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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.

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III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
fahrt (t) und Handlung (u) befand, bis endlich
mit dem Ausgange des XV. Jahrhunderts mehrere
Ursachen zusammentrafen, die nach und nach ihren
Untergang beförderten (v); so daß jetzt von den
drey Städten Lübeck, Bremen und Hamburg nur

noch
(t) Mit der Schifffahrt erhob sich die Hanse
bis zur beträchtlichsten Seemacht. Noch 1428.
ward von Wismar aus eine Flotte von 260. Schif-
fen mit 12. tausend Mann ausgerüstet, um Cop-
penhagen anzugreifen.
(u) Zur Handlung waren vier allgemeine
Marktplätze für die Hanse bestimmt; für England,
Schottland, Irland London; für Dänemark, Nor-
wegen, Schweden Bergen; für Polen, Preussen,
Liefland, Rußland, Kleinasien, Persien Novogrod
nachher Narva; für die Niederlande und Ober-
teutschland, Frankreich, Spanien, Portugall,
Italien und Ungarn Brügge, nachher Antwerpen.
Der größte Vortheil der Hanse war, daß sie in
fremden Ländern solche Begnadigungen zu erlan-
gen gewußt hatte, daß ihre Bundesverwandten
überall als einheimisch behandelt wurden, und an
Zöllen und anderen Abgaben weniger als andere
entrichten durften. Möser von den wahren Ursa-
chen des Steigens und Fallens der hanseatischen
Handlung in seinen Phantasien Th. 1. (Berl. 1775.
8.) S. 269. Fried. Christ. Jon. Fischers Geschichte
des Teutschen Handels Th. 2. (Hannov. 1785. 8.)
S. 1. 126. u. f.
(v) Die Ursachen und die Geschichte des Ver-
falls der Hanse finden sich in der Kürze am gründ-
lichsten entwickelt in Büsch Geschichte der Welt-
händel (Aufl. 2. Hamb. 1783. 8.) S. 136-140.
Auf einem Hansetage 1630., da fast alle andere
Städte ausblieben und die übrigen ihre Abneigung
erklärten, ward der Bund nur von den drey Städ-
ten Lübeck, Hamburg und Bremen erneuert, die
seitdem den Namen Hansestädte allein fortführen.

III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
fahrt (t) und Handlung (u) befand, bis endlich
mit dem Ausgange des XV. Jahrhunderts mehrere
Urſachen zuſammentrafen, die nach und nach ihren
Untergang befoͤrderten (v); ſo daß jetzt von den
drey Staͤdten Luͤbeck, Bremen und Hamburg nur

noch
(t) Mit der Schifffahrt erhob ſich die Hanſe
bis zur betraͤchtlichſten Seemacht. Noch 1428.
ward von Wismar aus eine Flotte von 260. Schif-
fen mit 12. tauſend Mann ausgeruͤſtet, um Cop-
penhagen anzugreifen.
(u) Zur Handlung waren vier allgemeine
Marktplaͤtze fuͤr die Hanſe beſtimmt; fuͤr England,
Schottland, Irland London; fuͤr Daͤnemark, Nor-
wegen, Schweden Bergen; fuͤr Polen, Preuſſen,
Liefland, Rußland, Kleinaſien, Perſien Novogrod
nachher Narva; fuͤr die Niederlande und Ober-
teutſchland, Frankreich, Spanien, Portugall,
Italien und Ungarn Bruͤgge, nachher Antwerpen.
Der groͤßte Vortheil der Hanſe war, daß ſie in
fremden Laͤndern ſolche Begnadigungen zu erlan-
gen gewußt hatte, daß ihre Bundesverwandten
uͤberall als einheimiſch behandelt wurden, und an
Zoͤllen und anderen Abgaben weniger als andere
entrichten durften. Moͤſer von den wahren Urſa-
chen des Steigens und Fallens der hanſeatiſchen
Handlung in ſeinen Phantaſien Th. 1. (Berl. 1775.
8.) S. 269. Fried. Chriſt. Jon. Fiſchers Geſchichte
des Teutſchen Handels Th. 2. (Hannov. 1785. 8.)
S. 1. 126. u. f.
(v) Die Urſachen und die Geſchichte des Ver-
falls der Hanſe finden ſich in der Kuͤrze am gruͤnd-
lichſten entwickelt in Buͤſch Geſchichte der Welt-
haͤndel (Aufl. 2. Hamb. 1783. 8.) S. 136-140.
Auf einem Hanſetage 1630., da faſt alle andere
Staͤdte ausblieben und die uͤbrigen ihre Abneigung
erklaͤrten, ward der Bund nur von den drey Staͤd-
ten Luͤbeck, Hamburg und Bremen erneuert, die
ſeitdem den Namen Hanſeſtaͤdte allein fortfuͤhren.
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[224/0258] III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. fahrt (t) und Handlung (u) befand, bis endlich mit dem Ausgange des XV. Jahrhunderts mehrere Urſachen zuſammentrafen, die nach und nach ihren Untergang befoͤrderten (v); ſo daß jetzt von den drey Staͤdten Luͤbeck, Bremen und Hamburg nur noch (t) Mit der Schifffahrt erhob ſich die Hanſe bis zur betraͤchtlichſten Seemacht. Noch 1428. ward von Wismar aus eine Flotte von 260. Schif- fen mit 12. tauſend Mann ausgeruͤſtet, um Cop- penhagen anzugreifen. (u) Zur Handlung waren vier allgemeine Marktplaͤtze fuͤr die Hanſe beſtimmt; fuͤr England, Schottland, Irland London; fuͤr Daͤnemark, Nor- wegen, Schweden Bergen; fuͤr Polen, Preuſſen, Liefland, Rußland, Kleinaſien, Perſien Novogrod nachher Narva; fuͤr die Niederlande und Ober- teutſchland, Frankreich, Spanien, Portugall, Italien und Ungarn Bruͤgge, nachher Antwerpen. Der groͤßte Vortheil der Hanſe war, daß ſie in fremden Laͤndern ſolche Begnadigungen zu erlan- gen gewußt hatte, daß ihre Bundesverwandten uͤberall als einheimiſch behandelt wurden, und an Zoͤllen und anderen Abgaben weniger als andere entrichten durften. Moͤſer von den wahren Urſa- chen des Steigens und Fallens der hanſeatiſchen Handlung in ſeinen Phantaſien Th. 1. (Berl. 1775. 8.) S. 269. Fried. Chriſt. Jon. Fiſchers Geſchichte des Teutſchen Handels Th. 2. (Hannov. 1785. 8.) S. 1. 126. u. f. (v) Die Urſachen und die Geſchichte des Ver- falls der Hanſe finden ſich in der Kuͤrze am gruͤnd- lichſten entwickelt in Buͤſch Geſchichte der Welt- haͤndel (Aufl. 2. Hamb. 1783. 8.) S. 136-140. Auf einem Hanſetage 1630., da faſt alle andere Staͤdte ausblieben und die uͤbrigen ihre Abneigung erklaͤrten, ward der Bund nur von den drey Staͤd- ten Luͤbeck, Hamburg und Bremen erneuert, die ſeitdem den Namen Hanſeſtaͤdte allein fortfuͤhren.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/258>, abgerufen am 22.11.2024.