Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.Vom Zustand von dem Volcke geachtet würden. Alsohaben die Stände und das gemeine Volck durch diese bewilligung den Söhnen der verstorbenen Könige nicht eben ein neues Recht zum Rrich gegeben/ sondern viel- mehr erwiesen/ daß der Sohn des bey der ersten aufftragung des Reichs zugestande- nen Rechtens fähig- und tüchtig sey. Als nachmahls des Caroli Geschlecht von der Franckischen regierung kommen/ ist das Teutsche oder das gegen dem Morgen be- legene Franckische Reich (wie es dazumal genennet ward) auß freyer Wahl der Stände dem Hertzogen von Sachsen Otto auffgetragen worden/ welcher/ nach dem er sein Alter vorgewand/ gerathen hat/ man solt Conradum Hertzogen in Fran- cken zum Könige in Teutschland wehlen/ als welchen etliche für des Caroli Ver- wandten hielten. Auff diesen rath ist gleich- fals des Ottonis Sohn Henricus Au- ceps durch eine freye Wahlzum Reich er- hoben/ welcher mit Teutschland allein ver- gnüget/
Vom Zuſtand von dem Volcke geachtet wuͤrden. Alſohaben die Staͤnde und das gemeine Volck durch dieſe bewilligung den Soͤhnen der verſtorbenen Koͤnige nicht eben ein neues Recht zum Rrich gegeben/ ſondern viel- mehr erwieſen/ daß der Sohn des bey der erſten aufftragung des Reichs zugeſtande- nen Rechtens faͤhig- und tuͤchtig ſey. Als nachmahls des Caroli Geſchlecht von der Franckiſchen regierung kommen/ iſt das Teutſche oder das gegen dem Morgen be- legene Franckiſche Reich (wie es dazumal genennet ward) auß freyer Wahl der Staͤnde dem Hertzogen von Sachſen Otto auffgetragen worden/ welcher/ nach dem er ſein Alter vorgewand/ gerathen hat/ man ſolt Conradum Hertzogen in Fran- cken zum Koͤnige in Teutſchland wehlen/ als welchen etliche fuͤr des Caroli Ver- wandten hielten. Auff dieſen rath iſt gleich- fals des Ottonis Sohn Henricus Au- ceps durch eine freye Wahlzum Reich er- hoben/ welcher mit Teutſchland allein ver- gnuͤget/
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Vom Zuſtand
von dem Volcke geachtet wuͤrden. Alſo
haben die Staͤnde und das gemeine Volck
durch dieſe bewilligung den Soͤhnen der
verſtorbenen Koͤnige nicht eben ein neues
Recht zum Rrich gegeben/ ſondern viel-
mehr erwieſen/ daß der Sohn des bey der
erſten aufftragung des Reichs zugeſtande-
nen Rechtens faͤhig- und tuͤchtig ſey. Als
nachmahls des Caroli Geſchlecht von der
Franckiſchen regierung kommen/ iſt das
Teutſche oder das gegen dem Morgen be-
legene Franckiſche Reich (wie es dazumal
genennet ward) auß freyer Wahl der
Staͤnde dem Hertzogen von Sachſen
Otto auffgetragen worden/ welcher/ nach
dem er ſein Alter vorgewand/ gerathen hat/
man ſolt Conradum Hertzogen in Fran-
cken zum Koͤnige in Teutſchland wehlen/
als welchen etliche fuͤr des Caroli Ver-
wandten hielten. Auff dieſen rath iſt gleich-
fals des Ottonis Sohn Henricus Au-
ceps durch eine freye Wahlzum Reich er-
hoben/ welcher mit Teutſchland allein ver-
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