Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 5. §. 1. Von der Hexen Panquet. und andere Greuel trieben. Ehe nun die Mahl-zeit recht anfinge/ musten sie vor dem Tisch ihre Gebet zum Teuffel thun/ und ihn anbeten/ wel- ches sie auch/ als die Mahlzeit vollendet/ wieder- holen musten/ den Teuffel die Ehre anzuthun/ damit sie allein den Teuffel anbeteten/ und vor die Mahlzeit dancketen. Dieser angestelleten Gasterey wohneten die Teuffel bey/ etliche in offenbarer und unverdeckter: Etliche in ver- deckter und vermummeter: Und hetten sich de- rer etliche mit einem Leingewand/ andere mit einem andern Schein oder Decktuch/ andere in frembder unbekanter Person verkleidet. in den 5. Hexen pr. pag. 71. 72. Besiehe auch Mederum, welcher berichtet/ Relatio- nes und neue Zei- tung. Bodin. Dae- monom. lib. 2. c. 4. Bißhieher vom Panquet oder Schmau- dann
2. T. C. 5. §. 1. Von der Hexen Panquet. und andere Greuel trieben. Ehe nun die Mahl-zeit recht anfinge/ muſten ſie vor dem Tiſch ihre Gebet zum Teuffel thun/ und ihn anbeten/ wel- ches ſie auch/ als die Mahlzeit vollendet/ wieder- holen muſten/ den Teuffel die Ehre anzuthun/ damit ſie allein den Teuffel anbeteten/ und vor die Mahlzeit dancketen. Dieſer angeſtelleten Gaſterey wohneten die Teuffel bey/ etliche in offenbarer und unverdeckter: Etliche in ver- deckter und vermummeter: Und hetten ſich de- rer etliche mit einem Leingewand/ andere mit einem andern Schein oder Decktuch/ andere in frembder unbekanter Perſon verkleidet. in den 5. Hexen pr. pag. 71. 72. Beſiehe auch Mederum, welcher berichtet/ Relatio- nes und neue Zei- tung. Bodin. Dæ- monom. lib. 2. c. 4. Bißhieher vom Panquet oder Schmau- dann
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2. T. C. 5. §. 1. Von der Hexen Panquet.
und andere Greuel trieben. Ehe nun die Mahl-
zeit recht anfinge/ muſten ſie vor dem Tiſch ihre
Gebet zum Teuffel thun/ und ihn anbeten/ wel-
ches ſie auch/ als die Mahlzeit vollendet/ wieder-
holen muſten/ den Teuffel die Ehre anzuthun/
damit ſie allein den Teuffel anbeteten/ und vor
die Mahlzeit dancketen. Dieſer angeſtelleten
Gaſterey wohneten die Teuffel bey/ etliche in
offenbarer und unverdeckter: Etliche in ver-
deckter und vermummeter: Und hetten ſich de-
rer etliche mit einem Leingewand/ andere mit
einem andern Schein oder Decktuch/ andere
in frembder unbekanter Perſon verkleidet.
Beſiehe auch Mederum, welcher berichtet/
daß der Teuffel die Hexen offt betriege/ und fuͤr
gut Fleiſch ein ſtinckend Roß-Aaß/ und fuͤr
Voͤgel Maͤuſe und Ratten vorſetze: Jtem der
Menſchen und ungetauffter Kinder Fleiſch.
Bißhieher vom Panquet oder Schmau-
ſe/ darauff folget nun 2. die Relation ſo die
Hexen auff dem Blocks-Berg oder auch an-
ders wo abholen ſollen/ davon erzehlet Bodi-
nus folgende Geſchicht. Nun faͤlt mir ein/
ſchreibet er/ daß Furnerius ein ſehr gelehrter
Mann und Parlaments-Rath zu Orleans/
mir auff eine Zeit ſagte/ wie daß ein kundbar
gemein Geſchrey ſey/ die Hexen pflegen ihre
Verſamlung bey Clery zu halten/ alda die
Teuffel zuſammen truͤgen und erzehleten/ was
in allerley Landen hin und wieder ſich begebe/
dann
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