Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.von Franckreich. steuren kunte/ biß man sie endlich nachSpanien schickte/ allwo Petrus Crudelis, und Henricus II. sich umb die Cron Casti- lien zweiten. Und war eine sothane Furcht für diesem Gesindel/ daß der Pabst/ damit sie nicht ihren Weg auf Avignon zunehmen/ ihnen 200000. Pf. und einen guten Vorrath von Indulgen- tien entgegen schickte. Jn selbigen Krieg mengete sich auch Printz Eduard von Wallis; darauß er aber nichts anders zur Beute bekahm/ als einen ungesun- den Leib/ und kein Geld. Und da er seine Soldaten zubezahlen einige Schatzung auf seine Lehnsleute in Guienne legen wolte/ brachten diese ihre Klage darüber beym König in Franckreich an/ welcher nach dem er sich wohl fertig gemacht/ und nun merckte/ daß der Printz eine tödliche Kranckheit am Halse hätte/ citir- te er ihn nach Paris/ mit Vorwand/ der Tractat zu Bretigny wäre ungültig/ weil die Englische demselben nicht Genüge ge- than/ und seithero einige Feindseeligkei- ten verübet; und daß er dannenhero wie vor Souverain von Aquitanien wäre. Als aber Printz Eduard ihme schimpflich ant- wortete/ kündigte König Carl den Engli- schen den Krieg an; hielt darauf ein hauf- fen Fastäge und Processionen/ und ließ durch Z v
von Franckreich. ſteuren kunte/ biß man ſie endlich nachSpanien ſchickte/ allwo Petrus Crudelis, und Henricus II. ſich umb die Cron Caſti- lien zweiten. Und war eine ſothane Furcht fuͤr dieſem Geſindel/ daß der Pabſt/ damit ſie nicht ihren Weg auf Avignon zunehmen/ ihnen 200000. Pf. und einen guten Vorrath von Indulgen- tien entgegen ſchickte. Jn ſelbigen Krieg mengete ſich auch Printz Eduard von Wallis; darauß er aber nichts anders zur Beute bekahm/ als einen ungeſun- den Leib/ und kein Geld. Und da er ſeine Soldaten zubezahlen einige Schatzung auf ſeine Lehnsleute in Guienne legen wolte/ brachten dieſe ihre Klage daruͤber beym Koͤnig in Franckreich an/ welcher nach dem er ſich wohl fertig gemacht/ und nun merckte/ daß der Printz eine toͤdliche Kranckheit am Halſe haͤtte/ citir- te er ihn nach Paris/ mit Vorwand/ der Tractat zu Bretigny waͤre unguͤltig/ weil die Engliſche demſelben nicht Genuͤge ge- than/ und ſeithero einige Feindſeeligkei- ten veruͤbet; und daß er dannenhero wie vor Souverain von Aquitanien waͤre. Als aber Printz Eduard ihme ſchimpflich ant- wortete/ kuͤndigte Koͤnig Carl den Engli- ſchen den Krieg an; hielt darauf ein hauf- fen Faſtaͤge und Proceſſionen/ und ließ durch Z v
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von Franckreich.
ſteuren kunte/ biß man ſie endlich nach
Spanien ſchickte/ allwo Petrus Crudelis,
und Henricus II. ſich umb die Cron Caſti-
lien zweiten. Und war eine ſothane
Furcht fuͤr dieſem Geſindel/ daß der
Pabſt/ damit ſie nicht ihren Weg auf
Avignon zunehmen/ ihnen 200000. Pf.
und einen guten Vorrath von Indulgen-
tien entgegen ſchickte. Jn ſelbigen Krieg
mengete ſich auch Printz Eduard von
Wallis; darauß er aber nichts anders
zur Beute bekahm/ als einen ungeſun-
den Leib/ und kein Geld. Und da er ſeine
Soldaten zubezahlen einige Schatzung
auf ſeine Lehnsleute in Guienne legen
wolte/ brachten dieſe ihre Klage daruͤber
beym Koͤnig in Franckreich an/ welcher
nach dem er ſich wohl fertig gemacht/
und nun merckte/ daß der Printz eine
toͤdliche Kranckheit am Halſe haͤtte/ citir-
te er ihn nach Paris/ mit Vorwand/ der
Tractat zu Bretigny waͤre unguͤltig/ weil
die Engliſche demſelben nicht Genuͤge ge-
than/ und ſeithero einige Feindſeeligkei-
ten veruͤbet; und daß er dannenhero wie
vor Souverain von Aquitanien waͤre. Als
aber Printz Eduard ihme ſchimpflich ant-
wortete/ kuͤndigte Koͤnig Carl den Engli-
ſchen den Krieg an; hielt darauf ein hauf-
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