Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.7) R. H. R. O. u. R. A. 1654. nen (seit 1742.), wodurch die Reichshofrathsord-nung nebst demjenigen, was in jener Verordnung 1714. aus den Erinnerungen der Stände einge- rückt sey, provisorisch zur Richtschnur empfohlen ward, "bis von Kaiser und Reich eine den heuti- gen Umständen gemäß eingerichtete vollständige Reichshofrathsordnung verfasset werden könne." Wovon der Erfolg nun noch immer zu erwarten seyn wird. Im Reichsabschiede 1654. kam nur einmalVI. cesse verfahren, die Ungebühr gegen den Schuldigen ahnden, diejenigen aber, so sich daran nicht keh- ren wollten, zu verfügender Nothdurft Ihro kaiser- lichen Majestät anzeigen, sonst nach den maioribus schließen, oder auch in wichtigen Sachen, wo die Meynungen in ziemlicher Anzahl zertheilet, und beide Theile mit wohl festen Gründen versehen wä- ren, darob vor dem endlichen Schluß allerhöchst- gedacht Ihro kaiserlichen Majestät von beiden Mey- nungen schriftlich berichten und Dero Entschluß von Ihro erwarten solle." Schmauß corp. iur. publ. S. 1262. (n) R. A. 1654. §. 170.: "sowohl von unserm gehorsamsten Reichshofrathe als von unserm Cam- mergerichte etc." O 5
7) R. H. R. O. u. R. A. 1654. nen (ſeit 1742.), wodurch die Reichshofrathsord-nung nebſt demjenigen, was in jener Verordnung 1714. aus den Erinnerungen der Staͤnde einge- ruͤckt ſey, proviſoriſch zur Richtſchnur empfohlen ward, ”bis von Kaiſer und Reich eine den heuti- gen Umſtaͤnden gemaͤß eingerichtete vollſtaͤndige Reichshofrathsordnung verfaſſet werden koͤnne.” Wovon der Erfolg nun noch immer zu erwarten ſeyn wird. Im Reichsabſchiede 1654. kam nur einmalVI. ceſſe verfahren, die Ungebuͤhr gegen den Schuldigen ahnden, diejenigen aber, ſo ſich daran nicht keh- ren wollten, zu verfuͤgender Nothdurft Ihro kaiſer- lichen Majeſtaͤt anzeigen, ſonſt nach den maioribus ſchließen, oder auch in wichtigen Sachen, wo die Meynungen in ziemlicher Anzahl zertheilet, und beide Theile mit wohl feſten Gruͤnden verſehen waͤ- ren, darob vor dem endlichen Schluß allerhoͤchſt- gedacht Ihro kaiſerlichen Majeſtaͤt von beiden Mey- nungen ſchriftlich berichten und Dero Entſchluß von Ihro erwarten ſolle.” Schmauß corp. iur. publ. S. 1262. (n) R. A. 1654. §. 170.: ”ſowohl von unſerm gehorſamſten Reichshofrathe als von unſerm Cam- mergerichte ꝛc.” O 5
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7) R. H. R. O. u. R. A. 1654.
nen (ſeit 1742.), wodurch die Reichshofrathsord-
nung nebſt demjenigen, was in jener Verordnung
1714. aus den Erinnerungen der Staͤnde einge-
ruͤckt ſey, proviſoriſch zur Richtſchnur empfohlen
ward, ”bis von Kaiſer und Reich eine den heuti-
gen Umſtaͤnden gemaͤß eingerichtete vollſtaͤndige
Reichshofrathsordnung verfaſſet werden koͤnne.”
Wovon der Erfolg nun noch immer zu erwarten
ſeyn wird.
Im Reichsabſchiede 1654. kam nur einmal
gleichſam im Vorbeygehen vor: der Kaiſer habe
uͤber die ſchon bey den Weſtphaͤliſchen Friedens-
handlungen vorgekommene Frage, wie es mit
Schuldnern, die im Kriege zuruͤckgekommen, ge-
halten werden ſollte, ”ſowohl vom Reichshofrathe
als vom Cammergerichte” Bericht erfordert (n).
Hernach kam noch eine Stelle, wo verordnet wur-
de, daß, wenn jemand gegen die Executionsord-
nung am Reichshofrathe oder Cammergerichte Pro-
ceſſe
(m)
VI.
(n) R. A. 1654. §. 170.: ”ſowohl von unſerm
gehorſamſten Reichshofrathe als von unſerm Cam-
mergerichte ꝛc.”
(m) verfahren, die Ungebuͤhr gegen den Schuldigen
ahnden, diejenigen aber, ſo ſich daran nicht keh-
ren wollten, zu verfuͤgender Nothdurft Ihro kaiſer-
lichen Majeſtaͤt anzeigen, ſonſt nach den maioribus
ſchließen, oder auch in wichtigen Sachen, wo die
Meynungen in ziemlicher Anzahl zertheilet, und
beide Theile mit wohl feſten Gruͤnden verſehen waͤ-
ren, darob vor dem endlichen Schluß allerhoͤchſt-
gedacht Ihro kaiſerlichen Majeſtaͤt von beiden Mey-
nungen ſchriftlich berichten und Dero Entſchluß von
Ihro erwarten ſolle.” Schmauß corp. iur. publ.
S. 1262.
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