Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Spanien. spat im Jahr/ wiewohl der Pabst und an-dere ihme riethen biß aufs Vorjahr die Reyse zu verschieben. Da er zwar glück- lich an Land stieg/ aber nach wenig Tagen entstund ein greulicher Platzregen und Sturm/ dardurch viel Schiffe zerschei- tert/ und der Fußvölcker Feuergewehre untüchtig gemacht wurden/ so daß der Keyser mit Hinterlassung fast der halben Armee sich in Spanien zurück begeben muste. Jm folgenden Jahr 1542. brach Franciscus mit ihm aus Vorwand/ daß seine Gesandten Caesar Fregosus und An- tonius Rinco/ so er durch das Meyländ. über Venedig nach den Türcken schicken wolte/ aufm Po durch den Stadthalter von Meyland umbgebracht wären worden. Und zwar so fiel auf der einen Seite ein/ Hertzog Wilhelm von Cleve in Braband. Auf der andern Seite nahm Duc d' Orle- ans Lützenburg und andere Plätze ein. Der Dauphin belagerte Perpignian/ darfür er aber nichts ausrichtete: Der Seerau- ber Barbarossa that auch auf Francisci Anstiften grossen Schaden/ auf der Cüst von Calabrien/ und brandte Nice in Pro- vence ab. Carolus da er an so vielen Orten angegriffen ward/ machte Bündnuß mit König Heinrich von Engeland/ beyseit- setzende den Unwillen wegen Verstossung seiner Mutter Schwester Catharina/ und redete
von Spanien. ſpat im Jahr/ wiewohl der Pabſt und an-dere ihme riethen biß aufs Vorjahr die Reyſe zu verſchieben. Da er zwar gluͤck- lich an Land ſtieg/ aber nach wenig Tagen entſtund ein greulicher Platzregen und Sturm/ dardurch viel Schiffe zerſchei- tert/ und der Fußvoͤlcker Feuergewehre untuͤchtig gemacht wurden/ ſo daß der Keyſer mit Hinterlaſſung faſt der halben Armee ſich in Spanien zuruͤck begeben muſte. Jm folgenden Jahr 1542. brach Franciſcus mit ihm aus Vorwand/ daß ſeine Geſandten Cæſar Fregoſus und An- tonius Rinco/ ſo er durch das Meylaͤnd. uͤber Venedig nach den Tuͤrcken ſchicken wolte/ aufm Po durch dẽ Stadthalteꝛ võ Meyland umbgebracht waͤren worden. Und zwar ſo fiel auf der einen Seite ein/ Hertzog Wilhelm von Cleve in Braband. Auf der andern Seite nahm Duc d’ Orle- ans Luͤtzenbuꝛg und andere Plaͤtze ein. Deꝛ Dauphin belagerte Perpignian/ darfuͤr er aber nichts ausrichtete: Der Seerau- ber Barbaroſſa that auch auf Franciſci Anſtiften groſſen Schaden/ auf der Cuͤſt von Calabꝛien/ und brandte Nice in Pro- vence ab. Carolus da er an ſo vielen Ortẽ angegriffen ward/ machte Buͤndnuß mit Koͤnig Heinrich von Engeland/ beyſeit- ſetzende den Unwillen wegen Verſtoſſung ſeiner Mutter Schweſter Catharina/ und redete
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dere ihme riethen biß aufs Vorjahr die
Reyſe zu verſchieben. Da er zwar gluͤck-
lich an Land ſtieg/ aber nach wenig Tagen
entſtund ein greulicher Platzregen und
Sturm/ dardurch viel Schiffe zerſchei-
tert/ und der Fußvoͤlcker Feuergewehre
untuͤchtig gemacht wurden/ ſo daß der
Keyſer mit Hinterlaſſung faſt der halben
Armee ſich in Spanien zuruͤck begeben
muſte. Jm folgenden Jahr 1542. brach
Franciſcus mit ihm aus Vorwand/ daß
ſeine Geſandten Cæſar Fregoſus und An-
tonius Rinco/ ſo er durch das Meylaͤnd.
uͤber Venedig nach den Tuͤrcken ſchicken
wolte/ aufm Po durch dẽ Stadthalteꝛ võ
Meyland umbgebracht waͤren worden.
Und zwar ſo fiel auf der einen Seite ein/
Hertzog Wilhelm von Cleve in Braband.
Auf der andern Seite nahm Duc d’ Orle-
ans Luͤtzenbuꝛg und andere Plaͤtze ein. Deꝛ
Dauphin belagerte Perpignian/ darfuͤr
er aber nichts ausrichtete: Der Seerau-
ber Barbaroſſa that auch auf Franciſci
Anſtiften groſſen Schaden/ auf der Cuͤſt
von Calabꝛien/ und brandte Nice in Pro-
vence ab. Carolus da er an ſo vielen Ortẽ
angegriffen ward/ machte Buͤndnuß mit
Koͤnig Heinrich von Engeland/ beyſeit-
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