Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 5. §. 8. Vom Eyd und Pflicht der Hexen. tzosen und Parlaments-Raht zu Pariß Dae-monomania, und zwar dessen Anfange seiner Vorrede des 1. Buchs/ woselbst er von einer He- Bodinus in Confut. opinionis Wieri setzt daß er die- se Geschich te habe auß den Ge- richtlichen Acten, die ihm Herr Claudius von Fay/ des Köni- ges Procu- rator zu Stebe- mont zu- kommen lassen. xin Johanna Harwielerin von Verberich bey Campiegne bürtig/ welche Anno 1578. den letz- ten April verurtheilet worden/ dieses unter an- dern Sachen vorgebracht wird: Nachdem sie nun ihre unwidertreibliche Verurtheilung sahe verhanden/ fieng sie erst an zubekennen/ wie offte und viel sie durch den Teuffel zur Ver- samlung der Wallfahrt anderer Hexen sey gefüh- ret und getragen worden/ wann sie allein eine gewisse Salbe/ so ihr der Teuffel jedesmal darzu gegeben gebraucht habe: mit Vermeldung/ wie solche Hexenfahrt zu dem Teufflischen Unhol- den-Tag so unsäglich schnell/ geschwind und weit sey zugangen/ daß sie darüber jedesmal müde und laß worden. Auch wie sie bey demsel- ben Hexen-Reichstage allezeit eine grosse An- zahl Leute gefunden/ welche alle einen schwar- tzen Mann/ welchen sie Beelzebub nanten/ und ohngefehr dreyssig jährig gewesen/ und an einem hohen Ort gestanden/ angebetet haben. Dieses dreyssig jähriges Alter hat ihm der Sa- tan auch sonderlich erwehlet/ unsers Erlösers Jesu CHristi dreyssigjähriges Alter/ in wel- chem er sein Messias-Ampt zu erzeigen angefan- gen/ Spots- und Trotzs-weise nach zu ämmen. Und wenn diese Beelzebubische Andacht ver- gangen/ haben sie sich gleich darauff unterein- ander
2. T. C. 5. §. 8. Vom Eyd und Pflicht der Hexen. tzoſen und Parlaments-Raht zu Pariß Dæ-monomania, und zwar deſſen Anfange ſeiner Vorrede des 1. Buchs/ woſelbſt er võ einer He- Bodinus in Confut. opinionis Wieri ſetzt daß er die- ſe Geſchich te habe auß den Ge- richtlichen Acten, die ihm Herr Claudius von Fay/ des Koͤni- ges Procu- rator zu Stebe- mont zu- kommen laſſen. xin Johanna Harwielerin von Verberich bey Campiegne buͤrtig/ welche Anno 1578. den letz- ten April verurtheilet worden/ dieſes unter an- dern Sachen vorgebracht wird: Nachdem ſie nun ihre unwidertreibliche Verurtheilung ſahe verhanden/ fieng ſie erſt an zubekeñen/ wie offte und viel ſie durch den Teuffel zur Ver- ſamlung der Wallfahrt andereꝛ Hexẽ ſey gefuͤh- ret und getragen worden/ wann ſie allein eine gewiſſe Salbe/ ſo ihr der Teuffel jedesmal darzu gegeben gebraucht habe: mit Vermeldung/ wie ſolche Hexenfahrt zu dem Teuffliſchen Unhol- den-Tag ſo unſaͤglich ſchnell/ geſchwind und weit ſey zugangen/ daß ſie daruͤber jedesmal muͤde und laß worden. Auch wie ſie bey demſel- ben Hexen-Reichstage allezeit eine groſſe An- zahl Leute gefunden/ welche alle einen ſchwar- tzen Mann/ welchen ſie Beelzebub nanten/ und ohngefehr dreyſſig jaͤhrig geweſen/ und an einem hohen Ort geſtanden/ angebetet haben. Dieſes dreyſſig jaͤhriges Alter hat ihm der Sa- tan auch ſonderlich erwehlet/ unſers Erloͤſers Jeſu CHriſti dreyſſigjaͤhriges Alter/ in wel- chem er ſein Meſſias-Ampt zu erzeigẽ angefan- gen/ Spots- und Trotzs-weiſe nach zu aͤmmen. Und wenn dieſe Beelzebubiſche Andacht ver- gangen/ haben ſie ſich gleich darauff unterein- ander
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2. T. C. 5. §. 8. Vom Eyd und Pflicht der Hexen.
tzoſen und Parlaments-Raht zu Pariß Dæ-
monomania, und zwar deſſen Anfange ſeiner
Vorrede des 1. Buchs/ woſelbſt er võ einer He-
xin Johanna Harwielerin von Verberich bey
Campiegne buͤrtig/ welche Anno 1578. den letz-
ten April verurtheilet worden/ dieſes unter an-
dern Sachen vorgebracht wird: Nachdem ſie
nun ihre unwidertreibliche Verurtheilung
ſahe verhanden/ fieng ſie erſt an zubekeñen/ wie
offte und viel ſie durch den Teuffel zur Ver-
ſamlung der Wallfahrt andereꝛ Hexẽ ſey gefuͤh-
ret und getragen worden/ wann ſie allein eine
gewiſſe Salbe/ ſo ihr der Teuffel jedesmal darzu
gegeben gebraucht habe: mit Vermeldung/ wie
ſolche Hexenfahrt zu dem Teuffliſchen Unhol-
den-Tag ſo unſaͤglich ſchnell/ geſchwind und
weit ſey zugangen/ daß ſie daruͤber jedesmal
muͤde und laß worden. Auch wie ſie bey demſel-
ben Hexen-Reichstage allezeit eine groſſe An-
zahl Leute gefunden/ welche alle einen ſchwar-
tzen Mann/ welchen ſie Beelzebub nanten/
und ohngefehr dreyſſig jaͤhrig geweſen/ und an
einem hohen Ort geſtanden/ angebetet haben.
Dieſes dreyſſig jaͤhriges Alter hat ihm der Sa-
tan auch ſonderlich erwehlet/ unſers Erloͤſers
Jeſu CHriſti dreyſſigjaͤhriges Alter/ in wel-
chem er ſein Meſſias-Ampt zu erzeigẽ angefan-
gen/ Spots- und Trotzs-weiſe nach zu aͤmmen.
Und wenn dieſe Beelzebubiſche Andacht ver-
gangen/ haben ſie ſich gleich darauff unterein-
ander
Bodinus
in Confut.
opinionis
Wieri ſetzt
daß er die-
ſe Geſchich
te habe auß
den Ge-
richtlichen
Acten, die
ihm Herr
Claudius
von Fay/
des Koͤni-
ges Procu-
rator zu
Stebe-
mont zu-
kommen
laſſen.
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