La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.einer andächtigen Seelen. vns das andere alles gar wol zufallen:Matth. 6. so ist in gleichem der jenigereich vnd geehret gnugsam/ der in deinem Hau- se dienet/ vnd von deiner Hand empfähet/ davon Er sich ernehren vnd bekleiden kön- ne in aller mässigkeit vnd demuth. Solte ich auch etwa vnter so vielem Vnglück Menschliches Lebens meine Freunde ver- lieren/ bevorab die jenigen/ welche mir am nechsten verwand sind/ so wollestu o Gott in diesem vnsäglichen schmertzen mir ruhe wiederfaren lassen/ durch wirckung Christ- licher gedult/ vnnd mich mit ruhigem ge- müte deine Vätterliche heimsuchung be- dencken lassen/ wie nemlich der verstorbe- nen heyl vnd wolfarth jmmermehr gefor dert sey/ nach dem sie in Christo verschieden/ in seiner Herrligkeit zu leben. Laß mich auch wol betrachten/ daß ich in meinem betrüb- nuß dich o Gott nicht verlieren kan/ auch nicht den trost deines H. Geistes: Sin- temal die selige stunde auch herbey nahet/ vnd ich den meinigen bald nachfolgen vnd mit jhnen in ewiger ruhe vnd freude mich erge- J
einer andächtigen Seelen. vns das andere alles gar wol zufallen:Matth. 6. ſo iſt in gleichem der jenigereich vnd geehret gnugſam/ der in deinem Hau- ſe dienet/ vnd von deiner Hand empfähet/ davon Er ſich ernehren vnd bekleiden kön- ne in aller mäſſigkeit vnd demuth. Solte ich auch etwa vnter ſo vielem Vnglück Menſchliches Lebens meine Freunde ver- lieren/ bevorab die jenigen/ welche mir am nechſten verwand ſind/ ſo wolleſtu o Gott in dieſem vnſäglichen ſchmertzen mir ruhe wiederfarẽ laſſen/ durch wirckung Chriſt- licher gedult/ vnnd mich mit ruhigem ge- müte deine Vätterliche heimſuchung be- dencken laſſen/ wie nemlich der verſtorbe- nen heyl vnd wolfarth jm̃ermehr gefor dert ſey/ nach dem ſie in Chriſto verſchieden/ in ſeiner Herꝛligkeit zu leben. Laß mich auch wol betrachten/ daß ich in meinem betrüb- nuß dich o Gott nicht verlieren kan/ auch nicht den troſt deines H. Geiſtes: Sin- temal die ſelige ſtunde auch herbey nahet/ vnd ich den meinigen bald nachfolgen vnd mit jhnen in ewiger ruhe vnd freude mich erge- J
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einer andächtigen Seelen.
vns das andere alles gar wol zufallen:
Matth. 6. ſo iſt in gleichem der jenigereich
vnd geehret gnugſam/ der in deinem Hau-
ſe dienet/ vnd von deiner Hand empfähet/
davon Er ſich ernehren vnd bekleiden kön-
ne in aller mäſſigkeit vnd demuth. Solte
ich auch etwa vnter ſo vielem Vnglück
Menſchliches Lebens meine Freunde ver-
lieren/ bevorab die jenigen/ welche mir am
nechſten verwand ſind/ ſo wolleſtu o Gott
in dieſem vnſäglichen ſchmertzen mir ruhe
wiederfarẽ laſſen/ durch wirckung Chriſt-
licher gedult/ vnnd mich mit ruhigem ge-
müte deine Vätterliche heimſuchung be-
dencken laſſen/ wie nemlich der verſtorbe-
nen heyl vnd wolfarth jm̃ermehr gefor dert
ſey/ nach dem ſie in Chriſto verſchieden/ in
ſeiner Herꝛligkeit zu leben. Laß mich auch
wol betrachten/ daß ich in meinem betrüb-
nuß dich o Gott nicht verlieren kan/ auch
nicht den troſt deines H. Geiſtes: Sin-
temal die ſelige ſtunde auch herbey nahet/
vnd ich den meinigen bald nachfolgen vnd
mit jhnen in ewiger ruhe vnd freude mich
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