Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.4) Merovinger a) Aufkommen 486-561. "Chlodowig habe viele andere Könige und Ver-"wandte, über die er eifersüchtig gewesen wäre, "daß sie ihm (oder vielleicht seinen Nachkommen) "sein Reich nehmen möchten, umbringen laßen, "und damit seinem Reiche erst seinen völligen Um- "fang gegeben" (s). So lange Chlodowig lebte, blieb das Bur-X. Das heutige Provence gehörte damals nochXI. So bildete sich gleich unter Chlodowig undXII. heit (s) Greg. Tvr. lib. 2. cap. 42.: "Interfe-
ctisque et aliis multis regibus et parentibus suis, de quibus zelum habebat, ne ei regnum aufer- rent, regnum per totas Gallias dilatauit." 4) Merovinger a) Aufkommen 486-561. ”Chlodowig habe viele andere Koͤnige und Ver-„wandte, uͤber die er eiferſuͤchtig geweſen waͤre, „daß ſie ihm (oder vielleicht ſeinen Nachkommen) „ſein Reich nehmen moͤchten, umbringen laßen, „und damit ſeinem Reiche erſt ſeinen voͤlligen Um- „fang gegeben” (s). So lange Chlodowig lebte, blieb das Bur-X. Das heutige Provence gehoͤrte damals nochXI. So bildete ſich gleich unter Chlodowig undXII. heit (s) Greg. Tvr. lib. 2. cap. 42.: ”Interfe-
ctisque et aliis multis regibus et parentibus ſuis, de quibus zelum habebat, ne ei regnum aufer- rent, regnum per totas Gallias dilatauit.” <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0065" n="31"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">4) Merovinger <hi rendition="#aq">a</hi>) Aufkommen 486-561.</hi></fw><lb/> ”Chlodowig habe viele andere Koͤnige und Ver-<lb/> „wandte, uͤber die er eiferſuͤchtig geweſen waͤre,<lb/> „daß ſie ihm (oder vielleicht ſeinen Nachkommen)<lb/> „ſein Reich nehmen moͤchten, umbringen laßen,<lb/> „und damit ſeinem Reiche erſt ſeinen voͤlligen Um-<lb/> „fang gegeben” <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Greg. Tvr.</hi></hi> lib. 2. cap. 42.: ”Interfe-<lb/> ctisque et aliis multis regibus et parentibus ſuis,<lb/> de quibus zelum habebat, ne ei regnum aufer-<lb/> rent, regnum per totas Gallias dilatauit.”</hi></note>.</p><lb/> <p>So lange Chlodowig lebte, blieb das Bur-<note place="right"><hi rendition="#aq">X.</hi></note><lb/> gundiſche Reich noch in ſeinem Beſtande. Aber<lb/> unter ſeinen Soͤhnen ward es im Jahre 534. mit<lb/> Krieg uͤberzogen, und unter ihre Hoheit gebracht.</p><lb/> <p>Das heutige Provence gehoͤrte damals noch<note place="right"><hi rendition="#aq">XI.</hi></note><lb/> zum Oſtgothiſchen Koͤnigreiche in Italien, das aber<lb/> jetzt ſchon einen Angriff von Seiten der Griechi-<lb/> ſchen Kaiſer zu beſorgen hatte. Um in dieſer Ver-<lb/> legenheit die Fraͤnkiſchen Koͤnige zu Freunden, we-<lb/> nigſtens nicht zu Feinden zu haben, trat der Oſt-<lb/> gothiſche Koͤnig Vitiges im Jahre 536. nicht nur<lb/> Provence, ſondern auch was er noch auf Teut-<lb/> ſchem Boden von Rhaͤtien beſaß, den Fraͤnkiſchen<lb/> Koͤnigen ab.</p><lb/> <p>So bildete ſich gleich unter Chlodowig und<note place="right"><hi rendition="#aq">XII.</hi></note><lb/> ſeinen Soͤhnen die Fraͤnkiſche Monarchie ſowohl<lb/> im heutigen Frankreich als in Teutſchland in ihrem<lb/> voͤlligen Umfange, wie ſie vorerſt unter dieſem<lb/> ganzen regierenden Stamme des Merovinger Ge-<lb/> ſchlechtes blieb; obgleich unter mehreren Bruͤdern<lb/> verſchiedentlich Theilungen geſchahen, da inſonder-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">heit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0065]
4) Merovinger a) Aufkommen 486-561.
”Chlodowig habe viele andere Koͤnige und Ver-
„wandte, uͤber die er eiferſuͤchtig geweſen waͤre,
„daß ſie ihm (oder vielleicht ſeinen Nachkommen)
„ſein Reich nehmen moͤchten, umbringen laßen,
„und damit ſeinem Reiche erſt ſeinen voͤlligen Um-
„fang gegeben” (s).
So lange Chlodowig lebte, blieb das Bur-
gundiſche Reich noch in ſeinem Beſtande. Aber
unter ſeinen Soͤhnen ward es im Jahre 534. mit
Krieg uͤberzogen, und unter ihre Hoheit gebracht.
X.
Das heutige Provence gehoͤrte damals noch
zum Oſtgothiſchen Koͤnigreiche in Italien, das aber
jetzt ſchon einen Angriff von Seiten der Griechi-
ſchen Kaiſer zu beſorgen hatte. Um in dieſer Ver-
legenheit die Fraͤnkiſchen Koͤnige zu Freunden, we-
nigſtens nicht zu Feinden zu haben, trat der Oſt-
gothiſche Koͤnig Vitiges im Jahre 536. nicht nur
Provence, ſondern auch was er noch auf Teut-
ſchem Boden von Rhaͤtien beſaß, den Fraͤnkiſchen
Koͤnigen ab.
XI.
So bildete ſich gleich unter Chlodowig und
ſeinen Soͤhnen die Fraͤnkiſche Monarchie ſowohl
im heutigen Frankreich als in Teutſchland in ihrem
voͤlligen Umfange, wie ſie vorerſt unter dieſem
ganzen regierenden Stamme des Merovinger Ge-
ſchlechtes blieb; obgleich unter mehreren Bruͤdern
verſchiedentlich Theilungen geſchahen, da inſonder-
heit
XII.
(s) Greg. Tvr. lib. 2. cap. 42.: ”Interfe-
ctisque et aliis multis regibus et parentibus ſuis,
de quibus zelum habebat, ne ei regnum aufer-
rent, regnum per totas Gallias dilatauit.”
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |