Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das II. Capitel der/ nachdem sie sich bey Fleury mit denSpaniern herumgeschlagen/ den Hollän[d-] ländern zu Hülffe kamen. Aber A. 1628. er tappete Peter Heya die Spanische Silber Flotte/ und bekahm über 12. Millionen Gülden zur Beute darauf. Umb welche Zeit auch die Holländer sich in Brasilien fest setzten/ und die Stadt Olinda einnahmen A. 1629. vermeinten die Spanier den Hol- länd. so für Hertzogenbusch lagen/ eine Di- version zumachen/ und ihnen einen Haupt- streich beyzubringen/ indem sie in die Vela[u] einfielen/ und schon Amerschort weggenom- men hatten. Weil aber eben damahls We- sel durch die Holländer überrumpelt ward/ musten sie sich über Hals über Kopf zurück über die Jssel begeben/ damit ihnen der Paß nicht abgeschnitten würde. A. 1639. kamei- ne grosse Flotte unterm Duc d' Oquendo aus Spanien im Canal an/ welche Mar- tin Tromp in Duyns/ in Gesicht der En- glischen ruinirte, und wuste man damahls so öffentlich nit/ was selbige für einen An- schlag gehabt. Aber nach der Zeit erfuhr man/ daß es auf Schweden gemüntzet ge- wesen/ und daß Dennemarck zwantzig tausend Mann in Bereitschafft gehabt/ welche/ wann selbige Flotte für Gothen- burg ankommen wäre/ mit denen aufha- Friede mit Hol- land.benden Völckern unversehens in Schwe- den einfallen solten. Endlich zog sich dieser
Das II. Capitel der/ nachdem ſie ſich bey Fleury mit denSpaniern herumgeſchlagen/ den Hollaͤn[d-] laͤndern zu Huͤlffe kamen. Abeꝛ A. 1628. er tappete Peter Heya die Spaniſche Silber Flotte/ und bekahm uͤber 12. Millionen Guͤlden zur Beute darauf. Umb welche Zeit auch die Hollaͤnder ſich in Braſiliẽ feſt ſetzten/ und die Stadt Olinda einnahmen A. 1629. vermeinten die Spanier den Hol- laͤnd. ſo fuͤr Hertzogenbuſch lagen/ eine Di- verſion zumachen/ und ihnen einen Haupt- ſtreich beyzubringen/ indem ſie in die Vela[u] einfielen/ uñ ſchon Ameꝛſchoꝛt weggenom- men hatten. Weil aber eben damahls We- ſel duꝛch die Hollaͤnder uͤberꝛumpelt waꝛd/ muſten ſie ſich uͤber Hals uͤber Kopf zuruͤck uͤber die Jſſel begebẽ/ damit ihnen der Paß nicht abgeſchnitten wuͤrde. A. 1639. kamei- ne groſſe Flotte unterm Duc d’ Oquendo aus Spanien im Canal an/ welche Mar- tin Tromp in Duyns/ in Geſicht der En- gliſchen ruinirte, und wuſte man damahls ſo oͤffentlich nit/ was ſelbige fuͤr einen An- ſchlag gehabt. Aber nach der Zeit erfuhr man/ daß es auf Schweden gemuͤntzet ge- weſen/ und daß Dennemarck zwantzig tauſend Mann in Bereitſchafft gehabt/ welche/ wann ſelbige Flotte fuͤr Gothen- burg ankommen waͤre/ mit denen aufha- Friede mit Hol- land.benden Voͤlckern unverſehens in Schwe- den einfallen ſolten. Endlich zog ſich dieſer
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Das II. Capitel
der/ nachdem ſie ſich bey Fleury mit den
Spaniern herumgeſchlagen/ den Hollaͤnd-
laͤndern zu Huͤlffe kamen. Abeꝛ A. 1628. er
tappete Peter Heya die Spaniſche Silber
Flotte/ und bekahm uͤber 12. Millionen
Guͤlden zur Beute darauf. Umb welche
Zeit auch die Hollaͤnder ſich in Braſiliẽ feſt
ſetzten/ und die Stadt Olinda einnahmen
A. 1629. vermeinten die Spanier den Hol-
laͤnd. ſo fuͤr Hertzogenbuſch lagen/ eine Di-
verſion zumachen/ und ihnen einen Haupt-
ſtreich beyzubringen/ indem ſie in die Velau
einfielen/ uñ ſchon Ameꝛſchoꝛt weggenom-
men hatten. Weil aber eben damahls We-
ſel duꝛch die Hollaͤnder uͤberꝛumpelt waꝛd/
muſten ſie ſich uͤber Hals uͤber Kopf zuruͤck
uͤber die Jſſel begebẽ/ damit ihnen der Paß
nicht abgeſchnitten wuͤrde. A. 1639. kamei-
ne groſſe Flotte unterm Duc d’ Oquendo
aus Spanien im Canal an/ welche Mar-
tin Tromp in Duyns/ in Geſicht der En-
gliſchen ruinirte, und wuſte man damahls
ſo oͤffentlich nit/ was ſelbige fuͤr einen An-
ſchlag gehabt. Aber nach der Zeit erfuhr
man/ daß es auf Schweden gemuͤntzet ge-
weſen/ und daß Dennemarck zwantzig
tauſend Mann in Bereitſchafft gehabt/
welche/ wann ſelbige Flotte fuͤr Gothen-
burg ankommen waͤre/ mit denen aufha-
benden Voͤlckern unverſehens in Schwe-
den einfallen ſolten. Endlich zog ſich
dieſer
Friede
mit Hol-
land.
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