Pufendorf, Samuel von: Bericht Vom Zustande des Teutschen Reichs. [s. l.], 1667.des Teutschen Reichs. und desselben Fürsten seyn/ welche auchnoch Teutschland mehr als Rom lieben müssen. Aber sie lassen auch auff gutem glauben daß verlangen nach dem jenigen/ was einmal verlohren/ fahren/ damit sie nit vieleicht/ in dem sie sich jenes wieder zukrie- gen bemühen/ auch zugleich um bdas gegen- wärtige kommen möchten/ sie wollen nur auff hören das Vaterland weiter in un- ruhe zusetzen. Es scheinet zwar/ daß es im vorigen Seculo leichte gewesen/ die Biß- thümer in eine andere Form zu bringen/ wo nicht des Churfürsten zu Cölln vor- nehmen zu rück gangen/ oder wenn auch andere Bischöffe gleiches vorzunehmen Lust gehabt hätten. Und durffte man traun/ nach dem einmahl die ehrer bietung des Römischen Stuels hindangesetzet/ sel- bige Bißthümer in erbliche Fürstenthümer verwandeln/ da gleichsfals die Prebenden an die Thumherrn müsten seyn verleget worden; Oder/ wo dieses nicht rathsahm schient/ könten auch nachmals solche Wür- den Q
des Teutſchen Reichs. und deſſelben Fuͤrſten ſeyn/ welche auchnoch Teutſchland mehr als Rom lieben muͤſſen. Aber ſie laſſen auch auff gutem glauben daß verlangen nach dem jenigen/ was einmal verlohren/ fahren/ damit ſie nit vieleicht/ in dem ſie ſich jenes wieder zukrie- gen bemuͤhẽ/ auch zugleich um bdas gegen- waͤrtige kommen moͤchten/ ſie wollen nur auff hoͤren das Vaterland weiter in un- ruhe zuſetzen. Es ſcheinet zwar/ daß es im vorigen Seculo leichte geweſen/ die Biß- thuͤmer in eine andere Form zu bringen/ wo nicht des Churfuͤrſten zu Coͤlln vor- nehmen zu ruͤck gangen/ oder wenn auch andere Biſchoͤffe gleiches vorzunehmen Luſt gehabt haͤtten. Und durffte man traun/ nach dem einmahl die ehrer bietung des Roͤmiſchen Stuels hindangeſetzet/ ſel- bige Bißthuͤmer in erbliche Fuͤrſtenthuͤmer verwandeln/ da gleichsfals die Prebenden an die Thumherrn muͤſten ſeyn verleget worden; Oder/ wo dieſes nicht rathſahm ſchient/ koͤnten auch nachmals ſolche Wuͤr- den Q
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des Teutſchen Reichs.
und deſſelben Fuͤrſten ſeyn/ welche auch
noch Teutſchland mehr als Rom lieben
muͤſſen. Aber ſie laſſen auch auff gutem
glauben daß verlangen nach dem jenigen/
was einmal verlohren/ fahren/ damit ſie nit
vieleicht/ in dem ſie ſich jenes wieder zukrie-
gen bemuͤhẽ/ auch zugleich um bdas gegen-
waͤrtige kommen moͤchten/ ſie wollen nur
auff hoͤren das Vaterland weiter in un-
ruhe zuſetzen. Es ſcheinet zwar/ daß es im
vorigen Seculo leichte geweſen/ die Biß-
thuͤmer in eine andere Form zu bringen/
wo nicht des Churfuͤrſten zu Coͤlln vor-
nehmen zu ruͤck gangen/ oder wenn auch
andere Biſchoͤffe gleiches vorzunehmen
Luſt gehabt haͤtten. Und durffte man
traun/ nach dem einmahl die ehrer bietung
des Roͤmiſchen Stuels hindangeſetzet/ ſel-
bige Bißthuͤmer in erbliche Fuͤrſtenthuͤmer
verwandeln/ da gleichsfals die Prebenden
an die Thumherrn muͤſten ſeyn verleget
worden; Oder/ wo dieſes nicht rathſahm
ſchient/ koͤnten auch nachmals ſolche Wuͤr-
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