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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Zuschrifft Brieff.
Werck genennet werden. Es muß dem/
der es lieset/ billich wundern/ mit was
grosser bemühung sie ihre Sachen ange-
gangen/ was für erschreckliche Schlach-
ten und Blutstürtzungen vorgangen/ wie
es doch das Land ertragen können/ zu des-
sen Verderben nicht weniger die einhei-
mische als außländische in die 30. Jahr
embsig gearbeitet Daher habe ich ein we-
nig genauer nachzuforschen/ was dieser
nation Kräffte und Vermügen/ wie man-
cherley Art derselben/ und durch was
Verbündniß ein so groß weitschweiffig
Corpus könte zusammen gehalten werden/
lust bekommen. Worbey ich grössere Ge-
dult gehabt/ als leichtlich bey einem Jta-
lienischen Gemüthe zu vermuthen. Ne-
ben dem/ daß ich umb erreichung meines
Zwecks die deutsche Sprache/ welche un-
ter den Europaeischen wol die schwerste/
zulernen mir vorgenommen/ bildete ich
mir auch ein/ ich könte den Zustand
Teutschlandes nicht eigentlich erkennen/
ich hätte dann aller dieser nation schriff-

ten
A iij

Zuſchrifft Brieff.
Werck genennet werden. Es muß dem/
der es lieſet/ billich wundern/ mit was
groſſer bemuͤhung ſie ihre Sachen ange-
gangen/ was fuͤr erſchreckliche Schlach-
ten und Blutſtuͤrtzungen vorgangen/ wie
es doch das Land ertragen koͤnnen/ zu deſ-
ſen Verderben nicht weniger die einhei-
miſche als außlaͤndiſche in die 30. Jahr
embſig gearbeitet Daher habe ich ein we-
nig genauer nachzuforſchen/ was dieſer
nation Kꝛaͤffte und Veꝛmuͤgen/ wie man-
cherley Art derſelben/ und durch was
Verbuͤndniß ein ſo groß weitſchweiffig
Corpus koͤnte zuſam̃en gehalten werden/
luſt bekommen. Worbey ich groͤſſere Ge-
dult gehabt/ als leichtlich bey einem Jta-
lieniſchen Gemuͤthe zu vermuthen. Ne-
ben dem/ daß ich umb erreichung meines
Zwecks die deutſche Sprache/ welche un-
ter den Europæiſchen wol die ſchwerſte/
zulernen mir vorgenommen/ bildete ich
mir auch ein/ ich koͤnte den Zuſtand
Teutſchlandes nicht eigentlich erkennen/
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[0011] Zuſchrifft Brieff. Werck genennet werden. Es muß dem/ der es lieſet/ billich wundern/ mit was groſſer bemuͤhung ſie ihre Sachen ange- gangen/ was fuͤr erſchreckliche Schlach- ten und Blutſtuͤrtzungen vorgangen/ wie es doch das Land ertragen koͤnnen/ zu deſ- ſen Verderben nicht weniger die einhei- miſche als außlaͤndiſche in die 30. Jahr embſig gearbeitet Daher habe ich ein we- nig genauer nachzuforſchen/ was dieſer nation Kꝛaͤffte und Veꝛmuͤgen/ wie man- cherley Art derſelben/ und durch was Verbuͤndniß ein ſo groß weitſchweiffig Corpus koͤnte zuſam̃en gehalten werden/ luſt bekommen. Worbey ich groͤſſere Ge- dult gehabt/ als leichtlich bey einem Jta- lieniſchen Gemuͤthe zu vermuthen. Ne- ben dem/ daß ich umb erreichung meines Zwecks die deutſche Sprache/ welche un- ter den Europæiſchen wol die ſchwerſte/ zulernen mir vorgenommen/ bildete ich mir auch ein/ ich koͤnte den Zuſtand Teutſchlandes nicht eigentlich erkennen/ ich haͤtte dann aller dieſer nation ſchriff- ten A iij

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/11>, abgerufen am 03.12.2024.