Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.II. Mittlere Zeiten a) 888-1235. selbst neue Orden, wie 1086. die Carthäuser (g),1098. Cistercienser (h), 1121. Prämonstratenser (i). Aber die er hernach in die Klöster austheilte. Die Congre- gationen von Clugny und Hirschau wurden hernach berühmte Namen. Lori Bair. Gesch. S. 656. (g) Carthäuser entstanden zu Chartreuse bey Grenoble in Dauphine, auf Veranstaltung eines Teutschen, Namens Bruno aus Cölln, der Chor- herr in Rheims war. Erst 1174. kamen sie nach Baiern. Lori Bair. Gesch. S. 659. (h) "Der Cistercienserorden breitete sich in Teutschland bald aus, und seine Glieder bekamen Antheil an kirchlichen Bedienungen. Schon im Jahre 1122. rief sie der Erzbischof Friedrich von Cölln in sein Land, und stiftete ihnen das Kloster Altkampen (Camp), dessen Abt sich noch jetzt Pri- mas der Cistercienser in Teutschland schreibt. Un- ter die ältesten und ersten Klöster dieses Ordens in Teutschland gehören auch Ebrach (1126. oder 1127.), Walkenried (1129.), Volkerode (1131.), Heils- brunn (1133.), Michelfeld (1133.), Kaisersheim, dessen Mönche von Lucelle kamen (1134.), Maul- born (1139.) und noch mehr andere. Verschie- dene Cistercienser bekamen auch bald Bisthümer; z. B. Otto von Oesterreich das von Freisingen (1139.), und schon vorher (1133.) Benno das von Mecklenburg, der seine Ordensbrüder statt der Domherren einführte, und dadurch anderen Kir- chen in der Folge Anlaß gab, regulirte Chorher- ren des Cistercienserordens bey sich einzuführen." Manriquez annales Cistercienses ad a. 1122. 1133. cap. 3. Abele Magazin für Kirchenrecht etc. St. 1. S. 84. Lori Bair. Gesch. S. 658. (i) Norbert, ein Niederrheinischer Edelmann,
nachheriger Erzbischof zu Magdeburg, kam zuerst auf den Gedanken, die Regel des heil. Augustins mit einigen strengen Gesetzen zu vermehren, und in der Wüste zu Prämonstrat im Bisthum Laon 1120. II. Mittlere Zeiten a) 888-1235. ſelbſt neue Orden, wie 1086. die Carthaͤuſer (g),1098. Ciſtercienſer (h), 1121. Praͤmonſtratenſer (i). Aber die er hernach in die Kloͤſter austheilte. Die Congre- gationen von Clugny und Hirſchau wurden hernach beruͤhmte Namen. Lori Bair. Geſch. S. 656. (g) Carthaͤuſer entſtanden zu Chartreuſe bey Grenoble in Dauphine, auf Veranſtaltung eines Teutſchen, Namens Bruno aus Coͤlln, der Chor- herr in Rheims war. Erſt 1174. kamen ſie nach Baiern. Lori Bair. Geſch. S. 659. (h) ”Der Ciſtercienſerorden breitete ſich in Teutſchland bald aus, und ſeine Glieder bekamen Antheil an kirchlichen Bedienungen. Schon im Jahre 1122. rief ſie der Erzbiſchof Friedrich von Coͤlln in ſein Land, und ſtiftete ihnen das Kloſter Altkampen (Camp), deſſen Abt ſich noch jetzt Pri- mas der Ciſtercienſer in Teutſchland ſchreibt. Un- ter die aͤlteſten und erſten Kloͤſter dieſes Ordens in Teutſchland gehoͤren auch Ebrach (1126. oder 1127.), Walkenried (1129.), Volkerode (1131.), Heils- brunn (1133.), Michelfeld (1133.), Kaiſersheim, deſſen Moͤnche von Lucelle kamen (1134.), Maul- born (1139.) und noch mehr andere. Verſchie- dene Ciſtercienſer bekamen auch bald Biſthuͤmer; z. B. Otto von Oeſterreich das von Freiſingen (1139.), und ſchon vorher (1133.) Benno das von Mecklenburg, der ſeine Ordensbruͤder ſtatt der Domherren einfuͤhrte, und dadurch anderen Kir- chen in der Folge Anlaß gab, regulirte Chorher- ren des Ciſtercienſerordens bey ſich einzufuͤhren.” Manriquez annales Ciſtercienſes ad a. 1122. 1133. cap. 3. Abele Magazin fuͤr Kirchenrecht ꝛc. St. 1. S. 84. Lori Bair. Geſch. S. 658. (i) Norbert, ein Niederrheiniſcher Edelmann,
nachheriger Erzbiſchof zu Magdeburg, kam zuerſt auf den Gedanken, die Regel des heil. Auguſtins mit einigen ſtrengen Geſetzen zu vermehren, und in der Wuͤſte zu Praͤmonſtrat im Biſthum Laon 1120. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0194" n="160"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Mittlere Zeiten <hi rendition="#aq">a</hi>) 888-1235.</hi></fw><lb/> ſelbſt neue Orden, wie 1086. die Carthaͤuſer <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#fr">Carthaͤuſer</hi> entſtanden zu Chartreuſe bey<lb/> Grenoble in Dauphine, auf Veranſtaltung eines<lb/> Teutſchen, Namens Bruno aus Coͤlln, der Chor-<lb/> herr in Rheims war. Erſt 1174. kamen ſie nach<lb/> Baiern. <hi rendition="#fr">Lori</hi> Bair. Geſch. S. 659.</note>,<lb/> 1098. Ciſtercienſer <note place="foot" n="(h)">”Der <hi rendition="#fr">Ciſtercienſerorden</hi> breitete ſich in<lb/> Teutſchland bald aus, und ſeine Glieder bekamen<lb/> Antheil an kirchlichen Bedienungen. Schon im<lb/> Jahre 1122. rief ſie der Erzbiſchof Friedrich von<lb/> Coͤlln in ſein Land, und ſtiftete ihnen das Kloſter<lb/> Altkampen (Camp), deſſen Abt ſich noch jetzt Pri-<lb/> mas der Ciſtercienſer in Teutſchland ſchreibt. Un-<lb/> ter die aͤlteſten und erſten Kloͤſter dieſes Ordens in<lb/> Teutſchland gehoͤren auch Ebrach (1126. oder 1127.),<lb/> Walkenried (1129.), Volkerode (1131.), Heils-<lb/> brunn (1133.), Michelfeld (1133.), Kaiſersheim,<lb/> deſſen Moͤnche von Lucelle kamen (1134.), Maul-<lb/> born (1139.) und noch mehr andere. Verſchie-<lb/> dene Ciſtercienſer bekamen auch bald Biſthuͤmer;<lb/> z. B. Otto von Oeſterreich das von Freiſingen<lb/> (1139.), und ſchon vorher (1133.) Benno das<lb/> von Mecklenburg, der ſeine Ordensbruͤder ſtatt der<lb/> Domherren einfuͤhrte, und dadurch anderen Kir-<lb/> chen in der Folge Anlaß gab, regulirte Chorher-<lb/> ren des Ciſtercienſerordens bey ſich einzufuͤhren.”<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Manriquez</hi></hi><hi rendition="#i">annales Ciſtercienſes</hi> ad a. 1122.<lb/> 1133. cap.</hi> 3. <hi rendition="#fr">Abele</hi> Magazin fuͤr Kirchenrecht ꝛc.<lb/> St. 1. S. 84. <hi rendition="#fr">Lori</hi> Bair. Geſch. S. 658.</note>, 1121. Praͤmonſtratenſer <note xml:id="seg2pn_6_1" next="#seg2pn_6_2" place="foot" n="(i)">Norbert, ein Niederrheiniſcher Edelmann,<lb/> nachheriger Erzbiſchof zu Magdeburg, kam zuerſt<lb/> auf den Gedanken, die Regel des heil. Auguſtins<lb/> mit einigen ſtrengen Geſetzen zu vermehren, und<lb/> in der Wuͤſte zu Praͤmonſtrat im Biſthum Laon<lb/> <fw place="bottom" type="catch">1120.</fw></note>.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Aber</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_5_2" prev="#seg2pn_5_1" place="foot" n="(f)">die er hernach in die Kloͤſter austheilte. Die Congre-<lb/> gationen von Clugny und Hirſchau wurden hernach<lb/> beruͤhmte Namen. <hi rendition="#fr">Lori</hi> Bair. Geſch. S. 656.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0194]
II. Mittlere Zeiten a) 888-1235.
ſelbſt neue Orden, wie 1086. die Carthaͤuſer (g),
1098. Ciſtercienſer (h), 1121. Praͤmonſtratenſer (i).
Aber
(f)
(g) Carthaͤuſer entſtanden zu Chartreuſe bey
Grenoble in Dauphine, auf Veranſtaltung eines
Teutſchen, Namens Bruno aus Coͤlln, der Chor-
herr in Rheims war. Erſt 1174. kamen ſie nach
Baiern. Lori Bair. Geſch. S. 659.
(h) ”Der Ciſtercienſerorden breitete ſich in
Teutſchland bald aus, und ſeine Glieder bekamen
Antheil an kirchlichen Bedienungen. Schon im
Jahre 1122. rief ſie der Erzbiſchof Friedrich von
Coͤlln in ſein Land, und ſtiftete ihnen das Kloſter
Altkampen (Camp), deſſen Abt ſich noch jetzt Pri-
mas der Ciſtercienſer in Teutſchland ſchreibt. Un-
ter die aͤlteſten und erſten Kloͤſter dieſes Ordens in
Teutſchland gehoͤren auch Ebrach (1126. oder 1127.),
Walkenried (1129.), Volkerode (1131.), Heils-
brunn (1133.), Michelfeld (1133.), Kaiſersheim,
deſſen Moͤnche von Lucelle kamen (1134.), Maul-
born (1139.) und noch mehr andere. Verſchie-
dene Ciſtercienſer bekamen auch bald Biſthuͤmer;
z. B. Otto von Oeſterreich das von Freiſingen
(1139.), und ſchon vorher (1133.) Benno das
von Mecklenburg, der ſeine Ordensbruͤder ſtatt der
Domherren einfuͤhrte, und dadurch anderen Kir-
chen in der Folge Anlaß gab, regulirte Chorher-
ren des Ciſtercienſerordens bey ſich einzufuͤhren.”
Manriquez annales Ciſtercienſes ad a. 1122.
1133. cap. 3. Abele Magazin fuͤr Kirchenrecht ꝛc.
St. 1. S. 84. Lori Bair. Geſch. S. 658.
(i) Norbert, ein Niederrheiniſcher Edelmann,
nachheriger Erzbiſchof zu Magdeburg, kam zuerſt
auf den Gedanken, die Regel des heil. Auguſtins
mit einigen ſtrengen Geſetzen zu vermehren, und
in der Wuͤſte zu Praͤmonſtrat im Biſthum Laon
1120.
(f) die er hernach in die Kloͤſter austheilte. Die Congre-
gationen von Clugny und Hirſchau wurden hernach
beruͤhmte Namen. Lori Bair. Geſch. S. 656.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |