Westphälischen Frieden ausgemacht, daß ein jeder evangelischer geistlicher Fürst auf einer besonderen Querbank im Reichsfürstenrathe seinen Sitz neh- men, seine Stimme aber in der bisher gewöhnli- chen Ordnung ablegen sollte (t).
Wegen der secularisirten Stifter war im Frie-III. den selbst nur für Bremen ausgemacht, daß es auf der weltlichen Bank den fünften Platz einnehmen sollte (u), den es auch jetzt zwischen Pfalzneuburg und Pfalzzweybrücken in Besitz nahm. Nachher hat aber doch Magdeburg, als es nach des Säch- sischen Prinzen Augusts Tode (1680.) an Chur- brandenburg fiel, den zweyten Platz auf der welt- lichen Fürstenbank bekommen; da dann Bremen billig zwischen Pfalzsimmern und Pfalzneuburg hin- auf hätte rücken müßen, wenn es den im Westphä- lischen Frieden einmal erhaltenen fünften Platz hät- te behalten sollen. Das ist aber nicht geschehen; und so wird die Stimme vom Herzogthume Bre- men, wie sie jetzt das Haus Hannover zu führen hat, würklich nicht nach Vorschrift des Westphä- lischen Friedens auf der fünften, sondern erst auf der sechsten Stelle der weltlichen Fürstenbank ab- gelegt.
Für das Herzogthum Verden mag wohl derIV. Gesandte der Krone Schweden, die es damals be- saß, es dahin gebracht haben, daß es gleich nach der Stimme von Pommern folgte, und diese Stel- le hernach, ungeachtet die Pommerischen Stimmen
selbst
(t) Osnabr. Friede Art. 5. §. 22.
(u) Osnabr. Fr. Art. 10. §. 9.
Q 5
10) Neue Stimmen im Fuͤrſtenrath.
Weſtphaͤliſchen Frieden ausgemacht, daß ein jeder evangeliſcher geiſtlicher Fuͤrſt auf einer beſonderen Querbank im Reichsfuͤrſtenrathe ſeinen Sitz neh- men, ſeine Stimme aber in der bisher gewoͤhnli- chen Ordnung ablegen ſollte (t).
Wegen der ſeculariſirten Stifter war im Frie-III. den ſelbſt nur fuͤr Bremen ausgemacht, daß es auf der weltlichen Bank den fuͤnften Platz einnehmen ſollte (u), den es auch jetzt zwiſchen Pfalzneuburg und Pfalzzweybruͤcken in Beſitz nahm. Nachher hat aber doch Magdeburg, als es nach des Saͤch- ſiſchen Prinzen Auguſts Tode (1680.) an Chur- brandenburg fiel, den zweyten Platz auf der welt- lichen Fuͤrſtenbank bekommen; da dann Bremen billig zwiſchen Pfalzſimmern und Pfalzneuburg hin- auf haͤtte ruͤcken muͤßen, wenn es den im Weſtphaͤ- liſchen Frieden einmal erhaltenen fuͤnften Platz haͤt- te behalten ſollen. Das iſt aber nicht geſchehen; und ſo wird die Stimme vom Herzogthume Bre- men, wie ſie jetzt das Haus Hannover zu fuͤhren hat, wuͤrklich nicht nach Vorſchrift des Weſtphaͤ- liſchen Friedens auf der fuͤnften, ſondern erſt auf der ſechſten Stelle der weltlichen Fuͤrſtenbank ab- gelegt.
Fuͤr das Herzogthum Verden mag wohl derIV. Geſandte der Krone Schweden, die es damals be- ſaß, es dahin gebracht haben, daß es gleich nach der Stimme von Pommern folgte, und dieſe Stel- le hernach, ungeachtet die Pommeriſchen Stimmen
ſelbſt
(t) Osnabr. Friede Art. 5. §. 22.
(u) Osnabr. Fr. Art. 10. §. 9.
Q 5
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10) Neue Stimmen im Fuͤrſtenrath.
Weſtphaͤliſchen Frieden ausgemacht, daß ein jeder
evangeliſcher geiſtlicher Fuͤrſt auf einer beſonderen
Querbank im Reichsfuͤrſtenrathe ſeinen Sitz neh-
men, ſeine Stimme aber in der bisher gewoͤhnli-
chen Ordnung ablegen ſollte (t).
Wegen der ſeculariſirten Stifter war im Frie-
den ſelbſt nur fuͤr Bremen ausgemacht, daß es auf
der weltlichen Bank den fuͤnften Platz einnehmen
ſollte (u), den es auch jetzt zwiſchen Pfalzneuburg
und Pfalzzweybruͤcken in Beſitz nahm. Nachher
hat aber doch Magdeburg, als es nach des Saͤch-
ſiſchen Prinzen Auguſts Tode (1680.) an Chur-
brandenburg fiel, den zweyten Platz auf der welt-
lichen Fuͤrſtenbank bekommen; da dann Bremen
billig zwiſchen Pfalzſimmern und Pfalzneuburg hin-
auf haͤtte ruͤcken muͤßen, wenn es den im Weſtphaͤ-
liſchen Frieden einmal erhaltenen fuͤnften Platz haͤt-
te behalten ſollen. Das iſt aber nicht geſchehen;
und ſo wird die Stimme vom Herzogthume Bre-
men, wie ſie jetzt das Haus Hannover zu fuͤhren
hat, wuͤrklich nicht nach Vorſchrift des Weſtphaͤ-
liſchen Friedens auf der fuͤnften, ſondern erſt auf
der ſechſten Stelle der weltlichen Fuͤrſtenbank ab-
gelegt.
III.
Fuͤr das Herzogthum Verden mag wohl der
Geſandte der Krone Schweden, die es damals be-
ſaß, es dahin gebracht haben, daß es gleich nach
der Stimme von Pommern folgte, und dieſe Stel-
le hernach, ungeachtet die Pommeriſchen Stimmen
ſelbſt
IV.
(t) Osnabr. Friede Art. 5. §. 22.
(u) Osnabr. Fr. Art. 10. §. 9.
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/291>, abgerufen am 16.06.2024.
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