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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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1) Wien, Regensburg, Wetzlar.
einerley Gegenstand haben, und also beysammen
nicht wohl bestehen können. Dazu kömmt, daß
Reichsstände von wegen solcher Lehne, in Anse-
hung deren sie schon in der Mitbelehnung begrif-
fen gewesen, sich überall zu keinen solchen Abga-
ben verbunden halten. Viel weniger wollen sie
sonst ungewöhnlichen oder illiquiden Forderungen
sich unterwerfen, noch geschehen laßen, daß von
einer Belehnung, wenn gleich verschiedene Lehne
empfangen werden, mehr als eine einfache Zah-
lung ihnen zugemuthet werde. Deren Verviel-
fältigung macht sonst selbst für die Hofämter und
geringeren Hofbedienten schon beträchtliche Sum-
men aus (b). Wider alles das sind nun schon in

der
Fl.,
ter, und dergestalt, daß die baare Zahlung des
moderirten quanti sofort und längstens binnen 2.
Monathen erfolge." Mosers Zusätze zu seinem
neuen Teutschen Staatsrechte Th. 2. S. 181.
(b) Bey jeder Thronbelehnung werden unter
den Schweizern, die unter dem Thore die Wacht
haben, 2. Rthlr., den Thürhütern in der Ritter-
stube 4., den Hatschieren 6., den Trabanten 6.,
den Cammerfourieren 6., den Tapezierern 6., dem
Cammerheizer 2., den Cammertrabanten 4., dem
Vorzimmersthürhüter 8., dem ältesten Cammer-
diener, der das Evangelienbuch hält, 6., den La-
keien 4., den Trompetern und Paukern 10., den
Hoffourieren 6., den Herolden 6., dem Reichs-
hofrathsthürhüter 6., dem geheimen Raths Thür-
hüter 4., zusammen 86. Rthlr., oder 129. Gul-
den ausgetheilt. Daneben bekommen von jeden
fürstlichen Belehnungen der Obersthofmeister, der
Oberstkämmerer, der Reichsvicecanzler, der Hof-
marschall, der Erbschatzmeister, der Erbmund-
schenk, der Erbtruchseß, und noch der Hofmar-
schall für sein Pferd, jeder 80. Rthlr. oder 120.
P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. P

1) Wien, Regensburg, Wetzlar.
einerley Gegenſtand haben, und alſo beyſammen
nicht wohl beſtehen koͤnnen. Dazu koͤmmt, daß
Reichsſtaͤnde von wegen ſolcher Lehne, in Anſe-
hung deren ſie ſchon in der Mitbelehnung begrif-
fen geweſen, ſich uͤberall zu keinen ſolchen Abga-
ben verbunden halten. Viel weniger wollen ſie
ſonſt ungewoͤhnlichen oder illiquiden Forderungen
ſich unterwerfen, noch geſchehen laßen, daß von
einer Belehnung, wenn gleich verſchiedene Lehne
empfangen werden, mehr als eine einfache Zah-
lung ihnen zugemuthet werde. Deren Verviel-
faͤltigung macht ſonſt ſelbſt fuͤr die Hofaͤmter und
geringeren Hofbedienten ſchon betraͤchtliche Sum-
men aus (b). Wider alles das ſind nun ſchon in

der
Fl.,
ter, und dergeſtalt, daß die baare Zahlung des
moderirten quanti ſofort und laͤngſtens binnen 2.
Monathen erfolge.” Moſers Zuſaͤtze zu ſeinem
neuen Teutſchen Staatsrechte Th. 2. S. 181.
(b) Bey jeder Thronbelehnung werden unter
den Schweizern, die unter dem Thore die Wacht
haben, 2. Rthlr., den Thuͤrhuͤtern in der Ritter-
ſtube 4., den Hatſchieren 6., den Trabanten 6.,
den Cammerfourieren 6., den Tapezierern 6., dem
Cammerheizer 2., den Cammertrabanten 4., dem
Vorzimmersthuͤrhuͤter 8., dem aͤlteſten Cammer-
diener, der das Evangelienbuch haͤlt, 6., den La-
keien 4., den Trompetern und Paukern 10., den
Hoffourieren 6., den Herolden 6., dem Reichs-
hofrathsthuͤrhuͤter 6., dem geheimen Raths Thuͤr-
huͤter 4., zuſammen 86. Rthlr., oder 129. Gul-
den ausgetheilt. Daneben bekommen von jeden
fuͤrſtlichen Belehnungen der Oberſthofmeiſter, der
Oberſtkaͤmmerer, der Reichsvicecanzler, der Hof-
marſchall, der Erbſchatzmeiſter, der Erbmund-
ſchenk, der Erbtruchſeß, und noch der Hofmar-
ſchall fuͤr ſein Pferd, jeder 80. Rthlr. oder 120.
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[225/0259] 1) Wien, Regensburg, Wetzlar. einerley Gegenſtand haben, und alſo beyſammen nicht wohl beſtehen koͤnnen. Dazu koͤmmt, daß Reichsſtaͤnde von wegen ſolcher Lehne, in Anſe- hung deren ſie ſchon in der Mitbelehnung begrif- fen geweſen, ſich uͤberall zu keinen ſolchen Abga- ben verbunden halten. Viel weniger wollen ſie ſonſt ungewoͤhnlichen oder illiquiden Forderungen ſich unterwerfen, noch geſchehen laßen, daß von einer Belehnung, wenn gleich verſchiedene Lehne empfangen werden, mehr als eine einfache Zah- lung ihnen zugemuthet werde. Deren Verviel- faͤltigung macht ſonſt ſelbſt fuͤr die Hofaͤmter und geringeren Hofbedienten ſchon betraͤchtliche Sum- men aus (b). Wider alles das ſind nun ſchon in der (a) Fl., (b) Bey jeder Thronbelehnung werden unter den Schweizern, die unter dem Thore die Wacht haben, 2. Rthlr., den Thuͤrhuͤtern in der Ritter- ſtube 4., den Hatſchieren 6., den Trabanten 6., den Cammerfourieren 6., den Tapezierern 6., dem Cammerheizer 2., den Cammertrabanten 4., dem Vorzimmersthuͤrhuͤter 8., dem aͤlteſten Cammer- diener, der das Evangelienbuch haͤlt, 6., den La- keien 4., den Trompetern und Paukern 10., den Hoffourieren 6., den Herolden 6., dem Reichs- hofrathsthuͤrhuͤter 6., dem geheimen Raths Thuͤr- huͤter 4., zuſammen 86. Rthlr., oder 129. Gul- den ausgetheilt. Daneben bekommen von jeden fuͤrſtlichen Belehnungen der Oberſthofmeiſter, der Oberſtkaͤmmerer, der Reichsvicecanzler, der Hof- marſchall, der Erbſchatzmeiſter, der Erbmund- ſchenk, der Erbtruchſeß, und noch der Hofmar- ſchall fuͤr ſein Pferd, jeder 80. Rthlr. oder 120. (a) ter, und dergeſtalt, daß die baare Zahlung des moderirten quanti ſofort und laͤngſtens binnen 2. Monathen erfolge.” Moſers Zuſaͤtze zu ſeinem neuen Teutſchen Staatsrechte Th. 2. S. 181. P. Entw. d. Staatsverf. Th. III. P

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/259>, abgerufen am 21.11.2024.