wegen Vergütung oder sonst dazu anführen zu können, es dahin brachte, daß ihm zu Gefallen ein geistliches Fürstenthum secularisirt wurde. Es bekam die gefürstete Abtey Hirschfeld als ein welt- liches Fürstenthum zu besitzen.
Zur Gnugthuung der Krone Frankreich erhieltIX. dieselbe im Münsterischen Frieden erstlich die völlige Hoheit über die Städte und Bisthümer Metz, Tull, Verdün, wie sie solche schon seit 1552., aber bis- her ohne eine förmliche Abtretung von Kaiser und Reich, besessen hatte, nur mit Vorbehalt des Ver- hältnisses, worin diese drey Bischöfe als Suffra- ganbischöfe unter dem Erzbischofe von Trier stan- den. Sodann bekam Frankreich die Hoheit über Pignerol, und das Besatzungsrecht in Philipps- burg, und endlich die Landgrafschaft Elsaß mit allem, was das Haus Oesterreich bisher in Elsaß gehabt hatte; wogegen dem Erzherzoge Ferdinand Carl, der bisher diese Landgrafschaft besessen hatte, drey Millionen Livres von Frankreich zur Vergü- tung versprochen wurden. Den Bischöfen von Straßburg und Basel, der Reichsstadt Straßburg, nebst noch zehn anderen Reichsstädten, die zur Landvogtey Hagenau gehörten, wie auch den Ab- teyen Murbach, Lüder, Andlau, Gregorienthal, und den Pfalzgrafen von Lützelstein, den Grafen und Herren von Hanan, Fleckenstein, Oberstein, nebst der gesammten Reichsritterschaft in Rieder- elsaß ward ihre Verbindung mit dem Teutschen Reiche und unmittelbare Reichsfreyheit ausdrück- lich vorbehalten.
III.
2) Satisfact. u. Compenſationen.
wegen Verguͤtung oder ſonſt dazu anfuͤhren zu koͤnnen, es dahin brachte, daß ihm zu Gefallen ein geiſtliches Fuͤrſtenthum ſeculariſirt wurde. Es bekam die gefuͤrſtete Abtey Hirſchfeld als ein welt- liches Fuͤrſtenthum zu beſitzen.
Zur Gnugthuung der Krone Frankreich erhieltIX. dieſelbe im Muͤnſteriſchen Frieden erſtlich die voͤllige Hoheit uͤber die Staͤdte und Biſthuͤmer Metz, Tull, Verduͤn, wie ſie ſolche ſchon ſeit 1552., aber bis- her ohne eine foͤrmliche Abtretung von Kaiſer und Reich, beſeſſen hatte, nur mit Vorbehalt des Ver- haͤltniſſes, worin dieſe drey Biſchoͤfe als Suffra- ganbiſchoͤfe unter dem Erzbiſchofe von Trier ſtan- den. Sodann bekam Frankreich die Hoheit uͤber Pignerol, und das Beſatzungsrecht in Philipps- burg, und endlich die Landgrafſchaft Elſaß mit allem, was das Haus Oeſterreich bisher in Elſaß gehabt hatte; wogegen dem Erzherzoge Ferdinand Carl, der bisher dieſe Landgrafſchaft beſeſſen hatte, drey Millionen Livres von Frankreich zur Verguͤ- tung verſprochen wurden. Den Biſchoͤfen von Straßburg und Baſel, der Reichsſtadt Straßburg, nebſt noch zehn anderen Reichsſtaͤdten, die zur Landvogtey Hagenau gehoͤrten, wie auch den Ab- teyen Murbach, Luͤder, Andlau, Gregorienthal, und den Pfalzgrafen von Luͤtzelſtein, den Grafen und Herren von Hanan, Fleckenſtein, Oberſtein, nebſt der geſammten Reichsritterſchaft in Rieder- elſaß ward ihre Verbindung mit dem Teutſchen Reiche und unmittelbare Reichsfreyheit ausdruͤck- lich vorbehalten.
III.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0101"n="59"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">2) Satisfact. u. Compenſationen.</hi></fw><lb/>
wegen Verguͤtung oder ſonſt dazu anfuͤhren zu<lb/>
koͤnnen, es dahin brachte, daß ihm zu Gefallen<lb/>
ein geiſtliches Fuͤrſtenthum ſeculariſirt wurde. Es<lb/>
bekam die gefuͤrſtete Abtey Hirſchfeld als ein welt-<lb/>
liches Fuͤrſtenthum zu beſitzen.</p><lb/><p>Zur Gnugthuung der Krone <hirendition="#fr">Frankreich</hi> erhielt<noteplace="right"><hirendition="#aq">IX.</hi></note><lb/>
dieſelbe im Muͤnſteriſchen Frieden erſtlich die voͤllige<lb/>
Hoheit uͤber die Staͤdte und Biſthuͤmer Metz, Tull,<lb/>
Verduͤn, wie ſie ſolche ſchon ſeit 1552., aber bis-<lb/>
her ohne eine foͤrmliche Abtretung von Kaiſer und<lb/>
Reich, beſeſſen hatte, nur mit Vorbehalt des Ver-<lb/>
haͤltniſſes, worin dieſe drey Biſchoͤfe als Suffra-<lb/>
ganbiſchoͤfe unter dem Erzbiſchofe von Trier ſtan-<lb/>
den. Sodann bekam Frankreich die Hoheit uͤber<lb/>
Pignerol, und das Beſatzungsrecht in Philipps-<lb/>
burg, und endlich die Landgrafſchaft Elſaß mit<lb/>
allem, was das Haus Oeſterreich bisher in Elſaß<lb/>
gehabt hatte; wogegen dem Erzherzoge Ferdinand<lb/>
Carl, der bisher dieſe Landgrafſchaft beſeſſen hatte,<lb/>
drey Millionen Livres von Frankreich zur Verguͤ-<lb/>
tung verſprochen wurden. Den Biſchoͤfen von<lb/>
Straßburg und Baſel, der Reichsſtadt Straßburg,<lb/>
nebſt noch zehn anderen Reichsſtaͤdten, die zur<lb/>
Landvogtey Hagenau gehoͤrten, wie auch den Ab-<lb/>
teyen Murbach, Luͤder, Andlau, Gregorienthal,<lb/>
und den Pfalzgrafen von Luͤtzelſtein, den Grafen<lb/>
und Herren von Hanan, Fleckenſtein, Oberſtein,<lb/>
nebſt der geſammten Reichsritterſchaft in Rieder-<lb/>
elſaß ward ihre Verbindung mit dem Teutſchen<lb/>
Reiche und unmittelbare Reichsfreyheit ausdruͤck-<lb/>
lich vorbehalten.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">III.</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[59/0101]
2) Satisfact. u. Compenſationen.
wegen Verguͤtung oder ſonſt dazu anfuͤhren zu
koͤnnen, es dahin brachte, daß ihm zu Gefallen
ein geiſtliches Fuͤrſtenthum ſeculariſirt wurde. Es
bekam die gefuͤrſtete Abtey Hirſchfeld als ein welt-
liches Fuͤrſtenthum zu beſitzen.
Zur Gnugthuung der Krone Frankreich erhielt
dieſelbe im Muͤnſteriſchen Frieden erſtlich die voͤllige
Hoheit uͤber die Staͤdte und Biſthuͤmer Metz, Tull,
Verduͤn, wie ſie ſolche ſchon ſeit 1552., aber bis-
her ohne eine foͤrmliche Abtretung von Kaiſer und
Reich, beſeſſen hatte, nur mit Vorbehalt des Ver-
haͤltniſſes, worin dieſe drey Biſchoͤfe als Suffra-
ganbiſchoͤfe unter dem Erzbiſchofe von Trier ſtan-
den. Sodann bekam Frankreich die Hoheit uͤber
Pignerol, und das Beſatzungsrecht in Philipps-
burg, und endlich die Landgrafſchaft Elſaß mit
allem, was das Haus Oeſterreich bisher in Elſaß
gehabt hatte; wogegen dem Erzherzoge Ferdinand
Carl, der bisher dieſe Landgrafſchaft beſeſſen hatte,
drey Millionen Livres von Frankreich zur Verguͤ-
tung verſprochen wurden. Den Biſchoͤfen von
Straßburg und Baſel, der Reichsſtadt Straßburg,
nebſt noch zehn anderen Reichsſtaͤdten, die zur
Landvogtey Hagenau gehoͤrten, wie auch den Ab-
teyen Murbach, Luͤder, Andlau, Gregorienthal,
und den Pfalzgrafen von Luͤtzelſtein, den Grafen
und Herren von Hanan, Fleckenſtein, Oberſtein,
nebſt der geſammten Reichsritterſchaft in Rieder-
elſaß ward ihre Verbindung mit dem Teutſchen
Reiche und unmittelbare Reichsfreyheit ausdruͤck-
lich vorbehalten.
IX.
III.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/101>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.