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Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.

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Zuschrifft Brieff.
ben/ als wegen des neuentstandenen
Schreckens des Türckischen Krieges vie-
le Fürsten sich daselbst hinversamlet hatten.
Hie kunte man aber leichte/ gleichsamb in
einem Blick die Beschaffenheit des Teut-
schen Wesens/ und wie weitschweiffig die
ser Leib an einander hinge/ beschawen. Da-
hat mir der Bayerische Freund den Weg
gebahnet/ das ich mit einem Manne bin be-
kand worden/ deßgleichen ich kaum in
Teutschland gesehen/ welcher damals eine
vornehme Persohn am Chur Mayntzischen
Hofe und bey den meisten Teutschen in
grossem Ansehen war. Dieser hat mich mit
solcher freundlichkeit empfangen/ derglei-
chen ein frembder und unbekandter von
einem solchen/ dessen Gunst die Gelehrten
ten hin und wieder anch durch offentliche
schmeicheley zu suchen/ für zuträglich hiel-
ten/ schwerlich zu hoffen hatte/ und zwar
hat mir dieses Mannes Gunst nicht nur
zu Regenspurg viel Freunde gemacht/ son-
dern er hat mir auch/ als ich ihm zu verste-
hen gegeben/ wie ich gesonnen wäre/ ein

theil

Zuſchrifft Brieff.
ben/ als wegen des neuentſtandenen
Schreckens des Tuͤrckiſchen Krieges vie-
le Fuͤrſten ſich daſelbſt hinveꝛſamlet hatten.
Hie kunte man aber leichte/ gleichſamb in
einem Blick die Beſchaffenheit des Teut-
ſchen Weſens/ und wie weitſchweiffig die
ſer Leib an einander hinge/ beſchawen. Da-
hat mir der Bayeriſche Freund den Weg
gebahnet/ daſ ich mit einem Manne bin be-
kand worden/ deßgleichen ich kaum in
Teutſchland geſehen/ welcher damals eine
vornehme Perſohn am Chur Mayntziſchen
Hofe und bey den meiſten Teutſchen in
groſſem Anſehen war. Dieſer hat mich mit
ſolcher freundlichkeit empfangen/ derglei-
chen ein frembder und unbekandter von
einem ſolchen/ deſſen Gunſt die Gelehrten
ten hin und wieder anch durch offentliche
ſchmeicheley zu ſuchen/ fuͤr zutraͤglich hiel-
ten/ ſchwerlich zu hoffen hatte/ und zwar
hat mir dieſes Mannes Gunſt nicht nur
zu Regenſpurg viel Freunde gemacht/ ſon-
dern er hat mir auch/ als ich ihm zu verſte-
hen gegeben/ wie ich geſonnen waͤre/ ein

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[0017] Zuſchrifft Brieff. ben/ als wegen des neuentſtandenen Schreckens des Tuͤrckiſchen Krieges vie- le Fuͤrſten ſich daſelbſt hinveꝛſamlet hatten. Hie kunte man aber leichte/ gleichſamb in einem Blick die Beſchaffenheit des Teut- ſchen Weſens/ und wie weitſchweiffig die ſer Leib an einander hinge/ beſchawen. Da- hat mir der Bayeriſche Freund den Weg gebahnet/ daſ ich mit einem Manne bin be- kand worden/ deßgleichen ich kaum in Teutſchland geſehen/ welcher damals eine vornehme Perſohn am Chur Mayntziſchen Hofe und bey den meiſten Teutſchen in groſſem Anſehen war. Dieſer hat mich mit ſolcher freundlichkeit empfangen/ derglei- chen ein frembder und unbekandter von einem ſolchen/ deſſen Gunſt die Gelehrten ten hin und wieder anch durch offentliche ſchmeicheley zu ſuchen/ fuͤr zutraͤglich hiel- ten/ ſchwerlich zu hoffen hatte/ und zwar hat mir dieſes Mannes Gunſt nicht nur zu Regenſpurg viel Freunde gemacht/ ſon- dern er hat mir auch/ als ich ihm zu verſte- hen gegeben/ wie ich geſonnen waͤre/ ein theil

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_bericht_1667/17>, abgerufen am 21.11.2024.