Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. ehren sollen. Endlich wird die Summaund der Einhalt der guten Wercke auff deme/ was einem ehrlichen Manne wol an- stehet/ gestellet. Und ist nicht uneben das man etliche eusserliche und ansehnliche Ceremonien des offentlichen Gottes Dienstes behalten/ umb dadurch die Ge- mühter der einfältigen/ welche die betrach- der blosen gotseligkeit fast nicht begreif- fen können zu gewinnen. Gleich wie nun die Religions geheimnisse nicht nach dem seltzamen aberglauben eingerichtet seyn; Also scheinet es wol zu stehen/ nur von dem subtilen Menschlichen Verstande eine Weißheit/ und götliche Macht/ zu erhalten/ daß man glaube/ es könne von dieser etwas höhers geleistet werden/ als was jener zu ergründen erlaubet. Ja auch die grobheit selber/ welche etliche schimpfflich halten/ hilffet die Meynung der auffrichtigkeit zu wege zu bringen. Wie sich demnach keine Religion umb die Teutschen Fürsten besser kunte ver- dient O vj
des Teutſchen Reichs. ehren ſollen. Endlich wird die Summaund der Einhalt der guten Wercke auff deme/ was einem ehrlichen Mañe wol an- ſtehet/ geſtellet. Und iſt nicht uneben das man etliche euſſerliche und anſehnliche Ceremonien des offentlichen Gottes Dienſtes behalten/ umb dadurch die Ge- muͤhter der einfaͤltigẽ/ welche die betrach- der bloſen gotſeligkeit faſt nicht begreif- fen koͤnnen zu gewinnen. Gleich wie nun die Religions geheimniſſe nicht nach dem ſeltzamen aberglauben eingerichtet ſeyn; Alſo ſcheinet es wol zu ſtehen/ nur von dem ſubtilen Menſchlichen Verſtande eine Weißheit/ und goͤtliche Macht/ zu erhalten/ daß man glaube/ es koͤnne von dieſer etwas hoͤhers geleiſtet werden/ als was jener zu ergruͤnden erlaubet. Ja auch die gꝛobheit ſelber/ welche etliche ſchimpfflich halten/ hilffet die Meynung der auffrichtigkeit zu wege zu bringen. Wie ſich demnach keine Religion umb die Teutſchen Fuͤrſten beſſer kunte ver- dient O vj
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des Teutſchen Reichs.
ehren ſollen. Endlich wird die Summa
und der Einhalt der guten Wercke auff
deme/ was einem ehrlichen Mañe wol an-
ſtehet/ geſtellet. Und iſt nicht uneben das
man etliche euſſerliche und anſehnliche
Ceremonien des offentlichen Gottes
Dienſtes behalten/ umb dadurch die Ge-
muͤhter der einfaͤltigẽ/ welche die betrach-
der bloſen gotſeligkeit faſt nicht begreif-
fen koͤnnen zu gewinnen. Gleich wie nun
die Religions geheimniſſe nicht nach dem
ſeltzamen aberglauben eingerichtet ſeyn;
Alſo ſcheinet es wol zu ſtehen/ nur von
dem ſubtilen Menſchlichen Verſtande
eine Weißheit/ und goͤtliche Macht/ zu
erhalten/ daß man glaube/ es koͤnne
von dieſer etwas hoͤhers geleiſtet werden/
als was jener zu ergruͤnden erlaubet.
Ja auch die gꝛobheit ſelber/ welche etliche
ſchimpfflich halten/ hilffet die Meynung
der auffrichtigkeit zu wege zu bringen.
Wie ſich demnach keine Religion umb
die Teutſchen Fuͤrſten beſſer kunte ver-
dient
O vj
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