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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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3) Rkrieg u. Nimw. Fr. 1672-1679.
dem geblieben ist. Die Befehlshaber der Festung
wurden jedesmal vom kaiserlichen Hofe ernannt,
und nur der Reichsversammlung bekannt gemacht.
(So ist die Sache fortgeführt worden, bis am 1.
Nov. 1772. die Kreisbesatzung die Festung ver-
laßen hat. Der damalige Gouverneur Prinz Georg
von Hessendarmstadt that zwar einen Vorschlag,
die Festung, wenn man sie ihm und seinen Nach-
kommen erblich überlaßen wollte, auf gewisse Be-
dingungen zu übernehmen. Dieser Vorschlag kam
aber nicht zu Stande. Insonderheit widersprach
der Bischof von Speier als Landesherr, der nun-
mehr alles in Besitz hat.)

Von der Krone Schweden bekam das HausX.
Braunschweig im Nimweger Frieden das Amt Te-
dinghausen und die Probstey und Vogtey Dormern
mit dem Striche Landes zwischen der Weser und
Aller, der bisher zum Herzogthum Verden gehört
hatte. An Churbrandenburg mußte Schweden
ein Stück von Pommern am rechten Ufer der Oder,
und den bisherigen Schwedischen Antheil an etli-
chen Zöllen abtreten. (Der Berliner Hof behau-
ptete aber wegen des in diesem Kriege erlittenen
Schadens zu einer weit größern Entschädigung be-
rechtiget zu seyn. In dieser Rücksicht bekam die-
ses Churhaus in der Folge noch (1694. Dec. 10.)
die Anwartschaft auf Ostfriesland und auf die
Grafschaft Limburg in Franken, wozu jedoch erst
1715. das churfürstliche Collegium seine Einwilli-
gung gab.)




IV.
T 2

3) Rkrieg u. Nimw. Fr. 1672-1679.
dem geblieben iſt. Die Befehlshaber der Feſtung
wurden jedesmal vom kaiſerlichen Hofe ernannt,
und nur der Reichsverſammlung bekannt gemacht.
(So iſt die Sache fortgefuͤhrt worden, bis am 1.
Nov. 1772. die Kreisbeſatzung die Feſtung ver-
laßen hat. Der damalige Gouverneur Prinz Georg
von Heſſendarmſtadt that zwar einen Vorſchlag,
die Feſtung, wenn man ſie ihm und ſeinen Nach-
kommen erblich uͤberlaßen wollte, auf gewiſſe Be-
dingungen zu uͤbernehmen. Dieſer Vorſchlag kam
aber nicht zu Stande. Inſonderheit widerſprach
der Biſchof von Speier als Landesherr, der nun-
mehr alles in Beſitz hat.)

Von der Krone Schweden bekam das HausX.
Braunſchweig im Nimweger Frieden das Amt Te-
dinghauſen und die Probſtey und Vogtey Dormern
mit dem Striche Landes zwiſchen der Weſer und
Aller, der bisher zum Herzogthum Verden gehoͤrt
hatte. An Churbrandenburg mußte Schweden
ein Stuͤck von Pommern am rechten Ufer der Oder,
und den bisherigen Schwediſchen Antheil an etli-
chen Zoͤllen abtreten. (Der Berliner Hof behau-
ptete aber wegen des in dieſem Kriege erlittenen
Schadens zu einer weit groͤßern Entſchaͤdigung be-
rechtiget zu ſeyn. In dieſer Ruͤckſicht bekam die-
ſes Churhaus in der Folge noch (1694. Dec. 10.)
die Anwartſchaft auf Oſtfriesland und auf die
Grafſchaft Limburg in Franken, wozu jedoch erſt
1715. das churfuͤrſtliche Collegium ſeine Einwilli-
gung gab.)




IV.
T 2
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[291/0333] 3) Rkrieg u. Nimw. Fr. 1672-1679. dem geblieben iſt. Die Befehlshaber der Feſtung wurden jedesmal vom kaiſerlichen Hofe ernannt, und nur der Reichsverſammlung bekannt gemacht. (So iſt die Sache fortgefuͤhrt worden, bis am 1. Nov. 1772. die Kreisbeſatzung die Feſtung ver- laßen hat. Der damalige Gouverneur Prinz Georg von Heſſendarmſtadt that zwar einen Vorſchlag, die Feſtung, wenn man ſie ihm und ſeinen Nach- kommen erblich uͤberlaßen wollte, auf gewiſſe Be- dingungen zu uͤbernehmen. Dieſer Vorſchlag kam aber nicht zu Stande. Inſonderheit widerſprach der Biſchof von Speier als Landesherr, der nun- mehr alles in Beſitz hat.) Von der Krone Schweden bekam das Haus Braunſchweig im Nimweger Frieden das Amt Te- dinghauſen und die Probſtey und Vogtey Dormern mit dem Striche Landes zwiſchen der Weſer und Aller, der bisher zum Herzogthum Verden gehoͤrt hatte. An Churbrandenburg mußte Schweden ein Stuͤck von Pommern am rechten Ufer der Oder, und den bisherigen Schwediſchen Antheil an etli- chen Zoͤllen abtreten. (Der Berliner Hof behau- ptete aber wegen des in dieſem Kriege erlittenen Schadens zu einer weit groͤßern Entſchaͤdigung be- rechtiget zu ſeyn. In dieſer Ruͤckſicht bekam die- ſes Churhaus in der Folge noch (1694. Dec. 10.) die Anwartſchaft auf Oſtfriesland und auf die Grafſchaft Limburg in Franken, wozu jedoch erſt 1715. das churfuͤrſtliche Collegium ſeine Einwilli- gung gab.) X. IV. T 2

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/333>, abgerufen am 24.11.2024.