Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.I. Alte Zeiten bis 888. wurde, und in der Folge den Namen Franken(Franconia) schlechtweg behalten hat, da der jetzige Fränkische Kreis eigentlich aus ursprünglich Thüringischen und ursprünglich Allemannischen Gebieten zusammengesetzt ist. Was außerdem von dem ehemaligen ursprünglichen Allemannien oder seitdem häufiger nur so genannten Schwaben nunmehr in einem weit engeren Bezirke übrig blieb, ward nunmehr als ein eignes Herzogthum unter Fränkischer Hoheit regiert. VII. Eben das Treffen, worin Chlodowig die Alle- Zeit (q) "Sacerdotibus tuis honorem debebis de-
ferre, et ad eorum consilia semper recurrere. Quod- I. Alte Zeiten bis 888. wurde, und in der Folge den Namen Franken(Franconia) ſchlechtweg behalten hat, da der jetzige Fraͤnkiſche Kreis eigentlich aus urſpruͤnglich Thuͤringiſchen und urſpruͤnglich Allemanniſchen Gebieten zuſammengeſetzt iſt. Was außerdem von dem ehemaligen urſpruͤnglichen Allemannien oder ſeitdem haͤufiger nur ſo genannten Schwaben nunmehr in einem weit engeren Bezirke uͤbrig blieb, ward nunmehr als ein eignes Herzogthum unter Fraͤnkiſcher Hoheit regiert. VII. Eben das Treffen, worin Chlodowig die Alle- Zeit (q) ”Sacerdotibus tuis honorem debebis de-
ferre, et ad eorum conſilia ſemper recurrere. Quod- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0062" n="28"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Alte Zeiten bis 888.</hi></fw><lb/> wurde, und in der Folge den Namen Franken<lb/> (<hi rendition="#aq">Franconia</hi>) ſchlechtweg behalten hat, da der<lb/> jetzige Fraͤnkiſche Kreis eigentlich aus urſpruͤnglich<lb/> Thuͤringiſchen und urſpruͤnglich Allemanniſchen<lb/> Gebieten zuſammengeſetzt iſt. Was außerdem<lb/> von dem ehemaligen urſpruͤnglichen Allemannien<lb/> oder ſeitdem haͤufiger nur ſo genannten Schwaben<lb/> nunmehr in einem weit engeren Bezirke uͤbrig blieb,<lb/> ward nunmehr als ein eignes Herzogthum unter<lb/> Fraͤnkiſcher Hoheit regiert.</p><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq">VII.</hi> </note> <p>Eben das Treffen, worin Chlodowig die Alle-<lb/> mannier bey Zuͤlpich ſchlug, gab noch den naͤchſten<lb/> Anlaß, daß Chlodowig, deſſen zweyte Gemahlinn<lb/> Chlotildis, eine Burgundiſche Prinzeſſinn, der<lb/> Chriſtlichen Religion zugethan war, auf deren Zu-<lb/> reden noch in eben dem Jahre 496. ſich ebenfalls<lb/> zur Chriſtlichen Religion bekannte. Und da er ſich<lb/> zur rechtglaͤubigen Kirche hielt, welcher die meiſten<lb/> Einwohner in Frankreich zugethan waren, an ſtatt<lb/> daß die Weſtgothiſchen und Burgundiſchen Koͤnige<lb/> Arianer waren; ſo trug das nicht wenig dazu<lb/> bey, in den Geſinnungen der Geiſtlichkeit und des<lb/> Volkes Chlodowigs neue Eroberung zu befeſtigen,<lb/> und ſelbſt noch auf eine betraͤchtliche Art zu erwei-<lb/> tern. Der Erzbiſchof Remig von Rheims, der<lb/><note place="left">507</note>Chlodowigen getauft und geſalbt hatte, ſchrieb ihm<lb/> 507.: ”er moͤchte nur ſeine Prieſter in Ehren<lb/> „halten, und ſich ihres guten Rathes bedienen;<lb/> „wenn er mit ihnen gut ſtaͤnde, wuͤrden auch alle<lb/> „ſeine Sachen beſſer gehen <note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">”Sacerdotibus tuis honorem debebis de-<lb/> ferre, et ad eorum conſilia ſemper recurrere.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Quod-</hi></fw></note> Um eben die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Zeit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0062]
I. Alte Zeiten bis 888.
wurde, und in der Folge den Namen Franken
(Franconia) ſchlechtweg behalten hat, da der
jetzige Fraͤnkiſche Kreis eigentlich aus urſpruͤnglich
Thuͤringiſchen und urſpruͤnglich Allemanniſchen
Gebieten zuſammengeſetzt iſt. Was außerdem
von dem ehemaligen urſpruͤnglichen Allemannien
oder ſeitdem haͤufiger nur ſo genannten Schwaben
nunmehr in einem weit engeren Bezirke uͤbrig blieb,
ward nunmehr als ein eignes Herzogthum unter
Fraͤnkiſcher Hoheit regiert.
Eben das Treffen, worin Chlodowig die Alle-
mannier bey Zuͤlpich ſchlug, gab noch den naͤchſten
Anlaß, daß Chlodowig, deſſen zweyte Gemahlinn
Chlotildis, eine Burgundiſche Prinzeſſinn, der
Chriſtlichen Religion zugethan war, auf deren Zu-
reden noch in eben dem Jahre 496. ſich ebenfalls
zur Chriſtlichen Religion bekannte. Und da er ſich
zur rechtglaͤubigen Kirche hielt, welcher die meiſten
Einwohner in Frankreich zugethan waren, an ſtatt
daß die Weſtgothiſchen und Burgundiſchen Koͤnige
Arianer waren; ſo trug das nicht wenig dazu
bey, in den Geſinnungen der Geiſtlichkeit und des
Volkes Chlodowigs neue Eroberung zu befeſtigen,
und ſelbſt noch auf eine betraͤchtliche Art zu erwei-
tern. Der Erzbiſchof Remig von Rheims, der
Chlodowigen getauft und geſalbt hatte, ſchrieb ihm
507.: ”er moͤchte nur ſeine Prieſter in Ehren
„halten, und ſich ihres guten Rathes bedienen;
„wenn er mit ihnen gut ſtaͤnde, wuͤrden auch alle
„ſeine Sachen beſſer gehen (q) Um eben die
Zeit
507
(q) ”Sacerdotibus tuis honorem debebis de-
ferre, et ad eorum conſilia ſemper recurrere.
Quod-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |