Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das I. Capitel Griechen/ so auff der Spartaner Glückneidisch waren/ ihnen zu Hause eine diver- sion machte/ dz sie ihren Agesilaum zurück entbieten musten/ seinem Vaterland zu hülff zu kommen. Bald darauff ward ihre Flotte von Conone geschlagen; zu Lan- de aber gab Epaminondas ihnen bey Leuctra stösse. Damit lagen ihre Kräff- te auff einmahl zu Boden/ und hatten gnug zu thun ihre Stadt zu verthädi- gen. Nächst diesen zwey Städten kant auch Thebae eine Weile in Ansehen am meisten durch Tapfferkeit und Weißheit Epaminondae; welcher die so genandte Boeotische Säue dermassen auffge- muntert/ und so wohl angeführet/ daß sie den Hochmuth der Spartaner gedäm- pfet/ und bey seinen Lebzeiten in Grie- chenland oben geschwebet. Nach dessen Todt aber verfiel selbige Stadt wieder in ihren alten Stand/ und als sie sich ge- gen die Macedonier auff lehnete/ ward sie erst von Philippo hart gezüchtiget/ von Alexandro aber gäntzlich zerstöret. §. 7. Macedonien war vor Philippi ber
Das I. Capitel Griechen/ ſo auff der Spartaner Gluͤckneidiſch waren/ ihnen zu Hauſe eine diver- ſion machte/ dz ſie ihren Ageſilaum zuruͤck entbieten muſten/ ſeinem Vaterland zu huͤlff zu kom̃en. Bald darauff ward ihre Flotte von Conone geſchlagen; zu Lan- de aber gab Epaminondas ihnen bey Leuctra ſtoͤſſe. Damit lagen ihre Kraͤff- te auff einmahl zu Boden/ und hatten gnug zu thun ihre Stadt zu verthaͤdi- gen. Naͤchſt dieſen zwey Staͤdten kant auch Thebæ eine Weile in Anſehen am meiſten durch Tapfferkeit und Weißheit Epaminondæ; welcher die ſo genandte Boeotiſche Saͤue dermaſſen auffge- muntert/ und ſo wohl angefuͤhret/ daß ſie den Hochmuth der Spartaner gedaͤm- pfet/ und bey ſeinen Lebzeiten in Grie- chenland oben geſchwebet. Nach deſſen Todt aber verfiel ſelbige Stadt wieder in ihren alten Stand/ und als ſie ſich ge- gen die Macedonier auff lehnete/ ward ſie erſt von Philippo hart gezuͤchtiget/ von Alexandro aber gaͤntzlich zerſtoͤret. §. 7. Macedonien war vor Philippi ber
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Das I. Capitel
Griechen/ ſo auff der Spartaner Gluͤck
neidiſch waren/ ihnen zu Hauſe eine diver-
ſion machte/ dz ſie ihren Ageſilaum zuruͤck
entbieten muſten/ ſeinem Vaterland zu
huͤlff zu kom̃en. Bald darauff ward ihre
Flotte von Conone geſchlagen; zu Lan-
de aber gab Epaminondas ihnen bey
Leuctra ſtoͤſſe. Damit lagen ihre Kraͤff-
te auff einmahl zu Boden/ und hatten
gnug zu thun ihre Stadt zu verthaͤdi-
gen. Naͤchſt dieſen zwey Staͤdten kant
auch Thebæ eine Weile in Anſehen am
meiſten durch Tapfferkeit und Weißheit
Epaminondæ; welcher die ſo genandte
Boeotiſche Saͤue dermaſſen auffge-
muntert/ und ſo wohl angefuͤhret/ daß ſie
den Hochmuth der Spartaner gedaͤm-
pfet/ und bey ſeinen Lebzeiten in Grie-
chenland oben geſchwebet. Nach deſſen
Todt aber verfiel ſelbige Stadt wieder
in ihren alten Stand/ und als ſie ſich ge-
gen die Macedonier auff lehnete/ ward ſie
erſt von Philippo hart gezuͤchtiget/ von
Alexandro aber gaͤntzlich zerſtoͤret.
§. 7. Macedonien war vor Philippi
Zeiten ein gar ſchlecht Reich/ ſo von den
Nachbarn hier und dar gezwacket ward/
daß es kaum ſeine Freyheit erhalten kon-
te. Wie auch die nation unter andern
Griechen gar gering gehalten ward. A-
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/44>, abgerufen am 16.07.2024. |