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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Zuschrifft Brieff.
dischen etwas zu lernen nicht benötiget.
Ja daß auch die nationen so jenseit den
Alpen oder Schweitzer Gebirgen woh-
nen/ alsbald/ wenn sie nur über das Ge-
birge Jtalien erblicket/ eine Klugheit
überkommen zu haben vermeynen.

Aus was Ursachen aber ich mich über
die Alpes begeben/ und über verhoffen am
Bayrischen Hofe eine zeitlang auffhal-
ten müssen/ ist dir nicht unbekand/ wo-
selbst den unmuth der Zeit zu vertreiben/
ich etliche Bücher vor die hand genom-
men/ und sonderlich ein und andern Au-
toren
der unserigen/ so von dem Teut-
schen Kriege geschrieben/ denen die Teut-
schen mehr Glauben zustellen als ihren
eigenen Landesleuten/ welche fast gemei-
niglich partheyisch/ oder Gefahr halber
die Warheit zu schreiben/ sich schewen.
Dasselbe Buch aber/ so sie von jetzt er-
wehntem Kriege geschrieben/ bestehet in
viel grossen weitläufftigen Volumini-
bus,
und könte füglicher als das alte
Chaos, eine Wust und unaußgearbeitet

Werck

Zuſchrifft Brieff.
diſchen etwas zu lernen nicht benoͤtiget.
Ja daß auch die nationen ſo jenſeit den
Alpen oder Schweitzer Gebirgen woh-
nen/ alsbald/ wenn ſie nur uͤber das Ge-
birge Jtalien erblicket/ eine Klugheit
uͤberkommen zu haben vermeynen.

Aus was Urſachen aber ich mich uͤber
die Alpes begeben/ und uͤber verhoffen am
Bayriſchen Hofe eine zeitlang auffhal-
ten muͤſſen/ iſt dir nicht unbekand/ wo-
ſelbſt den unmuth der Zeit zu vertreiben/
ich etliche Buͤcher vor die hand genom-
men/ und ſonderlich ein und andern Au-
toren
der unſerigen/ ſo von dem Teut-
ſchen Kriege geſchrieben/ denen die Teut-
ſchen mehr Glauben zuſtellen als ihren
eigenen Landesleuten/ welche faſt gemei-
niglich partheyiſch/ oder Gefahr halber
die Warheit zu ſchreiben/ ſich ſchewen.
Daſſelbe Buch aber/ ſo ſie von jetzt er-
wehntem Kriege geſchrieben/ beſtehet in
viel groſſen weitlaͤufftigen Volumini-
bus,
und koͤnte fuͤglicher als das alte
Chaos, eine Wuſt und unaußgearbeitet

Werck
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[0010] Zuſchrifft Brieff. diſchen etwas zu lernen nicht benoͤtiget. Ja daß auch die nationen ſo jenſeit den Alpen oder Schweitzer Gebirgen woh- nen/ alsbald/ wenn ſie nur uͤber das Ge- birge Jtalien erblicket/ eine Klugheit uͤberkommen zu haben vermeynen. Aus was Urſachen aber ich mich uͤber die Alpes begeben/ und uͤber verhoffen am Bayriſchen Hofe eine zeitlang auffhal- ten muͤſſen/ iſt dir nicht unbekand/ wo- ſelbſt den unmuth der Zeit zu vertreiben/ ich etliche Buͤcher vor die hand genom- men/ und ſonderlich ein und andern Au- toren der unſerigen/ ſo von dem Teut- ſchen Kriege geſchrieben/ denen die Teut- ſchen mehr Glauben zuſtellen als ihren eigenen Landesleuten/ welche faſt gemei- niglich partheyiſch/ oder Gefahr halber die Warheit zu ſchreiben/ ſich ſchewen. Daſſelbe Buch aber/ ſo ſie von jetzt er- wehntem Kriege geſchrieben/ beſtehet in viel groſſen weitlaͤufftigen Volumini- bus, und koͤnte fuͤglicher als das alte Chaos, eine Wuſt und unaußgearbeitet Werck

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/10>, abgerufen am 03.12.2024.