Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs Teuffeln zuopffern/ eine Grube zu machen/ dar-nach Blut hinein zu werffen/ und nach allem ümb die Grube herümb zu gehen/ und den bö- sen Geistern ihr Fest zu halten. Eben dieser R. lib. 1. de O- rig Muham c. 46. apud Hotting. in Histor. Orient. l. 1. c. 8. p. 300. 301. Moses Maimon schreibet auch an einem an- dern Ort/ daß Leute gefunden werden/ welche die Teuffel ehren und anbeten/ auch dafür hal- ten/ daß sie eine Bocks Gestalt an sich haben/ deßwegen sie dieselben Seirim oder Böcke zu nennen pflegen. Besiehe hievon weiter Herrn D. Mengeringen in Informat conscient. am Sontage Invocavit pag. 162. seq. verstellet sich in ei- nen Bock. (1) Hist. anim. l. 1. c. 23. Der Bock ein stin- ckend und geil Thier. Warumb aber der Teuffel sich gerne Eine
1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs Teuffeln zuopffern/ eine Grube zu machen/ dar-nach Blut hinein zu werffen/ und nach allem uͤmb die Grube heruͤmb zu gehen/ und den boͤ- ſen Geiſtern ihr Feſt zu halten. Eben dieſer R. lib. 1. de O- rig Muham c. 46. apud Hotting. in Hiſtor. Orient. l. 1. c. 8. p. 300. 301. Moſes Maimon ſchreibet auch an einem an- dern Ort/ daß Leute gefunden werden/ welche die Teuffel ehren und anbeten/ auch dafuͤr hal- ten/ daß ſie eine Bocks Geſtalt an ſich haben/ deßwegen ſie dieſelben Seirim oder Boͤcke zu nennen pflegen. Beſiehe hievon weiter Herrn D. Mengeringen in Informat conſcient. am Sontage Invocavit pag. 162. ſeq. verſtellet ſich in ei- nen Bock. (1) Hiſt. anim. l. 1. c. 23. Der Bock ein ſtin- ckend und geil Thier. Warumb aber der Teuffel ſich gerne Eine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0080" n="56"/><fw place="top" type="header">1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs</fw><lb/> Teuffeln zuopffern/ eine Grube zu machen/ dar-<lb/> nach Blut hinein zu werffen/ und nach allem<lb/> uͤmb die Grube heruͤmb zu gehen/ und den boͤ-<lb/> ſen Geiſtern ihr Feſt zu halten. Eben dieſer <hi rendition="#aq">R.</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">lib. 1. de O-<lb/> rig Muham<lb/> c. 46. apud<lb/> Hotting.<lb/> in Hiſtor.<lb/> Orient. l. 1.<lb/> c. 8. p.</hi> 300.<lb/> 301.<lb/></note><hi rendition="#aq">Moſes Maimon</hi> ſchreibet auch an einem an-<lb/> dern Ort/ daß Leute gefunden werden/ welche<lb/> die Teuffel ehren und anbeten/ auch dafuͤr hal-<lb/> ten/ daß ſie eine Bocks Geſtalt an ſich haben/<lb/> deßwegen ſie dieſelben <hi rendition="#aq">Seirim</hi> oder Boͤcke zu<lb/> nennen pflegen. Beſiehe hievon weiter Herrn<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> Mengeringen <hi rendition="#aq">in Informat conſcient.</hi> am<lb/> Sontage <hi rendition="#aq">Invocavit pag. 162. ſeq.</hi></p><lb/> <note place="left">Teuffel<lb/> verſtellet<lb/> ſich in ei-<lb/> nen Bock.<lb/> (1)<lb/><hi rendition="#aq">Hiſt. anim.<lb/> l. 1. c.</hi> 23.<lb/> Der Bock<lb/> ein ſtin-<lb/> ckend und<lb/> geil Thier.<lb/></note> <p><hi rendition="#fr">Warumb aber der Teuffel ſich gerne</hi><lb/> in Bocks Geſtalt erzeiget/ kan vieleicht auß die-<lb/> ſer <hi rendition="#aq">U</hi>rſachen geſchehen/ weil der <hi rendition="#fr">Bock ein ſtin-<lb/> ckend und geil Thier iſt/</hi> davon <hi rendition="#aq">Franzius</hi> al-<lb/> ſo ſchreibet: <hi rendition="#aq">Hirci imprimis vehementer ſunt<lb/> libidinoſi &c.</hi> das iſt/ die Boͤcke ſind uͤber alle<lb/> maſſen hefftig geil; (welches dar auß abzuneh-<lb/> men iſt/ weil ſie faſt ſtets von der ſeite ſehen und<lb/> ſchielen) ſo gar daß wann ſie andere Boͤcke<lb/> auff die Ziegen ſpringen ſehen/ in Zorn auff<lb/> dieſelben zulauffen/ und ſie herab ſtoſſen. Ja<lb/> „es iſt eine ſolche geile Brunſt in ihnen/ daß ſie<lb/> „offt mit leichtfertigen Metzen zu vermiſchen<lb/> „ſich unterſtehen. <hi rendition="#aq">Plutarchus, Cælius</hi> und<lb/> „andere erzehlen/ daß der <hi rendition="#aq">Crates</hi> von einem<lb/> „Bock ſey uͤmbgebracht worden/ weil er ſich in<lb/> „eine Ziege verliebet/ und mit derſelben in des<lb/> „Bocks Gegenwart Schande getrieben hat.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Eine</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0080]
1. Theil. Cap. 2. § 2. Blocksbergs
Teuffeln zuopffern/ eine Grube zu machen/ dar-
nach Blut hinein zu werffen/ und nach allem
uͤmb die Grube heruͤmb zu gehen/ und den boͤ-
ſen Geiſtern ihr Feſt zu halten. Eben dieſer R.
Moſes Maimon ſchreibet auch an einem an-
dern Ort/ daß Leute gefunden werden/ welche
die Teuffel ehren und anbeten/ auch dafuͤr hal-
ten/ daß ſie eine Bocks Geſtalt an ſich haben/
deßwegen ſie dieſelben Seirim oder Boͤcke zu
nennen pflegen. Beſiehe hievon weiter Herrn
D. Mengeringen in Informat conſcient. am
Sontage Invocavit pag. 162. ſeq.
lib. 1. de O-
rig Muham
c. 46. apud
Hotting.
in Hiſtor.
Orient. l. 1.
c. 8. p. 300.
301.
Warumb aber der Teuffel ſich gerne
in Bocks Geſtalt erzeiget/ kan vieleicht auß die-
ſer Urſachen geſchehen/ weil der Bock ein ſtin-
ckend und geil Thier iſt/ davon Franzius al-
ſo ſchreibet: Hirci imprimis vehementer ſunt
libidinoſi &c. das iſt/ die Boͤcke ſind uͤber alle
maſſen hefftig geil; (welches dar auß abzuneh-
men iſt/ weil ſie faſt ſtets von der ſeite ſehen und
ſchielen) ſo gar daß wann ſie andere Boͤcke
auff die Ziegen ſpringen ſehen/ in Zorn auff
dieſelben zulauffen/ und ſie herab ſtoſſen. Ja
„es iſt eine ſolche geile Brunſt in ihnen/ daß ſie
„offt mit leichtfertigen Metzen zu vermiſchen
„ſich unterſtehen. Plutarchus, Cælius und
„andere erzehlen/ daß der Crates von einem
„Bock ſey uͤmbgebracht worden/ weil er ſich in
„eine Ziege verliebet/ und mit derſelben in des
„Bocks Gegenwart Schande getrieben hat.
Eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |