Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.2) C. G. Visitation 1767-1776. Ueber die Art der Geschäfftsbehandlung ereig-XVIII. Zu Wetzlar konnte hierüber weiter nichts ge-XIX. der J 5
2) C. G. Viſitation 1767-1776. Ueber die Art der Geſchaͤfftsbehandlung ereig-XVIII. Zu Wetzlar konnte hieruͤber weiter nichts ge-XIX. der J 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0171" n="137"/> <fw place="top" type="header">2) C. G. Viſitation 1767-1776.</fw><lb/> <p>Ueber die Art der Geſchaͤfftsbehandlung ereig-<note place="right"><hi rendition="#aq">XVIII.</hi></note><lb/> nete ſich ſchon im April und Junius 1768. ein<lb/> Anſtand, als nach einander zwey Viſitations-<lb/> ſchluͤſſe durch Mehrheit der Stimmen der reichs-<lb/> ſtaͤndiſchen Subdelegirten gefaſſet waren, welche<lb/> die kaiſerliche Commiſſion dadurch zu entkraͤften<lb/> ſuchte, daß ſie denſelben ihre Genehmigung ver-<lb/> ſagte. Freylich wenn es um Abfaſſung eines neuen<lb/> Reichsgeſetzes zu thun geweſen waͤre, wuͤrde ſo-<lb/> wohl bey einer außerordentlichen als bey einer or-<lb/> dentlichen Reichsdeputation ſo, wie bey der allge-<lb/> meinen Reichsverſammlung, nicht bezweiflet wer-<lb/> den koͤnnen, daß ein nur von Seiten der Reichs-<lb/> ſtaͤnde gefaßter Schluß nicht eher als mit hinzu-<lb/> kommender kaiſerlicher Genehmigung zur reichs-<lb/> geſetzlichen Kraft gelange. Allein hier galt es nur<lb/> um Abſtellung bemerkter Mißbraͤuche, die ſchon<lb/> Reichsgeſetze wider ſich hatten. Wenn dazu von<lb/> neuem die kaiſerliche Genehmigung erforderlich<lb/> waͤre, ſo wuͤrde durch deren Verſagung Reichsge-<lb/> ſetzen, die ſchon vorhanden ſind, einſeitig ihre<lb/> Kraft benommen werden koͤnnen; welches hinwie-<lb/> derum fuͤr die Reichsſtaͤnde bedenklich ſeyn wuͤrde.<lb/> Bey dieſer Gelegenheit bezog ſich die kaiſerliche<lb/> Commiſſion hauptſaͤchlich auf den Reichsabſchied<lb/> 1543. Ich habe aber oben (S. 126.) ſchon be-<lb/> merklich gemacht, was dabey zu erinnern iſt.</p><lb/> <p>Zu Wetzlar konnte hieruͤber weiter nichts ge-<note place="right"><hi rendition="#aq">XIX.</hi></note><lb/> ſchehen, als nun die Sache ſelbſt an Kaiſer und<lb/> Reich gelangen zu laßen. Das geſchah diesmal<lb/> durch ſehr ausfuͤhrliche Berichte ſowohl von Sei-<lb/> ten der Viſitation als des Cammergerichts, worin<lb/> ſogar alle und jede Stimmen aller Mitglieder bei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0171]
2) C. G. Viſitation 1767-1776.
Ueber die Art der Geſchaͤfftsbehandlung ereig-
nete ſich ſchon im April und Junius 1768. ein
Anſtand, als nach einander zwey Viſitations-
ſchluͤſſe durch Mehrheit der Stimmen der reichs-
ſtaͤndiſchen Subdelegirten gefaſſet waren, welche
die kaiſerliche Commiſſion dadurch zu entkraͤften
ſuchte, daß ſie denſelben ihre Genehmigung ver-
ſagte. Freylich wenn es um Abfaſſung eines neuen
Reichsgeſetzes zu thun geweſen waͤre, wuͤrde ſo-
wohl bey einer außerordentlichen als bey einer or-
dentlichen Reichsdeputation ſo, wie bey der allge-
meinen Reichsverſammlung, nicht bezweiflet wer-
den koͤnnen, daß ein nur von Seiten der Reichs-
ſtaͤnde gefaßter Schluß nicht eher als mit hinzu-
kommender kaiſerlicher Genehmigung zur reichs-
geſetzlichen Kraft gelange. Allein hier galt es nur
um Abſtellung bemerkter Mißbraͤuche, die ſchon
Reichsgeſetze wider ſich hatten. Wenn dazu von
neuem die kaiſerliche Genehmigung erforderlich
waͤre, ſo wuͤrde durch deren Verſagung Reichsge-
ſetzen, die ſchon vorhanden ſind, einſeitig ihre
Kraft benommen werden koͤnnen; welches hinwie-
derum fuͤr die Reichsſtaͤnde bedenklich ſeyn wuͤrde.
Bey dieſer Gelegenheit bezog ſich die kaiſerliche
Commiſſion hauptſaͤchlich auf den Reichsabſchied
1543. Ich habe aber oben (S. 126.) ſchon be-
merklich gemacht, was dabey zu erinnern iſt.
XVIII.
Zu Wetzlar konnte hieruͤber weiter nichts ge-
ſchehen, als nun die Sache ſelbſt an Kaiſer und
Reich gelangen zu laßen. Das geſchah diesmal
durch ſehr ausfuͤhrliche Berichte ſowohl von Sei-
ten der Viſitation als des Cammergerichts, worin
ſogar alle und jede Stimmen aller Mitglieder bei-
der
XIX.
J 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |