Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

Rechtschreibung.
Teuffel in Heil. Schrifft Böcke heissen. Jn-
massen der Chaldeische Außleger über den Esa-Esai. c. 13. c.
14. c.
34.

iam das Wort Sair, welches einen Bock
bedeutet/ durch das Wort Teuffel verdol-
metschet. Wann der Prophet saget: Dra-
chen werden da (in Babel) wohnen/ und Bö-
cke werden da tantzen/ so haben es die Dol-
metscher verdeutschet und erkläret/ tantzende
Waldmännlein/ Feldteuffel/ Geißmännlein
die einander begegenen/ und einander laden:
Und wenn der Prophet ferner sagt/ der Zihim
wird sich da lagern/ und ihre Häuser vol Ohim
seyn; So halten etliche Zihim für allerley Zie-
gen- oder Geiß-Geschlecht; und Hohim für
allerley hoch-einfliegende Vögel. Gleichwol
nichts destoweniger deuten sie alle mir die Geiß-
männlein die gedachten Böcke an. Deßwegen
denn auch Gott der HErr nach dem er dem Jü-Levit. 17. 6.

dischen Volcke ihm gewisse und in seinem Ge-
setze benahmete Thiere zu opffern befohlen hat-
te/ verbietet er ihnen/ daß sie ihre Opffer hinfort
nicht mehr opffern sollen den Böcken/ das
ist den Feldteuffeln/ welche in Bocksgestalt
pflegeten zu erscheinen. Vnd schreibet R.R. Moses
Maimon l.
3. More Ne-
bochim.


Moses Maimon. über den angezogenen Ort
des 3. Buchs Mosis/ daß bey den Chaldeern und
Sabeern/ als derer Bücher/ so sie von ihren
Geheimnüssen und Opffern geschrieben haben/
er sehr wol gelesen hat/ der Gebrauch gewesen
sey an ein öde Oerter zu walfahrten/ daselbst den

Teuffeln
D iij

Rechtſchreibung.
Teuffel in Heil. Schrifft Boͤcke heiſſen. Jn-
maſſen der Chaldeiſche Außleger uͤber den Eſa-Eſai. c. 13. c.
14. c.
34.

iam das Wort Sair, welches einen Bock
bedeutet/ durch das Wort Teuffel verdol-
metſchet. Wann der Prophet ſaget: Dra-
chen werden da (in Babel) wohnen/ und Boͤ-
cke werden da tantzen/ ſo haben es die Dol-
metſcher verdeutſchet und erklaͤret/ tantzende
Waldmaͤnnlein/ Feldteuffel/ Geißmaͤnnlein
die einander begegenen/ und einander laden:
Und wenn der Prophet ferner ſagt/ der Zihim
wird ſich da lagern/ und ihre Haͤuſer vol Ohim
ſeyn; So halten etliche Zihim fuͤr allerley Zie-
gen- oder Geiß-Geſchlecht; und Hohim fuͤr
allerley hoch-einfliegende Voͤgel. Gleichwol
nichts deſtoweniger deuten ſie alle mir die Geiß-
maͤnnlein die gedachten Boͤcke an. Deßwegen
denn auch Gott der HErr nach dem er dem Juͤ-Levit. 17. 6.

diſchen Volcke ihm gewiſſe und in ſeinem Ge-
ſetze benahmete Thiere zu opffern befohlen hat-
te/ verbietet er ihnen/ daß ſie ihre Opffer hinfort
nicht mehr opffern ſollen den Boͤcken/ das
iſt den Feldteuffeln/ welche in Bocksgeſtalt
pflegeten zu erſcheinen. Vnd ſchreibet R.R. Moſes
Maimon l.
3. More Ne-
bochim.


Moſes Maimon. uͤber den angezogenen Ort
des 3. Buchs Moſis/ daß bey den Chaldeern uñ
Sabeern/ als derer Buͤcher/ ſo ſie von ihren
Geheimnuͤſſen und Opffern geſchrieben haben/
er ſehr wol geleſen hat/ der Gebrauch geweſen
ſey an ein oͤde Oerter zu walfahrten/ daſelbſt den

Teuffeln
D iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0079" n="55"/><fw place="top" type="header">Recht&#x017F;chreibung.</fw><lb/>
Teuffel in Heil. Schrifft Bo&#x0364;cke hei&#x017F;&#x017F;en. Jn-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en der Chaldei&#x017F;che Außleger u&#x0364;ber den E&#x017F;a-<note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;ai. c. 13. c.<lb/>
14. c.</hi> 34.<lb/></note><lb/>
iam das Wort <hi rendition="#aq">Sair,</hi> welches einen Bock<lb/>
bedeutet/ durch das Wort Teuffel verdol-<lb/>
met&#x017F;chet. Wann der Prophet &#x017F;aget: Dra-<lb/>
chen werden da (in Babel) wohnen/ und Bo&#x0364;-<lb/>
cke werden da tantzen/ &#x017F;o haben es die Dol-<lb/>
met&#x017F;cher verdeut&#x017F;chet und erkla&#x0364;ret/ tantzende<lb/>
Waldma&#x0364;nnlein/ Feldteuffel/ Geißma&#x0364;nnlein<lb/>
die einander begegenen/ und einander laden:<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>nd wenn der Prophet ferner &#x017F;agt/ der Zihim<lb/>
wird &#x017F;ich da lagern/ und ihre Ha&#x0364;u&#x017F;er vol Ohim<lb/>
&#x017F;eyn; So halten etliche Zihim fu&#x0364;r allerley Zie-<lb/>
gen- oder Geiß-Ge&#x017F;chlecht; und Hohim fu&#x0364;r<lb/>
allerley hoch-einfliegende Vo&#x0364;gel. Gleichwol<lb/>
nichts de&#x017F;toweniger deuten &#x017F;ie alle mir die Geiß-<lb/>
ma&#x0364;nnlein die gedachten Bo&#x0364;cke an. Deßwegen<lb/>
denn auch Gott der HErr nach dem er dem Ju&#x0364;-<note place="right"><hi rendition="#aq">Levit.</hi> 17. 6.<lb/></note><lb/>
di&#x017F;chen Volcke ihm gewi&#x017F;&#x017F;e und in &#x017F;einem Ge-<lb/>
&#x017F;etze benahmete Thiere zu opffern befohlen hat-<lb/>
te/ verbietet er ihnen/ daß &#x017F;ie ihre Opffer hinfort<lb/>
nicht mehr opffern &#x017F;ollen den Bo&#x0364;cken/ das<lb/>
i&#x017F;t den Feldteuffeln/ welche in Bocksge&#x017F;talt<lb/>
pflegeten zu er&#x017F;cheinen. Vnd &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">R.</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">R. Mo&#x017F;es<lb/>
Maimon l.<lb/>
3. More Ne-<lb/>
bochim.</hi><lb/></note><lb/><hi rendition="#aq">Mo&#x017F;es Maimon.</hi> u&#x0364;ber den angezogenen Ort<lb/>
des 3. Buchs Mo&#x017F;is/ daß bey den Chaldeern un&#x0303;<lb/>
Sabeern/ als derer Bu&#x0364;cher/ &#x017F;o &#x017F;ie von ihren<lb/>
Geheimnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en und Opffern ge&#x017F;chrieben haben/<lb/>
er &#x017F;ehr wol gele&#x017F;en hat/ der Gebrauch gewe&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ey an ein o&#x0364;de Oerter zu walfahrten/ da&#x017F;elb&#x017F;t den<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Teuffeln</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0079] Rechtſchreibung. Teuffel in Heil. Schrifft Boͤcke heiſſen. Jn- maſſen der Chaldeiſche Außleger uͤber den Eſa- iam das Wort Sair, welches einen Bock bedeutet/ durch das Wort Teuffel verdol- metſchet. Wann der Prophet ſaget: Dra- chen werden da (in Babel) wohnen/ und Boͤ- cke werden da tantzen/ ſo haben es die Dol- metſcher verdeutſchet und erklaͤret/ tantzende Waldmaͤnnlein/ Feldteuffel/ Geißmaͤnnlein die einander begegenen/ und einander laden: Und wenn der Prophet ferner ſagt/ der Zihim wird ſich da lagern/ und ihre Haͤuſer vol Ohim ſeyn; So halten etliche Zihim fuͤr allerley Zie- gen- oder Geiß-Geſchlecht; und Hohim fuͤr allerley hoch-einfliegende Voͤgel. Gleichwol nichts deſtoweniger deuten ſie alle mir die Geiß- maͤnnlein die gedachten Boͤcke an. Deßwegen denn auch Gott der HErr nach dem er dem Juͤ- diſchen Volcke ihm gewiſſe und in ſeinem Ge- ſetze benahmete Thiere zu opffern befohlen hat- te/ verbietet er ihnen/ daß ſie ihre Opffer hinfort nicht mehr opffern ſollen den Boͤcken/ das iſt den Feldteuffeln/ welche in Bocksgeſtalt pflegeten zu erſcheinen. Vnd ſchreibet R. Moſes Maimon. uͤber den angezogenen Ort des 3. Buchs Moſis/ daß bey den Chaldeern uñ Sabeern/ als derer Buͤcher/ ſo ſie von ihren Geheimnuͤſſen und Opffern geſchrieben haben/ er ſehr wol geleſen hat/ der Gebrauch geweſen ſey an ein oͤde Oerter zu walfahrten/ daſelbſt den Teuffeln Eſai. c. 13. c. 14. c. 34. Levit. 17. 6. R. Moſes Maimon l. 3. More Ne- bochim. D iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/79
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/79>, abgerufen am 21.11.2024.