fahrens in der Salbe/ und in etlichen Worten. Deß folgen- den Tages gibt ihm das Weib das Buͤchslein mit der Salben/ ſo ſie zu brauchen pfleget/ und ſprach zu ihm/ er ſolle ſich auch damit ſalben/ inmaſſen ſie dann auch gethan hatte/ da ſeind ſie alle beyde auf Boͤcken gar geſchwind an den Ort kommen/ da die Zauberer und Hexen ver- ſamlet waren. Es hatte aber das Weib dem Mann zuvor unterſaget und vermahnet/ er ſolte ſich deß Namens GOttes zuerwehnẽ oder denſelben zu nennen gaͤntzlich enthalten/ es we- re dann/ daß ſolches auß ſchimpfflicher und ſpoͤttiſcher Verachtung/ oder auß Gotts-Laͤſte- rung geſchehe; Demnach ſie nun beyde zu ſol- cher S iij
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2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Welſchl.
und bloß mit einer Salben geſalbet/ und dar-
auff alsbald fuͤr ſeinen Augen auffgehoben
und davon gefuͤhret worden. Als er ſie aber
allenthalben geſucht und im gantzen Hauß nit
gefunden/ hat er auff den folgenden Tag einen
Pruͤgel oder Knuͤttel ergriffen und nicht ehe
auffgehoͤret/ auff die Frau zuzuſchlagen/ biß ſie
ihm den gantzen Handel bekaͤnt/ und die rechte
Warheit ſagte. Demnach ſie dann es auch
gethan/ und alles bekaͤnt/ auch umb Verzei-
hung gebeten; hat ihr der Mann zugeſaget/ er
wolle ihr verzeihen/ doch mit dem Beſcheid/ daß
ſie ihn mit ſich an den Ort/ da ſie ihren Con-
vent uñ Verſamlung hielten/ fuͤhrete/ dann er
vermeinte nit/ daß es vom Teuffel geſchehe/ ſon-
dern es ſtecke die Krafft deß Fahrens in der
Salbe/ und in etlichen Worten. Deß folgen-
den Tages gibt ihm das Weib das Buͤchslein
mit der Salben/ ſo ſie zu brauchen pfleget/ und
ſprach zu ihm/ er ſolle ſich auch damit ſalben/
inmaſſen ſie dann auch gethan hatte/ da ſeind
ſie alle beyde auf Boͤcken gar geſchwind an den
Ort kommen/ da die Zauberer und Hexen ver-
ſamlet waren. Es hatte aber das Weib dem
Mann zuvor unterſaget und vermahnet/ er
ſolte ſich deß Namens GOttes zuerwehnẽ oder
denſelben zu nennen gaͤntzlich enthalten/ es we-
re dann/ daß ſolches auß ſchimpfflicher und
ſpoͤttiſcher Verachtung/ oder auß Gotts-Laͤſte-
rung geſchehe; Demnach ſie nun beyde zu ſol-
cher
S iij
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